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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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war. »Wir haben hier Ersatzkleidung für Officer, die in die Mangel genommen wurden. Sie können draußen unterschreiben, dass Sie die Sachen mitgenommen haben, und sie uns nächste Woche zurückbringen. Würden Sie mir mal Ihren Namen sagen und den wirklichen Grund Ihres Aufenthalts da draußen?«
    Ich zog saubere Socken an und blickte angewidert auf meine Schuhe. Der Fliesenboden war kalt, aber immer noch das kleinere Übel. Ich setzte mich auf die Bank, stellte mich vor und berichtete dann von Darraugh, seiner Mutter, die meinte, Einbrecher in ihrem alten Heim entdeckt zu haben, meinen ergebnislosen Ermittlungen vor Ort - und der Leiche. Ich weiß nicht genau, warum ich meine junge Julia unerwähnt ließ. Angeborenes Misstrauen vielleicht oder auch nur Sympathie für rebellische junge Frauen. Ich kramte meine Brieftasche aus meiner Jacke und zeigte ihr meinen Detektivausweis, der zum Glück eingeschweißt ist.
    Protheroe gab ihn mir kommentarlos zurück und sagte nur, dass der Staatsanwalt eine offizielle Aussage von meiner Entdeckung der Leiche haben wolle. Als sie sah, wie ich meine übel riechenden Kleider zusammenrollte, förderte sie sogar aus einem Putzschrank einen Plastiksack zutage.
    Dann ging sie mit mir in einen Raum im zweiten Stock und machte einen Anruf mit ihrem Handy. »Lieutenant Schorr wird gleich hier sein. Arbeiten Sie öfter hier draußen? Nein? Nun, ich weiß, dass in der Sheriff-Dienststelle vom Cook County die Demokraten das Sagen haben. Hier draußen ist das anders. Da sind die Republikaner am Ruder. Lassen Sie sich also nicht ins Bockshorn jagen von den Jungs hier, die sind nicht unbedingt anständig ausgebildet.«
    Lieutenant Schorr traf mit einer Reihe Nebendarsteller und einer Frau ein, die sich als Vanna Landau, stellvertretende Bezirksstaatsanwältin, vorstellte. Einer der Officer von der Polizei aus New Solway nahm auch noch an der Sitzung teil. Ein fünfter Mann kam eine Minute später hereingeeilt und zog sich dabei noch die Krawatte fest. Er wurde als Larry Yosano vorgestellt, Sozius der Anwaltskanzlei, die den Verkauf von Larchmont abgewickelt hatte - offenbar ein sehr junger Sozius.
    »Danke, Stephanie«, sagte Schorr, womit meine Begleitung entlassen war. Sie hielt noch diskret die Daumen hoch, bevor sie verschwand.
    Ich war an die Vernehmungsräume in Chicago gewöhnt, wo die Tische verschrammt waren, die Farbe von den Wänden blätterte und der Geruch der starken Desinfektionsmittel den Gestank von Erbrochenem nie ganz vertreiben konnte. Stephanie Protheroe hatte mich in eine Art modernen Sitzungssaal mit Monitor, Camcorder und hellen Möbeln gebracht. Doch auch hier begrüßte mich der Geruch von Desinfektionsmitteln und Angstschweiß wie ein unangenehmer Nachbar.
    Vanna Landau, die Bezirksstaatsanwältin, war eine kleine Person, die sich weit über den Tisch beugte, als könne sie dadurch imposanter wirken. »Was hatten Sie auf dem Grundstück zu suchen?«
    Zwischen Niesern und Hustenattacken erklärte ich die Sachlage so gelassen wie möglich.
    »Sie beobachten mitten in der Nacht Larchmont Hall?«, sagte Landau. »Das ist auf jeden Fall unbefugtes Betreten.«
    Ich massierte die Stelle zwischen meinen Augenbrauen, um wach zu bleiben. »Hätte es was geändert, wenn ich tagsüber das Grundstück betreten hätte? Geraldine Graham war beunruhigt, weil sie spätnachts Licht im Haus sah. Im Auftrag ihres Sohnes habe ich dann das Anwesen beobachtet.«
    Larry Yosano, der junge Anwalt, rieb sich seinerseits Schlaf aus den Augen. »Streng betrachtet, ist es natürlich unbefugtes Betreten, aber wenn Sie einmal mit Mrs. Graham zu tun gehabt hätten, dann wüssten Sie, dass sie sich nie wirklich damit abgefunden hat, nicht mehr Herrin von Larchmont zu sein. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, der man schlecht etwas abschlagen kann.«
    Er wandte sich an mich. »Lyons Trust sind die Grundstücksverwalter. Die sollten Sie anrufen, wenn Mrs. Graham meint, dass es ein Problem mit dem Anwesen gibt.«
    Ich äußerte mich dazu nicht, sondern bat nur um ein Taschentuch. Einer der Deputys entdeckte eine Packung Papierservietten in einer Schublade und schob sie über den Tisch.
    »Oder die Polizei«, sagte Lieutenant Schorr. »Ist Ihnen das mal in den Sinn gekommen, Ms. Privatschnüffler?«
    »Ms. Graham hat mehrmals die Polizei von New Solway angerufen. Man glaubte dort, sie sei eine debile alte Frau, die sich irgendwas einbildete.«
    Der Officer aus New Solway, dessen Name mir

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