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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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sie. »Ich fürchte, uns hat die nötige Ausrüstung gefehlt, um ihre Netzhäute lichtunempfindlich zu machen. Sie werden sich mit der Zeit wieder anpassen.«
    »Was … wo bin ich?« Wieder öffnete ich die Augen. Diesmal hielt die Einweg-UV-Brille, die Dr. Kimberley mir aufgesetzt hatte, die schlimmsten Lichtstrahlen ab. Sie selbst stand mit einem Glas Wasser in der Hand vor meinem Bett.
    »Sie befinden sich noch immer im Gebäude der Seuchenschutzbehörde von Seattle. Es ist uns gelungen, Videoaufzeichnungen von Ihnen in meinem Labor in Endlosschleife zu verwenden und Testergebnisse zu fälschen, sodass es nach außen hin aussieht, als wären Sie immer noch dort. Aber wir hatten keine Möglichkeit, Sie vom Gelände wegzubringen. Nicht dass das angesichts Ihres Zustands möglich gewesen wäre.« Sie beugte sich vor, hielt mir das Glas an die Lippen und kippte es, sodass ich ein paar winzige, behutsam dosierte Tropfen saugen konnte. »Langsam, Georgia, langsam. Sie wollen doch bestimmt kein Wasser in die Luftröhre bekommen.«
    Ich zog den Kopf zurück, hustete ein wenig und fragte: »Warum können Sie nicht einfach wie jeder normale Mensch sagen: Verschlucken Sie sich nicht?«
    »Weil ich Ärztin bin und man uns beibringt, niemals ein einfaches Wort zu benutzen, wenn es dafür auch ein hochgestochenes gibt.« Dr. Kimberley nahm das Glas aus meiner Reichweite. Dadurch konnte ich den Raum besser überblicken. Er war vollgestellt mit medizinischen Überwachungsgeräten und einem Infusionsständer, der noch immer mit meinem Arm verbunden war. Ich sah ihn angewidert an.
    »Was soll das alles?«
    »Damit haben wir Sie am Leben gehalten, während wir darauf gewartet haben, dass die Toxine ihren Weg aus Ihrem Körper herausfinden.« Dr. Kimberley stellte das Glas auf eines der Geräte, bevor sie sich neben dem Bett auf einen Stuhl setzte. »Gregory hat Ihnen Ihren Ersatz gezeigt, nicht wahr?«
    »Ja«, krächzte ich.
    »Dann haben Sie erfahren, dass man den Klon ganz auf deren Bedürfnisse hin gestaltet. Mit Ihnen haben sie genau dasselbe gemacht, meine Liebe, auch wenn sie Ihren Geist weitestgehend unangetastet gelassen haben – schwacher Trost und so weiter. Sie brauchten Sie als Ausstellungsstück. Der Rest war zum Abschuss freigegeben.«
    »Und deshalb haben Sie mich eingeschläfert?« Ich war zu müde, um meiner Empörung Ausdruck zu verleihen. Obwohl ich mich bemühte.
    »Ja.« Dr. Kimberley nickte. »Haben Sie jemals von der Seewespe gehört, einer bestimmten Quallenart? Sie ist eine der vielen scheußlichen Überraschungen, die in unseren Ozeanen lauern. Sie kommt aus Australien, und ihr Stich kann einen Erwachsenen innerhalb von Minuten töten, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird.«
    »Und?«, flüsterte ich.
    »Die netten Leute, die Sie geschaffen haben, wollten sichergehen, dass das, was jetzt geschieht, niemals Erfolg haben wird. Deshalb haben sie an strategischen Punkten Ihres Körpers biologische Sprengköpfe implantiert. Diese sollten bei einer bestimmten Kombination von Reizen aufplatzen und das Gift der Seewespe in ihre Blutbahn ausschütten. Nur unter einer einzigen Bedingung würde der Tod nicht sofort eintreten, nämlich wenn zum Zeitpunkt der Giftausschüttung ein medizinisches Team bereitstand, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen.«
    Nun ergab die Dunkelheit so langsam einen Sinn. Ich schluckte und bemühte mich um eine festere Stimme, als ich sagte: »Sie hätten mich vorwarnen können.«
    »Nein, ich fürchte, das hätten wir nicht tun können. Einige der Implantate waren so programmiert, dass sie von bestimmten Schlüsselwörtern ausgelöst worden wären, die unweigerlich aufgetaucht wären – und sei es nur, weil Sie gemerkt hätten, dass wir diese Worte absichtlich vermeiden, und danach gefragt hätten.« Dr. Kimberley tätschelte meine Hand. Diesmal trug sie keine Gummihandschuhe, und ihre Haut war kühl. »Wir haben acht Giftbeutel aus Ihrem intramuskulären Gewebe entfernt, dazu zwei Ortungssender und einen Chip, der Sie als Eigentum der Seuchenschutzbehörde ausweist.«
    Das brachte mich von Neuem auf die Palme. »Sie wollen sagen, man hat mich gechipt? Wie einen Hund?«
    »Leider ist das gar kein schlechter Vergleich. Wenn Sie es jemals geschafft hätten, aus dieser Einrichtung zu entkommen, hätte man Ihre Bewegungen nachverfolgt, um zu beweisen, dass Sie tatsächlich ein Klon mit der Persönlichkeit von Georgia Mason sind, wie sie behaupteten. Aber wir haben alles entfernt, und die

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