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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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das tut, möchte ich, dass Sie ihr auf jede nur erdenkliche Weise helfen.
    Vielleicht hat dies alles bald ein Ende. Lassen Sie uns beten, dass es ein möglichst gutes Ende ist.
    Aus einer E-Mail von Dr. Danika Kimberley an Dr. Joseph Shoji,
    2. August 2041.

Georgia: 25
    Nachdem Shaun meine Hand einmal zu fassen bekommen hatte, ließ er sie nicht mehr los. Nicht, während wir durch das Loch stiegen, und auch nicht, als die Explosionen einsetzten. Es war, als wäre ich die Rettungsleine, nach der er gesucht hatte. Ich hatte nichts dagegen, schließlich war mir klar, dass er die Rettungsleine war, nach der ich gesucht hatte. Und egal, wie unwahrscheinlich seine Anwesenheit war, ich würde ihn nicht loslassen, bevor es unbedingt sein musste.
    Während wir rannten, drangen aus dem Gebäude hinter uns mehrere aufeinanderfolgende Detonationsgeräusche. Sie folgten einem eindeutigen Wellenmuster, und auf eine Reihe kleinerer Explosionen folgten Kaskaden lauterer und durchdringenderer Detonationen. Offenbar hatten meine kleinen Sprengsätze Breschen zu weitaus explosiveren Gemischen geschlagen – vermutlich in die Formalinbehälter. Schön, wie viele herkömmliche Chemikalien nur auf eine Ausrede warten, um in die Luft zu fliegen.
    Wir liefen über einen weiten und gut gepflegten Rasen, auf dem zwischen uns und dem Zaun einige Nadelbäume standen. Falls eine Patrouille unterwegs gewesen war, so hatte man sie wegen der Explosionen gecancelt. Niemand hielt uns auf oder schlug zusätzlich Alarm, während wir davonliefen.
    »Wenn das hier so ähnlich wie in Portland ist, dann müssten die Noteinsatzkräfte jeden Augenblick auf den Alarm reagieren!«, rief Shaun und sah über die Schulter zu den anderen zurück. »Zusätzliche Verwirrung ist gut, aber zusätzliche Beobachter nicht! Lauft weiter!«
    »Shaun …«, begann Becks.
    »Später! Flieh erst mal!«
    Ich sagte nichts, denn ich musste mich sehr anstrengen, um Schritt zu halten. Mochte dieser Körper noch so sehr wie mein eigener aussehen und sich auch so anfühlen, er war es nicht, und er war einer derartigen Situation einfach nicht gewachsen. Vielleicht würde er es eines Tages sein – falls ich so lange überlebte –, aber im Augenblick konnte ich nichts weiter tun, als mich auf den Beinen zu halten, wenn ich nicht liegen bleiben und auf das Erschießungskommando warten wollte.
    Unser Weg führte uns zu einem Loch im Zaun. Mithilfe zweier magnetischer Brückenklemmen war der Strom umgeleitet worden, bevor man die Drähte durchgeschnitten hatte. Als Erster schlüpfte Mahir hindurch, gefolgt von Shaun, der meine Hand nicht losließ, während ich mir alle Mühe gab, damit sich mein Kittel nicht im Zaun verhedderte. Jetzt, da ich mich langsamer bewegte, merkte ich erst, wie sehr meine Lungen brannten und meine Füße schmerzten. Ich wollte nicht hinabsehen, aber ich war mir sicher, dass sie bluteten.
    Dies war nicht der rechte Zeitpunkt für Erste Hilfe. Wir mussten uns so weit wie möglich von der Seuchenschutzbehörde entfernen. Ich richtete mich auf, um wieder so weit wie möglich zu Atem zu kommen, und ließ mich von Shaun weiterzerren.
    Wir hatten Glück. Sämtliche Zombies in der Gegend waren vom Heulen der Sirene angelockt worden und ließen uns in Ruhe. Wir gelangten vom Rasen auf den löchrigen Gehweg, bevor meine Zehen an der Kante hängen blieben und ich stürzte. Mein Schwung und die Schwerkraft hatten sich für einen schrecklichen Moment lang gegen mich verschworen. Meine Hand löste sich aus Shauns Griff, aber nicht schnell genug, als dass ich mich hätte abfangen können. Der Aufprall trieb mir die ohnehin schon knappe Luft aus den Lungen, und so endete ich japsend auf dem Boden und versuchte, mich wieder hochzurappeln.
    »Alles okay mit dir?«, fragte Shaun. Er klang besorgt, aber ruhig. Zu ruhig. Beängstigend ruhig, als wäre er überhaupt nicht überrascht, mich zu sehen.
    Ich war noch immer dabei, zu Atem zu kommen, um ihm zu antworten, als es im Gras raschelte. Becks und Mahir kamen angelaufen. Ich hörte das Klicken einer Waffe, die entsichert wurde.
    »Eine Bewegung, und du bist tot«, knurrte Becks in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. Ich schnappte weiter nach Luft. »Also, wer zum Teufel bist du, und was machst du hier?«
    »Sie ist hingefallen«, erklärte Shaun und klang etwas verletzt. »Mann, was ist denn auf einmal in dich gefahren?«
    »Schon gut, Shaun«, sagte Mahir. Seine Ruhe war so groß wie Becks’ Wut. »Sie soll sich

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