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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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wissen.«
    »Damit wird das Zünglein an der Waage nicht völlig zu unseren Gunsten ausschlagen, aber es wird uns immerhin helfen«, fügte Dr. Kimberley hinzu. »Ihr Tod wurde in der Berichterstattung sehr gut dokumentiert, und Sie sind ein zu perfektes Modell. Wenn Sie zu den richtigen Leuten gehen, wird man das alles auf keinen Fall als Ente abtun. Und wenn Sie die richtigen Leute nicht finden, dann werden wir gerne nachhelfen.«
    Ich seufzte. »Ist das Ganze ein politisches Ränkespiel, um die Kontrolle über die Seuchenschutzbehörde zu erlangen?«
    »Würde es Sie wirklich kümmern, wenn es so wäre?«, fragte Gregory.
    Darüber nachzudenken verursachte mir Kopfschmerzen. Deshalb beschloss ich, die Sache anders anzugehen. »Habe ich Rick gehört? Ich kann mich daran erinnern, dass ich aufgewacht bin und ihn gehört habe.«
    »Ja«, sagte George. Das überraschte mich. Ich hatte schon halb damit gerechnet, dass sie es abstreiten würden. »Er konnte sich eine Weile davonstehlen, um sich mit uns zu treffen. Ich bedaure, dass Sie während seines Besuchs nicht wach waren.«
    »Vizepräsident Cousins machte sich große Sorgen um Sie«, setzte Dr. Kimberley hinzu. »Er war es, der den EIS gebeten hat, dieses Projekt zu unterwandern. Ihm gelang es auch, mir eine Zugangsgenehmigung für höhere Stufen zu verschaffen, sonst hätten wir diesen Coup überhaupt nicht durchziehen können.«
    »Was uns nichts bringen wird, wenn Sie sich nicht schnell genug wieder erholen, damit wir Sie hier herausbringen können«, sagte Gregory. Er wandte sich zu einem der Monitore um. »Ihr Körper ist wegen all der Aufregung immer noch mitgenommen. Sie sollten ein bisschen schlafen.«
    »Schlafen ist das Letzte, was ich will«, wehrte ich mich. »Ich will wissen, was hier verdammt noch mal vor sich geht.«
    »Und deswegen müssen Sie schlafen.« Gregory lächelte schwach und hielt eine leere Spritze in die Höhe. »Ich fürchte, Sie haben dabei nicht viel mitzureden. Ich habe etwas in Ihre Infusion getan. In ein paar Stunden sehen wir uns wieder.«
    »Was …?« Ich bekam große Augen. »Sie Mistkerl.«
    »Sie schmeicheln mir.«
    »Sie hätten … Sie hätten mich vorher fragen können …« Das Sprechen fiel mir schwer. Ich wusste nicht, ob das von meinem Zorn herrührte oder ob das Mittel bereits wirkte, jedenfalls war ich ordentlich angepisst.
    »Dann hätten Sie Nein gesagt«, erklärte Dr. Kimberley und erhob sich.
    »Verdammt … genau … Ich …« Ich verlor den Faden, und die Dunkelheit griff nach mir. Diesmal war sie sanfter und weniger bedrohlich. Was noch lange nicht hieß, dass es mir gefiel, doch als mir klar wurde, dass es nichts bringen würde, mich dagegen zu wehren, gab ich auf und ließ mich in die Bewusstlosigkeit zerren.
    Als ich zum vierten Mal erwachte, sagte niemand meinen Namen, und ich war allein im Zimmer. Ich war allein in meinem ein Stück weit nach oben gestellten Krankenhausbett unter einer gelben Decke, die man mir bis zur Schulter hochgezogen hatte. Ich hatte mich so sehr an das Weiß der Seuchenschutzbehörde gewöhnt, dass mich die Farbe beinahe wie ein Schock traf. Mit zitternden Armen setzte ich mich auf, sodass die Decke von meiner Schulter rutschte. Statt meines weißen Schlafanzugs trug ich blassblaue OP-Klamotten. Noch mehr Farbe. Nach der langen Zeit in einer Welt ohne Farben reichten diese Tupfer aus, um mich zu verwirren.
    Als ich mir sicher war, dass ich nicht umkippen würde, setzte ich einen Fuß auf den Boden – barfuß. Einen Augenblick lang durchzuckte mich Panik, als mir einfiel, dass ich meine Pistole nicht mehr hatte. Ich umklammerte das Bettgitter, um aufzustehen, hielt aber inne, als mein Blick auf den Nachttisch fiel, denn dort lag die Pistole. Mit etwas zittriger Hand ergriff ich sie und entspannte mich ein wenig, als ich an ihrem Gewicht merkte, dass sie geladen war. Wenigstens hatten sie mich nicht ganz wehrlos alleine gelassen. Ich schob sie unter den Hosenbund und vergewisserte mich zweimal, dass sie gesichert war, bevor ich erneut das Bettgitter umfasste, tief Luft holte und aufstand.
    Ich fiel nicht. Das war schon mal ein Anfang. Ich spürte keinen direkten Schmerz, auch wenn ich mich überall wund fühlte und an gewissen Stellen ein nervtötendes Ziehen hatte, das mich an Nahrungssonden und Katheter denken ließ. Notwendige Übel, aber nichts, womit ich mich aufhalten wollte.
    Mir gegenüber war eine Tür. Ich konzentrierte mich auf sie, ließ das Bett los und schleppte mich

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