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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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war, um die Stimme nicht erheben zu müssen. »Was bedeutet das?«
    »Das ist eine schwierige Frage«, sagte ich ehrlich. Hinter mir glitt die Tür der Luftschleuse auf, und an ihren Schritten hörte ich, dass Becks und Mahir neben uns gingen. Mahir war links von mir und Becks rechts neben George.
    »Hi, Maggie«, sagte George.
    Maggie versteifte sich. »Sie hört sich an wie …«
    »Das liegt daran, weil sie es ist«, sagte ich.
    »Vielleicht«, meinte Mahir.
    »Eher nicht«, konterte Becks.
    »Wir sollten raufgehen«, sagte Maggie, den Blick noch immer auf George gerichtet. »Das klingt nach einer Sache, über die man nicht im Foyer sprechen sollte.«
    »Das ist vermutlich eine gute Idee«, pflichtete ich ihr bei.
    Maggie führte uns zurück zum Aufzug, drehte sich aber nicht um, um sich zu vergewissern, dass wir ihr folgten. Das wusste sie auch so. George schob ihre Hand unter dem Frotteestoff hervor und ergriff meine. Sie hielt sich dicht an meiner Seite. Becks und Mahir bildeten den Schluss, und niemand sagte ein Sterbenswörtchen, denn es gab einfach nichts zu sagen. Die Sache war zu groß und zu unwahrscheinlich und zu wichtig, um darüber zu sprechen, bevor wir in Sicherheit waren.
    »Mein Zimmer«, sagte Maggie, als wir in dem Stockwerk, auf dem wir vier – inzwischen sogar fünf – unsere Zimmer hatten, ankamen. »Da haben wir am meisten Platz.«
    »Wie bitte? Mehr Platz als in meinem Zimmer?«, fragte ich. »Wie soll das gehen? Mein Zimmer könnte man gut und gerne als Wohnung bezeichnen. Ich glaube, sogar im Schrank wohnt jemand.«
    Maggie ließ sich zu einem angedeuteten Lächeln hinreißen. »Mein Vater besitzt Anteile am Agora. Wenn ich hier bin, bekomme ich ein spezielles Zimmer.«
    »Reichtum hat seine Vorzüge«, sagte Becks ohne die leichte Verachtung, die so oft in ihrem Ton mitschwang, wenn sie über Geld sprach. Doch wen wunderte das, schließlich sprach sie im Zusammenhang mit Geld meistens von ihrer Familie, die sie nicht mochte. Maggies Geld war wohl weniger anstößig, weil ihm nicht der Makel anhaftete, zu den Athertons zu gehören.
    »Ja«, pflichtete Maggie ihr ganz ohne Ironie bei. Sie führte uns bis ans Ende des Korridors, wo eine Tür in ein Wandstück eingelassen war, das Platz für drei Türen geboten hätte, die allesamt in Zimmer wie das meine hätten führen können. Doch selbst das machte uns nicht auf die tatsächliche Größe von Maggies Zimmer gefasst.
    Becks formulierte es am treffendsten: »Scheiße noch mal. Das ist kein Schlafzimmer, sondern ein Ballsaal.«
    »Und außerdem ein Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und Badezimmer mit eigenem Whirlpool«, sagte Maggie und hielt uns die Tür auf. »Im Whirlpool haben acht Leute Platz, falls ihr’s wissen wollt. Laut meiner Mutter wurde ich in einer Suite wie dieser gezeugt, Gott sei Dank aber auf einem anderen Stockwerk. Bestimmt hat sie mir das nur erzählt, damit ich niemals auf die Idee komme, hier Sex zu haben.«
    »Hat es funktioniert?«, fragte ich, meiner Neugierde machtlos ausgeliefert.
    Hinter Mahir schloss Maggie die Tür. »Nein. Ich habe Buffy hierher eingeladen, um zu feiern, als sie den Job bei euch beiden bekommen hat. Sie war nicht die Erste und wird auch nicht die Letzte sein.«
    »Und das war jetzt eindeutig mehr, als wir wissen wollten«, sagte Becks. »Danke.«
    »Kein Problem. Wollt ihr was trinken, bevor wir darüber sprechen, wie wir heute die Naturgesetze ausgehebelt haben?«
    George räusperte sich und wirkte ein wenig verlegen, als sie sagte: »Du hast nicht zufällig eine Cola hier, oder?«
    Etwas Besseres hätte sie nicht sagen können. Maggie blinzelte und machte kurz einen erstaunten Eindruck. Dann lächelte sie. »Doch. Shaun? Du auch eine?«
    »Für mich tatsächlich lieber einen Kaffee«, sagte ich.
    »Kaffee? Wirklich?« Maggies Überraschung hielt nur wenige Sekunden an. »Kaffee und eine Cola, in Ordnung. Becks? Mahir?«
    »Erst mal nichts«, sagte Becks.
    »Einen Tee, bitte«, sagte Mahir. »Ich habe das Gefühl, das wird einer dieser Tage, an dem man gar nicht genug Tee trinken kann.«
    »So geht es nicht nur dir«, sagte Maggie. »Setzt euch schon mal hin, ich komme gleich.« Sie verschwand durch eine Tür in der Nähe des Eingangs, die wahrscheinlich in die Küche führte.
    George ging zu einer der beiden Couchs und setzte sich. Die Hände vergrub sie tief in den Taschen ihres Morgenmantels. Zusammengesunken saß sie da und wirkte müde und zerbrechlich. George war zwar schon immer

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