Blacklist - Blacklist - Blacklist
Lieutenant einlassen können, wenn es notwendig gewesen wäre. Ich bin sogar gleich nach Larchmont gefahren, als ich angerufen wurde, aber da waren Sie schon aufgebrochen. Ich habe mir die Alarmanlage genau angesehen; sie ist nicht abgeschaltet worden und funktioniert. Im Erdgeschoss habe ich mich kurz umgesehen, aber keinen Hinweis auf einen Einbruch gefunden.«
Er gähnte noch länger. »Ich wünschte, Lyons Trust - die Grundstücksverwalter - würden endlich einen Käufer finden. Es ist nicht gut, wenn so ein Haus lange leer steht. Wir haben dazu geraten, jemanden mit der Wartung zu beauftragen, aber die Bank wollte kein Geld dafür rausrücken.«
Deputy Protheroe, die Frau, die mir die trockenen Kleider gegeben hatte, trat in Erscheinung; sie würde mich fahren. Yosano verließ mit uns das Gebäude. Bevor er in seinen BMW stieg, gab er mir seine Visitenkarte. Ich betrachtete sie blinzelnd durch meine geschwollenen Augen. Er war Sozius der Kanzlei Lebold & Arnoff mit Ablegern in Oak Brook und LaSalle Street. Ich hatte noch nie von ihnen gehört, aber ich habe auch nicht allzu oft mit den Immobilien der Superreichen zu tun.
»Wenn Geraldine Graham Sie wieder anruft, geben Sie ihr meine Nummer«, sagte Yosano. »Ich werde versuchen, ihr weitere Überwachungsaufträge für Larchmont auszureden.«
Meine Karten waren in meiner Brieftasche zusammengepappt. Ich schrieb ihm meine Büronummer auf einen Zettel.
»Sind Sie noch fit genug, um Ihren Wagen heil nach Hause zu bringen?«, erkundigte sich Protheroe, als wir bei meinem Mustang hielten. »Ich will Sie nicht in einer halben Stunde von der Autobahn kratzen müssen. Ein Stück die Straße hoch ist ein Motel 6. Vielleicht verbringen Sie lieber da den Rest der Nacht.«
Ich wusste, dass ich in meinem übermüdeten Zustand wirklich ein Risiko am Steuer war, aber ich fühlte mich so elend, dass ich in meinem eigenen Bett schlafen wollte. Ich brachte noch eine halbwegs mutige Pose zustande, indem ich zwei Finger zum Gruß hob und lächelte. Als ich den kleinen Mustang Richtung Stadt bewegte, war es auf der Uhr am Armaturenbrett drei Uhr fünfzehn.
5
Zufallsabstecher
Ich suchte in einer Höhle nach Morrell. Jemand hatte mir einen weinenden Säugling in die Arme gelegt; gebückt tappte ich vorwärts und versuchte, dicken Wurzeln auszuweichen, die durch die Felsen ragten. Die Luft war so schlecht, dass ich kaum atmen konnte; die Felsen schienen mich zu ersticken. Neben mir am Boden lag ein schwarzer Mann in einem braunen Wollanzug, der an Atemnot gestorben war. Das Summen in der Ferne kündigte Fliegeralarm an. Das Heulen von Flugzeugmotoren kam näher.
Die Flugzeuge und das weinende Baby weckten mich schließlich. Das Telefon und die Klingel von unten meldeten sich gleichzeitig, aber ich war zu heftig erkältet, um mich zu bewegen. Ich streckte nicht mal die Hand nach dem Hörer aus, sondern rollte mich auf die Seite, um den Druck in meinen Nebenhöhlen zu lindern.
Verdattert stellte ich fest, dass es schon zwanzig vor drei war; ich hatte den ganzen Tag verschlafen. Ich bemühte mich, Dringlichkeit zu empfinden wegen des Mannes, den ich letzte Nacht gefunden hatte, und des Mädchens, das vor mir davongelaufen war, aber es wollte mir nicht gelingen.
Ich war gerade wieder am Einschlafen, als jemand an der Tür meiner Wohnung, die sich im dritten Stock befindet, auf die Klingel drückte. Dreimal nachdrückliches Tuten, dann hörte ich, wie jemand aufschloss. Dafür gab es nur eine Erklärung: Mr. Contreras, der Schlüssel zu meiner Wohnung hat und überdies die strikte Anweisung, sie nur im Notfall zu benutzen - was wir recht unterschiedlich auslegen. Ich konnte ihn unmöglich in der Horizontalen empfangen. Als ich seine schweren Schritte im Flur hörte, war ich schon in das Sweatshirt und die Hose vom DuPage County geschlüpft.
Er redete bereits los, bevor er an der Schlafzimmertür ankam. »Alles klar mit Ihnen, Schätzchen? Der Wagen steht vor dem Haus, und Sie waren den ganzen Tag nicht draußen, aber Mr. Graham, der hat gerade einen Boten mit einer Nachricht für Sie geschickt. Als Sie nicht mal an die Tür gegangen sind, da habe ich mir Sorgen gemacht.«
»Ja, alles okay.« Ich hörte mich an wie Poes Rabe als Chloroform-Junkie.
»Sind Sie krank, Schätzchen? Was ist los? Kam in den Nachrichten, dass Sie in irgendeinen Teich getaucht sind, um einen Toten rauszufischen. Haben Sie jetzt eine Lungenentzündung oder was?«
Die Hunde sprinteten den Flur entlang
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