Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
Vom Netzwerk:
ich mich nicht mehr richtig freuen konnte, aber ich wusste, dass er entweder Marc oder aber seinem Mörder gehört haben musste - unter einer leichten Schmutzschicht war noch braunes Leder sichtbar. Meine Hände waren so starr vor Kälte, dass ich ihn jetzt nicht öffnen konnte. Ich stemmte mich am Rand hoch und steckte ihn zu dem Ring in die Tasche.
    Den größten Teil des Teichs hatte ich nun abgegrast. Ich war versucht, das Handtuch zu werfen, aber ich hatte nur noch einen Abschnitt vor mir. Wenn ich den nicht erledigte, würde ich die ganze Nacht wach liegen und überlegen, welches wichtige Beweisstück ich nicht gefunden hatte. Ich atmete ein Weilchen die kalte Luft ein und glitt dann wieder ins Wasser.
    Diesmal förderte ich nur altes Holz zutage. Ein Teil allerdings fühlte sich an, als sei es nicht nur ein Ast, sondern ein Kunstobjekt. Ich brachte es mit nach oben. Dann entstieg ich dankbar dem Modder und rollte meine Schnur wieder auf. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an nach zwei Stunden Tauchen und Strampeln.
    Als ich gerade die Porzellanstücke und das Glas einsammeln wollte, hörte ich Schritte auf dem Rasen. Ich schnappte mir den Schnorchel, klemmte ihn mir zwischen die Zähne und glitt in den Teich. In letzter Sekunde dachte ich noch daran, die Kopflampe auszuschalten.
    Wasser verstärkt Geräusche. Die Schritte - von Catherine Bayard? Ruth Lantner? - hörten sich an, als stapfe jemand mit Nagelschuhen vorbei. Ich wartete, bis die Person am Teich vorüber war und über den Rasen aufs Haus zusteuerte. Als ich gerade aus dem Teich steigen wollte, hörte ich wieder Schritte, diesmal auf dem Weg. Ich tauchte unter. Die Schritte verstummten. Dann glitt Licht übers Wasser.
    Mir blieb fast das Herz stehen. Ich hielt die Luft an, während der Lichtstrahl über die Algen, die Seerosen, den toten Fisch wanderte. Den Schnorchel konnte man wohl in diesem Gewirr nicht sehen. Kurz darauf entfernte sich das Licht, und die Schritte waren wieder zu hören.
    Es war ein windstiller Abend. Wenn ich jetzt aus dem Teich stieg, konnte das jemand, der lauschte, leicht hören. Wenn ich nichts tat, attackierte jemand womöglich Catherine Bayard. Ich spähte über den Rand des Teichs. Unweit vom Haus bewegte sich das Licht einer Taschenlampe. Ich hörte Stimmen - einen überraschten Ausruf? -, dann Gemurmel. Es hörte sich nicht nach einem tätlichen Angriff an.
    Weil ich Stunden im kalten Wasser zugebracht hatte, fror ich jetzt so entsetzlich, dass ich dachte, man müsste mein Zähneklappern noch am Haus hören. Viel mehr Lärm würde ich beim Rausklettern auch nicht verursachen. Zum dritten Mal stemmte ich mich hoch, so geräuschlos wie möglich. Ich streifte die Flossen ab und schlich zur anderen Seite des Teichs, wo ich meine Schuhe abgestellt hatte. Bevor ich sie anziehen konnte, kamen die Stimmen plötzlich näher. Um keinen Preis würde ich noch mal in dieses modrige, eisige Wasser steigen. Ich schnappte meine Schuhe und rollte mich unter eine Bank.
    »Catherine, du lügst mich an, und das mag ich nicht. Ruth sagte mir, die Detektivin, die am Mittwoch bei uns in der Banks Street war, sei gestern bei ihr gewesen und hätte behauptet, du würdest nachts hier mit einem Schlüssel deines Großvaters herumstreifen. Deshalb -«
    »Ich sage dir, das hat sie sich ausgedacht. Ich weiß auch nicht, warum. Nicht Ruth, die Detektivin, meine ich -»
    »Nein.« Renee Bayard blieb einen Meter vor meiner Nase stehen. »Ich habe gestern Darraugh angerufen. Mir hat die Vorstellung gar nicht gefallen, dass er eine Detektivin zu dir schickt, die mit Morden zu tun hat. Du wirst dich schon noch beizeiten mit menschlichem Elend befassen müssen, aber - jedenfalls, er sagte, weder er noch seine Angestellten hätten in letzter Zeit mit dir gesprochen. Entweder hast du also diese Frau im Alleingang gefunden, oder sie dich. Warum?«
    »Sie war das, sie hat mich verfolgt!«, rief Catherine aus.
    Renee schwieg kurz, offenbar, um das zu verarbeiten; als sie wieder sprach, klang ihre Stimme müde. »Liebes, wenn sie dich verfolgt, warum hast du dann diese Geschichten bestätigt, die sie gestern Nachmittag erzählt hat? Wenn sie dich erpresst, musst du mir das sagen. Und wenn du glauben solltest, du brauchst für irgendetwas eine Detektivin, kannst du mir das doch auch sagen, oder?«
    »Nein. Wenn ich es könnte, würde ich es tun, aber es geht nicht. Ich will nichts mehr sagen, weil ich dann doch nur lüge und du noch wütender wirst.«
    »Warst

Weitere Kostenlose Bücher