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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Microsoft-Geländes, bei dem das Erwachen jede nur denkbare bauliche Schwäche zutage gefördert hatte. Als man daran ging, das Gebiet wieder aufzubauen, hatte der Seuchenschutz das Gebäude gekauft. Dies wurde als großer Glücksfall angesehen, denn die Seuchenschutzbehörde in der Nähe zu haben bedeutete damals so viel wie ein Talisman gegen künftige Infektionen. Dies hat sich in den letzten zwanzig Jahren kaum geändert. Die Leute wohnen lieber in der Nähe der Seuchenschutzbehörde als in Vierteln mit guten Schulen oder ausgezeichneten Krankenhäusern. Denn der Seuchenschutz hält einem die Zombies vom Leib.
    Ich kicherte beim Fahren, denn Lachen hielt mich vom Schreien ab. Becks lenkte sich ab, indem sie ihre Waffen putzte und prüfte, während Mahir das Navi im Blick behielt. Außer seinen ruhigen und knappen Richtungsangaben wurde nichts gesprochen, als würden wir dafür benotet, wie schnell wir zum Ziel kommen würden. Die Katze hatte uns eine sichere Parkmöglichkeit genannt, die früher einmal zu einem Lebensmittelladen gehört hatte. Den Laden gab es schon lange nicht mehr, aber die Garage stand noch, offen zugänglich und verlassen. Da die Seuchenschutzbehörde in der Nähe war, suchten Patrouillen die Gegend regelmäßig nach Anzeichen von Infizierten ab. Solange das Dach nicht auf uns niederstürzte, würden wir hier sicher sein.
    Niemand war zu sehen, als wir von der Straße abbogen und in eine Seitengasse fuhren, die uns zum ehemaligen Mitarbeiterzugang der Garage brachte. Ich stellte den Wagen in der dunkelsten Ecke ab, obwohl mein Bauchgefühl mich dazu drängte, die Schatten zu meiden. Im Licht unserer Scheinwerfer war keine Bewegung zu sehen. Dennoch bedeutete ich den anderen leise zu sein, als ich den Motor ausmachte. Ein paar Sekunden lang schnurrte er noch, dann herrschte Stille.
    In der Finsternis war kein Stöhnen oder Schlurfen zu hören. Wir waren allein. »Sauber«, sagte ich.
    »Ich find’s hier echt unheimlich«, beklagte sich Becks. »Gibt es einen Grund, weshalb wir immer an Orten landen, die besser in einem Horrorfilm aufgehoben wären?«
    »Ich weiß eben, wie man ein Mädchen unterhält.« Ich öffnete die Tür. Meine Stiefel knirschten auf dem von Scherben und Kies bedeckten Boden.
    »Und womit unterhältst du mich?«, fragte Mahir.
    »Ich bin kein Sexist, ich kann auch einen Kerl unterhalten.« Ich sah sie beide nacheinander an. »Alles in Ordnung mit euch?«
    »Mit mir schon«, bestätigte Becks.
    »Mit mir ist schon lange nichts mehr in Ordnung, seit ich in diesem gottverlassenen Drecksloch angekommen bin, das ihr ein zivilisiertes Land nennt. Allerdings bin ich sehr wohl bereit, ein paar weitere Gesetze zu brechen«, sagte Mahir. »Ich glaube, im Moment warten wir nur noch auf dich.«
    Ich bin bereit, wenn du es bist , sagte George.
    »Ich dachte, du würdest mich aus allem Ärger raushalten«, sagte ich, ohne mich darum zu kümmern, dass Becks und Mahir zuhörten. Ich war längst über den Punkt hinaus, wo ich noch einen Stich machen konnte, indem ich geistige Gesundheit vortäuschte.
    Das habe ich aufgegeben.
    »Also, Leute, selbst das Mädel in meinem Kopf sagt, dass es Zeit ist, deshalb setzen wir uns lieber mal in Bewegung. Laut der Beschreibung sind es noch vierhundert Meter, bevor wir auch nur beim Zaun ankommen.«
    »Und das bedeutet, dass wir absolut leise sein müssen und nicht in versteckte Fallen tappen dürfen«, sagte Becks trocken. »Das ist hier nicht mein erstes Rodeo.«
    »Nein, aber meins, deshalb bin ich dankbar für die nochmalige Erwähnung«, sagte Mahir. »Was meint ihr, ist der Zaun elektrisch?«
    »Ja, aber dagegen haben wir die hier.« Ich hielt zwei Gummiklemmen hoch. »Damit können wir den Stromkreis überbrücken und ein Loch reinschneiden. Wir müssen sie zwar hierlassen, wenn wir losrennen, aber wenigstens werden wir in der Lage sein zu rennen.«
    Mahir beäugte die Brücken. »Sind die von Buffy?«
    »Von Dave.« Ich lächelte. »Dem hätte dieser Scheiß gefallen.«
    »Der wäre jetzt schon fast beim Zaun«, sagte Becks.
    »Wohingegen wir noch nicht einmal losgegangen sind«, bemerkte Mahir. »Sonst noch was, was ich über diese Gegend wissen sollte?«
    »Haufenweise Brombeeren und deshalb wenig Sicherheitsüberwachung am Boden, laut dem Plan von der Katze. Es gibt nicht viele Patrouillen. Wenn wir drin sind …«
    »Rennen wir, halten uns bedeckt und beten.«
    »Ich bin immer wieder begeistert, wenn du einen konkreten Plan hast und nicht

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