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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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glücklich. Ich fragte sie, was denn wäre, und sie sagte, sie wüsste nicht, warum sie weinte. Ich wollte wissen, was passiert wäre. »Sag es mir! Was ist passiert?« Sie umarmte mich und sagte nur: »Er liebt dich wirklich, Honey. Er liebt dich auf eine Weise, wie mich niemals ein Mann geliebt hat. Du hast sehr, sehr viel Glück in dieser Hinsicht. Es sind nur die Umstände, die alles so schwierig machen.« Sie sagte noch eine Menge mehr, aber ich kann nicht still sitzen, um es aufzuschreiben! Ich gehe in zwanzig Minuten rüber zu Drew. O Gott! Ich kann es kaum erwarten, dass er mit Dad redet! Er ist ein Mensch, der sich ganz sicher nicht von dem großen David Townsend einschüchtern lassen wird! Ich denke, Mom will ebenfalls, dass es zu dieser Begegnung kommt. Es bringt mich dazu, zu erkennen, wie Dad seine Bildung und sein Geschlecht benutzt hat, um uns einzuschüchtern! Ich will sehen, wie er reagiert, wenn dieser Vorteil von überlegener Kraft und Intelligenz neutralisiert wird! Verdammt, ja!
    8. März
    Mom hat sich in letzter Zeit viele Gedanken gemacht. Sie vertraut Drew. Sie macht sich auch um ihn Gedanken. Ihre Hauptsorge gilt Timmy, glaube ich. Sie weiß nicht, ob Drews Liebe zu mir stark genug ist, damit er Timmy verlässt. Ich verstehe Drews Konflikt, obwohl die Ironie vernichtend ist! Weil eines der Dinge, die ich an ihm so liebe, die Tatsache ist, dass ernicht so ist wie Dad! Ja, er könnte sich von Ellen scheiden lassen, aber er würde Timmy niemals im Stich lassen! Er würde immer der Vater für ihn sein, den der Junge braucht, und damit muss ich mich abfinden. Ich meine, ich liebe Timmy ebenfalls, auch wenn er nicht mein Kind ist. Und Drew und ich könnten nach einer Weile eigene Kinder haben. Es wird alles in Ordnung kommen. Ich weiß, dass es so ist.
    12. März
    Ich habe meinen Zulassungsbescheid bekommen! JAAA! Jetzt werde ich die »H-Bombe« platzen lassen, genau wie all die anderen Ivy-League-Miststücke! Und jetzt, wo ich die Zulassung habe, fange ich an zu überlegen. Bevor ich angenommen wurde, dachte ich, ich wäre vielleicht nicht gut genug für Harvard. Und jetzt ist es eher … vielleicht ist es zu sehr Klischee für mich. Wie Woody Allen einmal gesagt hat: »Ich würde niemals einem Club beitreten wollen, der jemanden wie mich als Mitglied aufnimmt.« Außerdem habe ich in Cambridge den gleichen juvenilen Scheiß gesehen wie an der Ole Miss, als ich sie besucht habe! Hör auf, alles analysieren zu wollen! Du hast, was du wolltest. Jetzt leb damit!
    Und dann Kates letzter Eintrag:
    23. März
    Fünf Tage inzwischen. Ich war vorher noch nie so spät dran! Drew hat gesagt, ich solle in eine Apotheke gehen und mir einen Frühtest besorgen, aber ich bin zu nervös. Ich möchte es noch nicht wissen. Ich hab auch so schon jede Menge Stress, ich will nicht, dass meine Schwangerschaft noch dazukommt. Drew kann es nicht gebrauchen. Genauso wenig wie Mom. Oder ich. Aber ich muss immer wieder an diese Senior Party am See denken, als ich so betrunken war. Ich weiß, dass ich an diesem Tag die Pille vergessen habe, und vielleicht sogar am Tag danach. Scheiße, und wenn ich schwanger bin? Ichdachte immer, ich würde abtreiben, aber jetzt, wo ich mit der Situation konfrontiert bin, ist die Entscheidung nicht so einfach. Was, wenn ich das Baby bekommen würde? Drew hat bereits gesagt, dass es meine Entscheidung ist und dass er mich in keiner Weise beeinflussen möchte, und ich weiß, dass er es so meint. Auf gewisse Weise wäre es eine wunderbare Erleichterung. Meine Zukunft wäre klar, zumindest in dieser Hinsicht.
    Drew hat mit einem Kommilitonen aus Studienzeiten darüber gesprochen, in Boston zu praktizieren. Er hat gesagt, er hätte bereits mit der Kammer verhandelt oder was auch immer. Er wollte es sich als Überraschung aufbewahren, aber ich denke, er wollte mir auch meine Angst um die Zukunft nehmen. Er liebt mich definitiv. Er hat es mir sehr oft gezeigt, auf sehr viele verschiedene Arten. Wenn also ein Baby kommt, dann soll es so sein. Dieses Baby wären wir beide, lebendig in der Welt als eins. Wie kann das etwas Schlimmes sein?
    Mit diesem Eintrag endet das Tagebuch.
    Weniger als vierundzwanzig Stunden später war Kate Townsend tot.
    Ich schließe das Buch und lasse es neben meinem Bett auf den Boden fallen. Ich bin zu müde, um auch nur zu versuchen, das zu analysieren, was ich soeben gelesen habe. Ich schalte mein Telefon stumm und knipse die Leselampe aus; dann rolle ich mich auf

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