Blackout - Kein Entrinnen
festzustellen, und da die Explosionen zu viel Schaden verursacht haben, um die Anzahl der beim anschließenden Brand gestorbenen Georgias zu bestimmen, müssen wir zunächst davon ausgehen, dass Probandin 7c auf freiem Fuß ist.
Gratuliere, meine Damen und Herren. Wir haben erfolgreich eine Frau wiederauferstehen lassen, die allen Grund hat, uns nach dem Leben zu trachten. Ich hoffe, Sie sind stolz auf diesen Erfolg. Ich bin es sicher nicht. Bitte betrachten Sie dies als meine Kündigung. Schicken Sie außerdem bitte jemanden, der mein Labor reinigt, da mein Blut wohl an allen Wänden kleben wird.
Es ist alles so unglaublich schnell schiefgegangen. Dafür werde ich nicht den Kopf hinhalten. Ich hoffe, Sie sind zufrieden.
Aus einer E-Mail von Dr. Matthew Thomas,
2. August 2041.
Shaun: 24
Sie lief in die Richtung, aus der ich gekommen war. Ich folgte ihr und versuchte zu begreifen, wie fest sich ihre Finger anfühlten. Sie waren warm und kräftig und echt , und wenn das bedeuten sollte, dass ich endgültig übergeschnappt war, dann machte es mir nichts aus. Ich hatte sie wieder. Verrückt oder nicht, ich hatte sie wieder, und ich würde sie um nichts in der Welt wieder gehen lassen.
Nicht einmal eine Minute später trafen wir wieder mit Becks und Mahir zusammen. Als sie meine Schritte hörten, wandten sie sich um und glotzten zu uns herüber. »Wir müssen hier raus«, sagte ich, während ich schlitternd zum Stehen kam. Sie glotzten noch immer, aber nicht zu mir.
Sie starrten George an. Mit einem Stirnrunzeln griff Becks zur Waffe.
»Es ist keine Zeit, mich zu erschießen!«, sagte George, ohne meine Hand loszulassen. Dem Himmel sei gedankt! »Hier fliegt gleich alles in die Luft. Kennt ihr den Weg nach draußen?«
Ich machte den Mund auf, um ihre Frage weiterzugeben, aber Becks kam mir zuvor. Den Blick noch immer starr auf George gerichtet, fragte sie: »Wieso sollten wir dir glauben?«
Ich kam mir vor, als sackte der Boden unter meinen Füßen weg. »Moment mal. Ihr könnt sie sehen ?«
»Ja, Shaun«, sagte Mahir. Er klang, als würde ihm gar nicht gefallen, was gerade passierte, auch wenn er sich nicht sicher war, was das genau war. »Wir können sie sehen.«
»Ich habe keine Ahnung, was das heißen soll, aber wenn ihr mir nicht glaubt, werden wir alle tot sein, bevor ihr herausfinden könnt, wie ich hierhergeraten bin.« George sah Mahir an. »Kennst du den Weg nach draußen?«
Kurz glaubte ich, Mahir würde ihr die Antwort verweigern. Doch dann nickte er und bedeutete uns mit einer Handbewegung ihm zu folgen. »Hier entlang.«
Ich zog George hinter mir her, während ich Mahir durch die nächste Tür folgte. Noch immer wollte ich ihre Hand nicht loslassen. Becks kam gleich hinter uns. Ich blickte nicht zu ihr zurück, um zu sehen, ob sie ihre Waffe gezogen hatte oder nicht, denn ich wollte nicht wissen, wie ich darauf reagieren würde.
Dann sahen wir das Wandstück, das wir vorhin entfernt hatten, um hier hereinzukommen. Der Weg nach draußen war frei. Anscheinend waren die Sicherheitskräfte noch nicht hier gewesen, wahrscheinlich wegen des Alarms, wegen dem die Lichter verrückt gespielt hatten. Das war wirklich ein Segen. George sagte nichts, während wir durch das Loch stiegen, aber bei ihrem ersten Atemzug in frischer Luft wirkte sie, als würde sie am liebsten abwechselnd schreien und lachen.
Becks trat gerade durch die Öffnung, als die Explosionen einsetzten.
Und so, von einem Moment auf den anderen, wurde aus meinem unerträglich seltsamen, aber gerade noch erträglichen Leben ein völlig unglaubliches. Ich räume gerne ein, dass die Regeln unserer Vorväter in einer Welt, in der wissenschaftlich veränderte Moskitos zu Vorboten der Apokalypse werden können, nicht mehr greifen.
Aber das heißt noch lange nicht, dass die Toten wandeln dürfen. Zumindest nicht, solange sie keine Zombies sind. Das ist einfach unverschämt, und ich glaube, das sollten wir uns nicht bieten lassen.
Aus Fisch und Clips , dem Blog von Mahir Gowda,
2. August 2041. Unveröffentlicht.
Joey,
ich weiß nicht, wann ich wieder Verbindung mit Ihnen aufnehmen kann. Wir haben es geschafft. Sie ist frei. Zwar nicht so, wie wir es geplant haben – jemand hat uns verraten, und wir haben das halbe Technikerteam verloren –, aber es ist uns gelungen, und sie befindet sich auf der Flucht. Ich tauche für eine Weile unter. Halten Sie die Kanäle offen. So Gott will, wird Georgia Mason Sie bald kontaktieren, und wenn sie
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