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Blackout

Blackout

Titel: Blackout Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Privatsphäre beschützten. »Wenn man mit Casinos verhandelt, denken die, sie hätten das Recht, alles sofort zu bekommen. Das sind die wahren Gangster, wissen Sie - aber was sage ich Ihnen da? Sie sind Bullen, da wissen Sie es besser als ich. Also, Officers, was kann ich für Sie tun? Ich weiß, mit dem Parken ist es wirklich ein Problem. Wenn sich dieser Bastard von Chemco nebenan beschwert, da kann ich nur sagen, er soll meinetwegen zur Hölle fahren, weil seine mexikanischen Ladys dauernd auf meinem Platz parken. Dabei könnten Sie gleich mal prüfen, wie viele von ihnen illegal bei ihm arbeiten. Wenn er ekelhaft wird, bitte sehr, das kann ich auch.«
    Er hielt inne, um Atem zu schöpfen.
    »Es geht nicht um Parkplätze.«
    »Nicht? Um was dann?«
    »Wir möchten mit Maurice Bruno sprechen.«
    »Morry? Morry ist in Las Vegas. Wir machen viele Geschäfte dort, mit den Casinos, den Motels und den Hotels. Hier.« Er öffnete eine Schreibtischschublade und warf uns eine Handvoll Streichholzbriefchen zu. Die meisten der großen Namen waren dabei.
    Milo steckte sich ein paar davon ein. »Wann kommt er denn zurück?«
    »In ein paar Tagen. Er ist vor zwei Wochen auf Geschäftsreise gegangen, erst nach Tahoe, dann nach Reno und zuletzt nach Vegas - vielleicht spielt er ein bißchen auf Kosten der Zeit meiner Firma, ganz zu schweigen von meinem Spesenkonto, aber was macht das schon, schließlich ist er ein fabelhafter Verkäufer.«
    »Ich dachte, er ist Direktor.«
    »Verkaufsdirektor, ja. Ein Verkäufer mit einem tollen Titel, einem höheren Gehalt, einem netteren Büro. Was halten Sie von dem hier? Sieht aus, als ob es eine Tunte entworfen hätte, was?«
    Ich schaute Milo an, aber der zeigte keine Reaktion. »Nein, das hat meine Frau gemacht. Ganz allein. Früher war es mal nett hier. Papier überall, ein paar Stühle, weiße Wände - normale Wände, daß man das Geräusch aus der Werkhalle hören konnte und wußte, daß sich was rührte. Hier kommt man sich wie tot vor. Das hab’ ich davon, daß ich noch mal geheiratet habe. Die erste Frau läßt dich in Ruhe, aber die zweite will dich in einen anderen Menschen verwandeln.«
    »Sind Sie sicher, daß Mr. Bruno in Las Vegas ist?«
    »Warum sollte ich nicht sicher sein? Wo wäre er denn sonst?«
    »Seit wann arbeitet Mr. Bruno für Sie, Mr. Gershman?«
    »He, was ist das - es geht doch nicht um eine Alimentensache oder so?«
    »Nein. Wir möchten mit ihm sprechen im Zusammenhang mit einem Mordfall, den wir zur Zeit bearbeiten.«
    »Mordfall?« Gershman schoß hoch. »Mord? Morry Bruno? Das soll wohl ein Scherz sein. Er ist ein Schatz von einem Mann, ein guter, netter Mensch.«
    Ein Schatz, der großes Talent beim Umgang mit geplatzten Schecks gezeigt hatte. »Seit wann arbeitet er für Sie, Sir?«
    »Mal sehen… Eineinhalbjahre, vielleicht zwei.«
    »Und Sie haben keine Schwierigkeiten mit ihm?«
    »Schwierigkeiten? Ich sage Ihnen doch, er ist ein Schatz, ein echtes Juwel. Hat keine Ahnung gehabt vom Geschäft, aber ich hab’ ihn angestellt, hab’ da ‘ne gute Nase gehabt. Großartiger Verkäufer. Hat alle anderen spätestens im vierten Monat überrundet, sogar die alteingesessenen. Zuverlässig, freundlich, nie ein Problem.«
    »Sie sprachen von Alimenten. Ist Mr. Bruno geschieden?«
    »Ja, geschieden«, antwortete Gershman traurig. »Wie jeder. Einschließlich meines Herrn Sohns. Heutzutage geben die Leute zu schnell auf.«
    »Hat er Familie hier in Los Angeles?«
    »Nee. Die Frau und die Kinder - ich glaube, er hat drei Gören sind wieder in den Osten gezogen. Nach Pittsburgh oder Cleveland, irgendwohin, wo es keinen Ozean gibt. Sie fehlen ihm, er redet manchmal davon. Deshalb arbeitet er ja auch freiwillig bei der Casa.«
    »Der Casa?«
    »Dieses Kinderheim oben in Malibu. Morry hat schon oft seine Wochenenden dort verbracht und für die Kinder gearbeitet. Er hat ein Diplom. Kommen Sie, ich zeig’ es Ihnen.« Brunos Büro war etwa ein Viertel so groß wie das von Gershman, aber ebenso überzüchtet und elegant ausgestattet. Und pieksauber, was allerdings wenig überraschte, da Bruno den größten Teil seiner Zeit auf Geschäftsreisen verbrachte. Gershman zeigte auf ein gerahmtes Dokument, das den Platz an der Wand mit einem halben Dutzend ›Verkäufer-Nummer-eins‹-Plaketten teilte.
    »Sehen Sie: »Verliehen an Maurice Bruno für seine freiwillige Arbeit als Helfer heimatloser Kinder im La Casa de los Ninos, bla, bla, bla. Ich sage Ihnen doch, er ist wirklich

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