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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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kleiner als ich gewesen, aber nie so dürr. Das beunruhigte mich ein wenig.
    Du kannst damit leben, dass ich von den Toten zurückgekehrt bin, aber du flippst aus, weil ich nicht genug gegessen habe? Was soll ich denn essen? Das Fleisch der Lebenden?
    »Sei still«, sagte ich unwillkürlich.
    George sah zu mir auf. »Es hat doch niemand etwas gesagt.«
    Mist. »Äh …«
    »Die Zeit seit Georges Tod war für uns alle ziemlich schwer«, sagte Mahir in einem derart steifen Tonfall, dass es sich fast förmlich anhörte. Er setzte sich neben George, vermutlich nur, damit ich den Platz nicht einnehmen konnte. Ich ärgerte mich zwar darüber, nahm es aber hin. Immerhin behauptete sie, meine wiederauferstandene verstorbene Schwester zu sein, und ich hatte eben mal wieder vor aller Augen bewiesen, dass ich durchgeknallt war.
    »Komm schon, Arschloch. Setz dich.« Becks nahm mich beim Arm und führte mich zur anderen Couch, wo sie mich auf das Polster drückte. Dann nahm sie neben mir Platz und legte sich die Pistole auf die Knie.
    »Normalerweise nennst du mich nicht ohne Grund Arschloch«, stellte ich fest.
    »Normalerweise verhältst du dich auch anders«, erwiderte sie.
    George sah kurz zwischen uns hin und her, bevor sie sich Mahir zuwandte. »Das tut mir leid«, sagte sie. »Ich meine, natürlich will niemand sterben, aber … es tut mir so leid.« Sie zögerte etwas vor ihrer Frage: »Wie sehr war das Ganze unsere Schuld, Mahir? Wie viele Menschen sind gestorben, weil wir nicht aufhören wollten, die Wahrheit zu erzählen?«
    Mahir bekam große Augen. Ich vermute, dies war der Punkt, an dem er anfing, mit dem Gedanken zu spielen, ihr womöglich Glauben zu schenken. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Schon einige, fürchte ich.«
    »Ja.« Sie seufzte und sah noch einmal mich und Becks an, bevor sie sich erneut an Mahir wandte. »Vor ein paar Tagen war Rick in der Seuchenschutzbehörde.«
    »Was?« Becks sprang beinahe auf. »Du dreckige Schl…«
    »Rebecca, setz dich hin«, fuhr Mahir sie an. Und es war keine Bitte.
    Becks setzte sich wieder.
    George blinzelte verwirrt. »Okay, würde mir das vielleicht jemand erklären?«
    »Uns ist es schon eine Weile nicht mehr gelungen, zu Rick durchzudringen«, sagte ich. »Wir machen uns ziemliche Sorgen, gerade nach all dem, was zuletzt los war. Wenn er in der Seuchenschutzbehörde war, dann sagst du uns damit, dass er weiß, was los ist, es ihm aber egal ist. Und das ist ein ganz schön starkes Stück.«
    »Nein.« George schüttelte den Kopf, und in ihre Miene trat jene vertraute Härte, die von ihrem journalistischen Eifer herrührte. Sie war kein verängstigtes, zerschundenes Mädchen, deren Identität zweifelhaft war. Sie war eine Reporterin, und sie hatte eine Geschichte, die sie loswerden musste. »Er hat dem EIS geholfen. Ich glaube, er war dort, weil es ihm nicht egal ist, und irgendetwas hindert ihn daran, euch zu kontaktieren.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Becks.
    »Sie wollte eben höflich fragen, ob sie nicht mit ihren Erklärungen warten soll, bis ich zurück bin«, unterbrach Maggie, die wieder ins Zimmer kam. In der Hand hielt sie ein Tablett mit Getränken. Es trug das Logo des Agora und schien aus purem Silber zu sein. Gemessen an allem anderen hier hätte es mich überrascht, wenn es kein Silber gewesen wäre.
    »Entschuldige, Maggie«, sagte Becks ein wenig beschämt.
    »Ist schon gut.« Mit Mahir beginnend, dem sie auf einer Untertasse eine weiße Porzellantasse reichte, drehte Maggie eine Runde. George bekam zwei Dosen Cola, beide so kalt, dass Tropfen von Kondenswasser an ihnen hingen. Als Maggie mit einem Kaffee bei mir anlangte, hatte George bereits eine Dose aufgemacht und trank gierig einen Schluck.
    Während Maggie mir den Kaffee reichte, beugte sie sich vor und versperrte mir die Sicht auf George. »Wenn sie nicht die ist, die sie zu sein behauptet, darf sie dieses Zimmer nicht mehr verlassen«, murmelte sie. »Hast du das verstanden, Shaun?«
    Ich nickte kaum merklich. »Ja.«
    »Gut.« Sie richtete sich auf und ging zu einem frei stehenden Sessel, setzte sich und stellte sich das Tablett mit ihrer eigenen Teetasse auf den Schoß. »So, darf ich erfahren, was alles passiert ist, seit ihr von hier aufgebrochen seid? In Kurzfassung, denn für die ganze Geschichte haben wir wohl kaum genügend Zeit.«
    »Wir sind durch den hinteren Zaun in die Seuchenschutzbehörde eingebrochen«, sagte ich. »Wir sind gut reingekommen, konnten die Wanze

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