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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Größe und durchschnittlichem Gewicht, der weder gut aussehend noch hässlich war. Braunes Haar mit ausgebleichten Strähnen, wie sie jeder hatte, der mehr Wert aufs Überleben als auf seine Eitelkeit legt. Niemand ist so unscheinbar, ohne dabei nachgeholfen zu haben. Wahrscheinlich sahen wir hier das Ergebnis jahrelanger Vervollkommnung, bei der möglicherweise auch plastische Chirurgie mitgeholfen hatte. Dieser Mann wollte nicht auffallen. Er konnte mit dem Hintergrund verschmelzen, bevor man überhaupt bemerkte, dass er da war. Auf seine Art war er so furchterregend wie die Füchsin. Bei ihr war der Wahnsinn wenigstens offensichtlich.
    Oder auch nicht , sagte die George in meinem Inneren. Denk an vorhin im Hof.
    Ich verkniff mir meine Entgegnung und lächelte den Monkey stattdessen an. »Sie geben uns die gefälschten Ausweise, legen noch einen für meine Schwester drauf und lassen uns fröhlich von dannen ziehen?«
    »Monkey!« Die Füchsin bahnte sich einen Weg durch unsere Gruppe und stürzte sich in die Arme des Unscheinbaren. »Kitty hat etwas Böses getan, wirklich, sie hat zwar nicht gesagt, dass sie es getan hat, aber sie hat auch nicht gesagt, dass sie es nicht getan hat, und das heißt, dass sie es getan hat!«
    »Dem konnte ich jetzt nicht folgen«, sagte Becks.
    »Die Katze hat Dave getötet«, sagte Maggie. In ihrem Ton lag eine leise Drohung. Das gefiel mir gar nicht. Ich wusste, wie die anderen reagieren würden, wenn die Zeit gekommen war, dass wir die Fassung verloren. Aber bei Maggie … keine Ahnung. Ich hatte nie erlebt, dass sie ausgerastet wäre. Doch plötzlich kam es mir gar nicht so abwegig vor.
    »Wen?«, fragte der Monkey. Mit einer Hand streichelte er den Kopf der Füchsin, während er uns ansah und auf eine Antwort wartete. Sie schmiegte sich an seinen Arm, halb wie eine Geliebte, halb wie ein Schoßtier. »Ich kann mich an niemanden mit diesem Namen erinnern.«
    »Er gehörte nicht zu Ihren Kunden«, spieh ihm Maggie ins Gesicht. Mahir legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie vorsorglich zurückzuhalten. Sie achtete nicht darauf und hielt den Blick auf den Monkey gerichtet. »Sie haben einen neuen Ausweis für eine Frau von der Seuchenschutzbehörde gemacht. Kelly Connolly.«
    »Sie haben ihr den Namen Mary Preston gegeben«, warf Becks ein.
    »Ah!« Der Monkey lächelte. Wenn er das tat, vergaß man ihn nicht mehr so leicht. Einen Moment lang war er so gut aussehend, dass man verstehen konnte, wieso er mit zwei attraktiven, wenn auch psychisch angeschlagenen Frauen zusammenlebte, die klaglos allen seinen Aufforderungen nachkamen. »Das war ein heikler Job. Normalerweise verändere ich für eine Standardidentität nicht so viel an den Bildern, wissen Sie? Das war eine Herausforderung. Ich mag Herausforderungen.«
    Bevor ich darüber nachdenken konnte, sprudelte es aus mir heraus: »Nun, diese Herausforderung beinhaltete einen Peilsender, der den Seuchenschutz direkt zu ihr führte und damit auch zu uns. Sie haben den gesamten Häuserblock zerbombt. Dabei wurden unsere Büros zerstört, und einer unserer Leute ist gestorben.«
    Das Lächeln des Monkeys schwand und wich einem Stirnrunzeln. »Das ist unmöglich. Ich versehe meine Ausweise nicht mit Peilsendern. Damit würde ich mir bei meinem Hauptkundenkreis den Ruf verderben, und ich habe lange gebraucht, um ihn aufzubauen.«
    »Den Ruf oder den Kundenkreis?«, fragte George.
    »Beides.« Der Monkey sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Müssten Sie nicht tot sein? Ich kann mich an Ihr Gesicht aus den Nachrichten erinnern. Und aus den Berichten der Seuchenschutzbehörde, die ich heute Morgen gelesen habe. Faszinierende Lektüre.«
    »Ich habe mich wieder erholt«, sagte sie.
    »Wir kommen vom Thema ab«, schaltete ich mich ein, um Monkeys Aufmerksamkeit von George wegzulenken. Aus irgendeinem Grund machte er auf mich den Eindruck, als würde er sie nur zu gern auseinandernehmen, nur um sicherzugehen, dass sie ein Klon und kein Cyborg war. »Wir haben die Wanze in der Seuchenschutzbehörde für Sie angebracht. Jetzt wollen wir unsere Papiere.«
    »Sie haben Dave getötet«, beharrte Maggie dickköpfig.
    Inzwischen kam es mir vor, als liefen gerade drei Gespräche gleichzeitig, und als könnte ich keines davon lenken. »Können wir uns alle mal kurz beruhigen? Bitte? Allmählich wird es schwer, der Sache hier zu folgen.«
    »Nein, es ist ganz einfach«, sagte der Monkey freundlich. »Ihr habt Geld und Leistungen gegen einen

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