Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
verleihen – Mord, begangen im Zustand eifersüchtiger Raserei.
    »Sie haben nach dem Zeitpunkt des Todes gefragt«, erinnert mich Shad. »Wenn Sie mir sagen, wo Dr. Elliott sich in der fraglichen Zeit aufgehalten und was er gemacht hat, sage ich Ihnen den Zeitpunkt des Todes.«
    »Sicher nicht. Wir spekulieren viel zu weit voraus.«
    Shads Augen funkeln in raubtierhafter Jagdlust.
    »Was ist mit den Anglern, die den Leichnam gefunden haben?«, frage ich in dem Versuch, Shad von Drews Alibi abzulenken. »Haben Sie die Männer bereits als Täter ausgeschlossen?«
    »Sie sind unten im Krankenhaus und liefern ihre dna-Proben ab, während wir uns hier unterhalten. Sie konnten es gar nicht erwarten.«
    Verdammt. »Und Kates Freund von der Highschool?«
    »Steve Sayers? Die gleiche Geschichte.« Shad trommelt mit manikürten Fingernägeln auf das Kirschholz seiner Schreibtischplatte. »Das Alibi des Jungen ist ein wenig schwach, doch er konnte es nicht abwarten, ins Krankenhaus zu fahren und sein Blut abzugeben. Er bot mir an, gleich hier in meinem Büro in eine Tasse zu onanieren. Er sagt, er hätte seit Monaten keinen Sex mehr mit der Toten gehabt. Wie es scheint, hat Miss Townsend einfach aufgehört, es mit ihm zu treiben, ohne jede Erklärung. Und vorher war sie so scharf, wie man es sich nur vorstellen kann, jedenfalls nach den Worten des Sayers-Jungen. Fast schon pervers, hat er gesagt.« Shad mustert mich mit einem berechnenden Blick. »Glauben Sie, dass sie plötzlich religiös geworden ist?«
    Ich erwidere seinen Blick mit ungerührter Miene.
    Shad lächelt und lehnt sich im Sessel zurück. »Fakt ist: Ich brauche dna-Proben von jedem, der die kleine Townsend im biblischen Sinn gekannt hat. Und das schließt Ihren Mandanten nun mal mit ein. Auf der anderen Seite stürzt sich jeder, den ich frage, auf die Gelegenheit, diese Probe abzugeben. Mit Ausnahme Ihres Mandanten. Ihr Mandant hat ganz im Gegenteil seinen berühmten Anwalt hergeschickt, der für ihn das Reden übernehmen soll. Also frage ich Sie geradeheraus: Wird Dr. Elliott dem Staat eine dna-Probe zur Verfügung stellen, um diese Ermittlungen voranzubringen, oder wird er nicht?«
    Ich wähle meine Antwort mit größtem Bedacht. »Kein Richter würde meinen Mandanten dazu zwingen, lediglich auf der Grundlage eines anonymen Telefonanrufs eine Blutprobe abzuliefern.«
    Shad räumt meinen Punkt mit leichtem Kopfnicken ein. »Das mag so sein. Doch im Interesse des Schutzes der Gemeinschaft – welche Einwände könnte ein unschuldiger Mann erheben?«
    »In einer perfekten Welt würde ich Ihnen zustimmen. Doch wenn sich herumspricht, dass Sie Drew Elliott im Zusammenhang mit diesem Mordfall gebeten haben, eine dna-Probe abzuliefern – und es würde sich herumsprechen, falls er zustimmt –, könnten allein die Gerüchte ihn vernichten. Es ist praktisch eine Anklage wegen Unzucht mit Minderjährigen. Das Stigma würde ihm für immer anhaften.«
    »Sie können Elliotts Namen nicht aus dieser Sauerei heraushalten, Cage. Unser mysteriöser Anrufer hat heute Morgen nicht nur mich angerufen.«
    Ich schlage die Hand vor den Mund und schlucke mühsam. »Wen sonst noch?«
    »Sheriff Byrd und unseren Polizeichef. Unser Anrufer ist ein hartnäckiger Bursche. Er ist felsenfest überzeugt von dem, was er tut.«
    »Haben Sie den Ursprung der Anrufe aus den Aufzeichnungen der Telefongesellschaften zurückverfolgt?«
    »Sie stammen von einem Münzfernsprecher im Norden der Innenstadt.«
    »Aus dem Schwarzenviertel?«
    Shad neigt erneut den Kopf.
    Das passt zu dem, was Drew mir über die Stimme des Erpressers gesagt hat. »Hat die Polizei Fingerabdrücke an dem Fernsprecher genommen?«
    »Sie arbeitet daran, doch bisher haben sich keine Treffer ergeben.« Plötzlich mustert Shad mich ehrlich verwirrt. »Die Sache ist die, Penn – Dr. Elliott in dieser Angelegenheit zu beschuldigen erscheint so abwegig, dass man sich gar nicht vorstellen kann, jemand könnte sich das alles nur ausgedacht haben. Verstehen Sie? Wenn es nicht stimmt – wer würde sich so was auch nur ausdenken? «
    »Jemand, der Elliott hasst?«
    Shad dreht die Handflächen nach oben. »Nach allem, was ich so höre, hat der gute Dr. Elliott keinen einzigen Feind auf der Welt. Alle reden über ihn, als wäre er ein Heiliger.«
    »Es gibt einen Grund dafür. Drew Elliott ist ein guter Mann.«
    Ein weiteres seliges Lächeln. »Dann hat er erst recht keinen Grund, sich zu sorgen. Wie ich es sehe, ist eine dna-Probe

Weitere Kostenlose Bücher