Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
Vom Netzwerk:
unangekündigte Notfallübung eines Teams der Seuchenschutzbehörde in einer Wohngegend gepostet. Und das Ziel war das Haus deiner Familie. Sogar die Masons haben etwas darüber gepostet. Sie meinten, sie wären gerne bereit, bei allem mitzuhelfen, was die Sicherheitsmaßnahmen und Reaktionszeiten verbessere.« Er hielt inne, bevor er grimmig hinzufügte: »Wir glaubten, sie hätten euch ausgeliefert.«
    Ich seufzte. »Das haben sie mehr oder weniger auch gemacht. Doch bevor alles ganz furchtbar schiefgehen konnte, haben sie es sich noch mal anders überlegt. Wie haben sie ausgesehen?«
    »Deine Mutter hatte ein blaues Auge …«
    »Ja, das ist von mir.«
    »… und einen gebrochenen Arm. Dein Vater hatte nur ein paar Pflaster an den Fingern.«
    »Was?«, fragte ich. »Das war ich nicht. Und Becks auch nicht. Das blaue Auge habe ich ihr verpasst, damit es glaubhafter aussieht, wenn sie behaupten, dass wir abgehauen sind.«
    »Offenbar war es für den Seuchenschutz nicht glaubhaft genug. Verbinde deinen Sender mit deinem Navi, ich schicke dir die Adresse von unserem Hotel. Aber lösche sie, sobald du hier bist.«
    »Wird gemacht. Bis bald, Mahir.«
    »Hoffentlich«, sagte er.
    Ich nahm den Stecker aus dem Ohr und gab ihn Becks. »Hier. Verbinde ihn mit dem Navi. Mahir schickt uns die Adresse des Hotels, in dem er mit Maggie wohnt. Lass den Störsender laufen. Die Masons haben die Nachricht rausgelassen.«
    »Was?« Becks sah mich verwirrt an und stöpselte den Ohrstecker in das Navi. Das Gerät ließ einen Piepton hören, und ein Balken auf dem Bildschirm zeigte, wie es schnell die Daten hochlud.
    »Moms Arm ist gebrochen. Dad hat ein paar gebrochene Finger. Glaubst du, sie sind gestolpert und hingefallen, nachdem wir gegangen sind?« Ich umklammerte das Lenkrad fester als nötig, widerstand aber dem Bedürfnis, aufs Gaspedal zu treten und mir den Ärger dadurch vom Leib zu schaffen, indem ich durch die Gegend raste. »Der verdammte Seuchenschutz, Becks. Meine Eltern haben den verdammten Seuchenschutz verständigt und ihm gesagt, dass wir ahnungslos und abholbereit auf ihn warten. Doch als wir nicht mehr da waren, hat der verdammte Seuchenschutz seinem Unmut Ausdruck verliehen.«
    »Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, dass es die Seuchenschutzbehörde war.«
    »Das behaupten die Blogs. Sie nennen es einen Übungseinsatz. Als müssten die Mitarbeiter der Seuchenschutzbehörde üben, wie man meine Eltern vermöbelt.« Meine Finger krampften sich noch fester ums Lenkrad. »Diese Arschlöcher. Dazu hatten sie kein Recht.«
    »Bitte biegen Sie demnächst links ab«, meldetet sich das Navi.
    Tu es , sagte George.
    Ich bog links ab.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Becks. »Was geht da nur ab? Was haben wir denn getan?«
    »Ehrlich? Ich habe keinen blassen Schimmer mehr.« Mein Gesichtsausdruck hatte ihr wohl klargemacht, dass sie es besser dabei bewenden ließ. Becks schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder zurück. Kurz darauf zog sie eine ihrer Pistolen hervor und legte sie auf ihren Schenkel, gleich unterhalb des Fensters. Sollte jemand einen »Übungseinsatz« mit uns planen, würden sie uns nicht unvorbereitet antreffen.
    Das Navi dirigierte uns durch ein Labyrinth von Nebenstraßen zu einer Ausfallstraße, die uns aus dem Zentrum herausbrachte und zu einer weniger dicht besiedelten Wohngegend führte. Mit jedem Distrikt, den wir hinter uns ließen, sahen die Häuser heruntergekommener aus, bis sie völlig unvermittelt ansehnlicher wurden und wir nicht mehr an Mietshäusern, sondern an gepflegten, von hohen Zäunen umgebenen Kleinvillen vorbeifuhren. Manche hatten sogar Pförtnerhäuschen. Die Tante-Emma-Läden wichen gehobenen Lebensmittelgeschäften, schicken Friseursalons und Wäschereien, die mit kontaktfreier Lieferung bis zur Haustür warben. An den Kreuzungen gab es keine Bluttesteinheiten, sondern Leute auf Cityrollern führten Tests bei jenen durch, die aus dem Auto steigen wollten.
    Als wir tiefer in die wohlhabenden Stadtgebiete hineinfuhren, tauchten bezeichnenderweise immer mehr Leute auf den Gehwegen auf. Manche führten kleine Hunde wie Maggies Miniaturbulldogge oder die gebräuchlicheren Möpse und Zwergspitze aus. Andere hatten Katzen an der Leine. Wir fuhren sogar an einem Paar vorbei, hinter dem ein zahmer sibirischer Fuchs hertrottete. Sein buschiger Schwanz hing am Boden, und seine dreieckigen Ohren waren aufgerichtet, damit ihnen keine mögliche Gefahr entging.
    »Das kann nicht stimmen«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher