Blackmail: Thriller (German Edition)
ruhig zugeben! Du willst in Erfahrung bringen, was ich den Cops erzählt habe oder was ich ihnen morgen erzählen werde.«
Stimmte das? Ich würde mich gern als den Gentleman sehen, der ich nach Jenny Townsends Überzeugung sein muss, doch vielleicht hat Ellen ja recht. »Ich bestreite nicht, dass mich das interessieren würde. Es könnte großen Einfluss auf Drews Zukunft haben.«
Ellen grinst verschlagen. »Darauf kannst du deinen Arsch wetten! Er schwitzt wahrscheinlich Blut und Wasser drüben im Gefängnis, oder?«
»Du musst es besser wissen als ich. Ich habe gehört, dass du ihn vor nicht allzu langer Zeit besucht hast.«
Ein weiteres selbstgefälliges Grinsen. »Ja, ich war bei ihm. Und es war ein verdammt befriedigendes Gefühl. Es ist eine neue Erfahrung für Drew, das lass dir gesagt sein. Der Knast ist so ungefähr der letzte Ort auf Erden, wo unser Goldjunge sich jemals wiederzufinden geglaubt hat. Doch genau da gehört er hin, wenn du mich fragst. Da hat er Zeit, über alles nachzudenken. Sich an das zu erinnern, was im Leben wichtig ist.«
»Zum Beispiel?«
»Familie. Opferbereitschaft. Darauf läuft es letzten Endes hinaus. Du kannst tun, wozu du Lust hast, oder du tust, was richtig ist. Und beides ist niemals identisch.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob das so stimmt, Ellen.«
Sie mustert mich durchdringend. »Du weißt, dass es stimmt.«
»Ich dachte an meine Frau.«
Ein Schatten des Bedauerns huscht über ihr Gesicht. »Es tut mir leid. Sarah war einer der besten Menschen, die ich gekannt habe. Aber Drew ist keiner von ihnen! Ich habe früher mal geglaubt, er wäre einer. Aber in Wirklichkeit ist er genauso wie alle anderen.«
»Wen meinst du damit?«
»Männer, Baby .« Ein wildes Licht blitzt in ihren Augen. »Wenn alles gesagt und getan ist, geht es ihnen immer nur um das eine.«
»Und das wäre?«
Ellen schiebt die linke Hüfte vor und klatscht sich auf den Hintern. »Ihren Schwanz in einen Arsch zu schieben, der einer lächelnden, unterwürfigen und vorzugsweise jungen Frau gehört. Und wenn sie schon nicht jung ist, dann wenigstens anders als die, die sie gewohnt sind, capisce? «
Ihre wilde Bewegung lässt eine chirurgisch vergrößerte Brust aus dem Hausmantel rutschen. Sie bemerkt, dass ich darauf starre, doch sie tut nichts, um sich zu bedecken. »Siehst du, was ich meine?«, fragt sie in breitem Cowboy-Dialekt. »Nichts erregt einen Mann so sehr wie eine Frau, die ein wenig strange ist. Oh, ich kenne die Geschichte nur zu gut.« Sie bedeckt ihre Blöße mit einem energischen Ruck an ihrem Mantelsaum und betrachtet die Überreste der Besitztümer ihres Mannes.
»Ellen, was mit dir und Drew passiert ist, ist ganz einfach. Er war unglücklich, und sein Schwanz hat ihn zu einer anderen geführt.«
»Oh, das verstehe ich nur zu gut! Ich bin selbst mal eine Nacht in Jackson fremdgegangen … mit einem süßen kleinen Tennisprofi.« Ihre Augen flackern, als eine Erinnerung durch ihr benebeltes Gehirn schwebt. »Aber das ist es nicht, worum es bei dieser Affäre geht, Penn. Nein, Sir, hier ging es um Liebe. L-I-E-B-E. Hat Drew dir das nicht erzählt? Das warSeelenverwandtschaft. Poesie und Kerzenlicht. Ich will dein Baby und in Peru mit dir Missionsarbeit leisten!«
Drew, du dämliches Arschloch!, fluche ich insgeheim. Hättest du nicht dein verdammtes Maul halten können? Hast du geglaubt, deine Frau würde dich verstehen, wenn du ihr von deinen geheimen Träumen mit deiner Mätresse beichtest? Wie viele andere Männer, die an dem Punkt angelangt sind, wo sie einen Anwalt brauchen, ist Drew Elliott sein eigener größter Feind. Und dank ihm gibt es nicht viel, was ich hier bei Ellen erreichen kann.
»Ellen, lass mich nur so viel sagen. Wegen Kates Tod könnte die kleinste Kleinigkeit, die Drew unternimmt – oder du –, weit ernstere Konsequenzen nach sich ziehen, als du es jetzt für möglich hältst. Wir haben einen politisch motivierten Bezirksstaatsanwalt, der nichts lieber täte, als einen reichen, weißen Doktor wegen Mordes zu verurteilen.«
»Ja, das haben wir«, erwidert Ellen im Cowboy-Dialekt. »Dieser schwarze Mann ist hungrig auf weißes Fleisch. Und er hat seinen Blick auf Drew geworfen, so viel steht fest. Er hat mich bereits eingeladen, in die Stadt zu kommen und mit der Grand Jury zu reden.«
Mein Blutdruck fällt in den Keller. »Was hast du ihm gesagt?«
»Dass ich darüber nachdenke.«
»Hat Johnson gedroht, dir eine Vorladung zustellen zu
Weitere Kostenlose Bücher