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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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darum kümmern. Du bleibst, wo du bist.«
    »Was in mich gefahren ist? Was in mich gefahren ist?« Becks lachte, ein kurzes, sprödes Lachen, von dem sich mir die Nackenhaare aufstellten. »Ich will wissen, welches verdammte Spiel sie spielt. Das ist alles.«
    »Ich spiele kein Spiel, Becks«, sagte ich mit gedämpfter Stimme, da mein Gesicht auf dem Gehweg lag. »Darf ich aufstehen, bevor ich es erkläre?«
    »Warte mal«, sagte Shaun. Er klang vollkommen verblüfft. Allmählich nervte es mich, dass ich ihre Gesichter nicht sehen konnte. »Da drin war alles so hektisch, deshalb bin ich nicht weiter darauf eingegangen, aber wollt ihr mir wirklich erzählen, dass ihr sie sehen könnt?«
    »Was?«, sagte ich und hob den Kopf ein kleines Stück. Becks erschoss mich nicht. Immerhin.
    »Wir können sie beide sehen, Shaun«, erklärte Mahir erschöpft. Er war außer Atem, wenn auch nicht so stark wie ich. »Ich weiß nicht, wer diese Frau ist, aber sie ist kein Geist und keine Halluzination. Wir können sie ohne Probleme sehen.«
    »Und wenn sie nicht bald redet, dann sehen wir sie bald bluten«, sagte Becks. Sie stupste mich mit dem Fuß und fuhr mich an: »Was jetzt? Sag schon, wer du bist!«
    »Darf ich bitte erst aufstehen?«, fragte ich. »Wir können uns besser verständigen, wenn ich nicht mit dem Gehweg spreche.«
    Es entstand eine Pause, in der für mich unsichtbar eine Entscheidung gefällt wurde. Schließlich sagte Becks: »Na schön. Steh auf. Aber wenn du auch nur zuckst, gehst du wieder zu Boden, und zwar endgültig. Verstanden?«
    »Verstanden.« Ich hievte mich auf alle viere und zuckte zusammen, als mir Schotter und Dreckklumpen in die Handflächen schnitten. Als ich stand und meine blutenden Füße auf den Boden setzte, tat es noch heftiger weh.
    Shaun kam einen halben Schritt auf mich zu und streckte den Arm aus, um mich zu halten. Doch da richtete Becks den Pistolenlauf auf ihn.
    »Lass das«, sagte sie ganz leise. »Zwing mich nicht dazu.«
    Er trat zurück und nahm die Hände hoch. »Okay, Becks, keine Sorge. Ich rühre mich nicht vom Fleck.«
    »Danke.«
    »Danke euch allen«, sagte ich. Das Haar klebte mir in schweißnassen Klumpen auf der Stirn, und der Wind blies kalt auf meine Wange. Mit tat alles weh, vielleicht würde ich in wenigen Sekunden erschossen werden, und doch war ich nie zuvor so glücklich darüber gewesen, am Leben zu sein. Ich sah zu Shaun hinüber und vergewisserte mich, dass er wirklich da war. Dass er es wirklich war. Dann erst wandte ich mich Becks und Mahir zu. »Mir ist klar, dass ihr jetzt wahrscheinlich verwirrt und aufgebracht seid. Mir ging es genauso, als all das angefangen hat. Aber ich schwöre euch, dass ich es bin.«
    »Es gibt kein ›Ich‹«, fauchte Becks, und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Was ist das für eine kranke Scheiße? Plastische Chirurgie? Oder eine natürliche Doppelgängerin, damit wir keine Narben finden?«
    »Klonen und experimentelle Techniken zum Gedächtnistransfer«, sagte ich. Das reichte, um Becks für einen Moment sprachlos zu machen.
    Nicht aber Mahir. Er zog ebenfalls seine Waffe und zielte auf meine Brust. »Wie heißen Sie?«
    »Georgia Carolyn Mason.«
    »Wie lautet Ihre Zulassungsnummer?«
    »Alpha-Foxtrot-Bravo, Null, Sieben, Fünf, Acht, Neun, Drei.« Ohne zu zögern, ratterte ich die Zahlen herunter und war froh, dass sie nicht zu den Dingen gehörten, die im verschwommenen Teil meines Gedächtnisses eingelagert waren. »Meine vorläufige B-Lizenz bekam ich an meinem sechzehnten Geburtstag. Diese trug die Nummer: Bravo-Zulu-Echo, Eins, Neun, Drei, Zwei, Sieben, Eins. Sie wurde ungültig, als ich für die Lizenz in der A-Klasse geprüft wurde. Die Prüfung legte ich ab, als ich neunzehn wurde.«
    »Wie heiße ich?«
    »Mahir Suresh Gowda. Deine Lizenz wurde vom indischen Konsulat in London ausgestellt, weshalb sie auf ganze neunzig Ziffern kommt und dir diplomatische Immunität gewährleistet, und was machst du hier? Solltest du nicht auf einem anderen Kontinent sein und unsere Probleme aus der Ferne beobachten?«
    Er schnaubte. »Tja, meine Chefin ist losgezogen und hat sich umbringen lassen, deshalb wurde ich, wie es sich herausstellte, doch eher vor Ort gebraucht.«
    Becks hatte sich von ihrer kurzen Sprachlosigkeit erholt und fragte: »Wenn du George bist, was ist dann mit deinen Augen los?«
    Ich berührte die Haut unter meinem linken Auge und verzog das Gesicht. »Krass, oder? Liegt auch am Klonen. Die

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