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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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geborene Schnüffler, Mahir«, sagte ich und ergriff meine Tasche. »Bist du bereit, diesen Taco-Stand in die Luft zu jagen?«
    »Hast du jemals einen Taco-Stand gesehen?«
    »Klar. Gleich neben dem Campus gab es einen. Bist du bereit, Mahir?«
    Er seufzte, was alle meine Versuche, die Stimmung aufzuheitern, mit einem Schlag zunichtemachte. »Ja. Sosehr ich mich vor dem fürchte, was uns erwartet, glaube ich doch, dass ich bereit bin.«
    »Gut. Wir sehen uns auf dem Korridor.«
    »Wird gemacht.« Ich hörte kein Freizeichen, aber die Stille im Zimmer änderte sich, und ich wusste, dass er aufgelegt hatte. Ich hängte mir die Tasche über die Schulter, wandte mich zur Tür und blickte nicht zurück, denn dort gab es für mich nichts zu sehen.
    Becks’ Zimmer lag zwischen meinem und dem von Mahir. Kaum hatte ich einmal geklopft, wurde die Tür aufgerissen. »Ja, Mason?«, fragte sie.
    »Bist du bereit?«
    »So bereit es nur geht. Hab schon auf dich gewartet.« Sie war fast genauso angezogen wie ich: ein aschgraues T-Shirt, Hosen in Tarnfarben, Kampfstiefel und deutlich mehr Waffen, als man zu einer Einladung zum Tee mitnimmt. Die Haare hatte sie straff nach hinten gekämmt und zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammengebunden. Schließlich war das keine Mission, die gefilmt und zum Download verkauft werden sollte. Das hier war todernst.
    Sie zog eine Augenbraue hoch, weil ich sie so kritisch ansah.
    »Stimmt was nicht?«
    »Nein. Ich denke nur gerade, wie bescheuert es ist, dass wir all das nicht posten können.«
    Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, ihre weißen Zähne blitzten kurz auf, doch nach einem Sekundenbruchteil war wieder alles vorbei. »Eines Tages werden wir wegen dieser Geschichte zu Legenden werden.«
    »Nur wenn wir wegen dieser Geschichte nicht zu Leichen werden«, schoss ich zurück und zuckte zusammen, da ich damit rechnete, dass Georgia sich melden würde. Doch sie schwieg. Ich war mir nicht sicher, ob das ein gutes Zeichen war oder nicht.
    Becks sah mich besorgt an. Sie hatte mein Zucken gesehen und war gespannt, was es zu bedeuten hatte. »Boss?«
    »Alles bestens. Komm.« Ich wandte mich in Richtung des Aufzugs um und winkte ihr, mir zu folgen. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, kam sie meiner Aufforderung nach.
    Wir trafen Mahir im Foyer. »Sind wir bereit?«, fragte er.
    »Das ist eine Frage für die Weisen, nicht für uns, Mahir«, sagte ich. »Aber wir gehen so oder so, also scheiß drauf, stimmt’s?«
    Mahir war schon weitergegangen. Keiner von uns sagte etwas, als wir in den Aufzug stiegen und ins Foyer hinunterfuhren. Der Concierge lächelte uns höflich an, als würden täglich Journalisten durch sein Hotel stürmen. Ich winkte ihm zu, und wir gingen weiter zum Wagen.
    Ich hatte aufgeschlossen und wollte gerade einsteigen, als mich Becks am Arm zurückhielt. »Der Störsender.«
    »Mist.« Wenn die Masons uns mithilfe dieses Geräts nachverfolgen konnten – was noch immer nicht bewiesen, aber dennoch wahrscheinlich war –, dann konnten das auch andere Leute. Die Leute des Monkeys hatten gewusst, dass wir ihn haben. Deshalb stellte er ein Risiko dar, wenn wir ihn an einen heiklen Ort wie zum Beispiel die Seuchenschutzbehörde mitnahmen. »Hast du einen Hammer?«
    »Ich habe eine bessere Idee.« Sie schnappte sich den Störsender, warf ihren Rucksack auf den Beifahrersitz und ging wieder Richtung Hotel zurück.
    Ich blinzelte. »Mahir? Willst du mir das vielleicht erklären?«
    »Der Concierge wirkt in diesem Hotel sozusagen Wunder auf Bestellung«, sagte Mahir, indem er sich auf einen der Rücksitze hievte. »Vermutlich will sie ihn fragen, ob er an einen Hochofen rankommt oder so.«
    »Reiche sind schon komisch«, sagte ich und stieg ebenfalls ein.
    Ungefähr fünf Minuten später kam Becks zurück und wirkte vergnügt und mit sich zufrieden. Sie stieß ihren Rucksack vom Sitz und sprang mit einem Satz ins Auto. Nachdem sie die Tür zugeworfen hatte, verkündete sie: »Die Belegschaft des Agora nimmt gerne unerwünschte Ausrüstungsgegenstände auseinander und verspricht, die Einzelteile mit der äußersten Diskretion zu zerstören.«
    »Gibt es etwas, was man mit Geld nicht kaufen kann?«, fragte ich.
    Unsterblichkeit , sagte George.
    Ich verzog das Gesicht und ließ den Motor an.
    Eigentlich befand sich die Seuchenschutzbehörde von Seattle gar nicht in Seattle. Sie lag am anderen Seeufer in Redmond. Die Einrichtung befand sich in einem Teil des ehemaligen

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