Blackout - Kein Entrinnen
hier … Mahir, erinnerst du dich, als wir die Reportage über die Klon-Organfarm gemacht haben? Die wurden so oft überfallen, dass sie es nicht mehr für nötig hielten, die Fenster zu putzen.«
»Ja!« Mahirs Miene hellte sich auf. »Ihnen war klar, dass sie in einer Todesfalle steckten, falls man sie überrumpelte …«
»Deshalb hatten ihre Hauptquartiere immer mindestens drei Fluchtwege.« Sie wandte sich zur Füchsin. »Wie kommen wir hier raus? Unsere ganzen Waffen sind draußen.«
Die Füchsin strahlte. »Ich habe Waffen!«
»Das wissen wir, aber wir brauchen unsere Waffen. Bitte. Wie kommen wir hier raus?«
»Oh.« Die Füchsin überlegte einen Moment. Schließlich sagte sie: »Hier entlang.« Dann trottete sie zurück ins Wohnzimmer. Da uns nichts anderes übrig blieb, folgten wir ihr.
Als wir um die Ecke bogen, bot sich uns der faszinierende Anblick von Becks, die gerade die Katze immer wieder gegen die Wand stieß, während der Monkey gelassen zuschaute. »Sie sind eine temperamentvolle Person«, sagte er. »Haben Sie einen Partner?«
Die Katze heulte auf. Und wieder stieß Becks sie gegen die Wand.
»Der letzte Typ, für den ich mich interessiert habe, hat sich als nekrophiler Blutschänder entpuppt«, sagte sie. »Von daher, nein. Im Moment gehe ich mit niemandem aus und werde mir auch keinen mehr aus der Soziopathenabteilung zulegen. Und jetzt sagen Sie ihr, dass sie die Tür öffnen soll.«
»Das kann sie nicht«, erwiderte der Monkey. Die Füchsin ging an ihm vorbei. Er wandte sich um und sah ihr nach. »Foxy? Was machst du da?«
»Ich mache die Garagentür auf!«, trällerte sie fröhlich und nahm ein Bild von der Wand, unter dem eine Schaltfläche zum Vorschein kam. Sie drückte die Handfläche darauf, und das Licht über der nächsten Tür wechselte von Rot zu Grün.
In das Gesicht des Monkeys trat Entsetzen, als er begriff, was sie vorhatte. Mit ausgestreckter Hand stürzte er vor, um sie an der Schulter zu packen. »Nein! Nicht! Das ist nicht …«
Es war zu spät. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf eine Garage frei, die mit Servern und Computern vollgestellt war. Am anderen Ende fuhr langsam ein Tor nach oben. Es enthüllte die Männer, die zwischen uns und dem Wagen in der Einfahrt standen, die Gewehre auf uns und das Haus gerichtet. Sie trugen Schutzanzüge, und ihre Münder und Nasen waren von Atemschutzgeräten bedeckt.
»Oha«, sagte die Füchsin und schlug die Tür zu.
Einen Sekundenbruchteil später setzte das Gewehrfeuer ein.
Ach, ist schon in Ordnung. Ihr müsst Alaric nicht sagen, was los ist. Ihr müsst Alaric nicht erzählen, wer in das System eingedrungen ist und sich als Georgia Mason ausgegeben hat. Oder weshalb die Seuchenschutzbehörde von Seattle in den Nachrichten kommt und in Flammen steht. Oder ob ihr noch am Leben seid. Alaric sitzt gerne herum und dreht Däumchen. Und wartet, bis ihm einer mitteilt, dass er zu ein paar Beerdigungen gehen muss. Schließlich hat er Hausarrest bei der Brigade der verrückten Wissenschaftler.
Arschlöcher.
Aus Auf die Kwong-Tour , dem Blog von Alaric Kwong, 3. August 2041.
Unveröffentlicht.
Wenn ich so darüber nachdenke, muss ich sagen, dass ich in der Tat schon bessere Tage erlebt habe.
Aus Fisch und Clips , dem Blog von Mahir Gowda, 3. August 2041.
Unveröffentlicht.
Georgia: 29
Nichts von alldem ergab einen Sinn, Shauns Erklärungen halfen kein bisschen weiter. Nicht, dass es darauf ankam. Sobald Leute anfingen zu schießen, brauchte ich nichts mehr zu verstehen, sondern handelte. Ich duckte mich, fasste Maggies Hand – sie hatte am wenigsten Erfahrung bei Außeneinsätzen, zumindest soweit ich mich erinnerte – und zog sie um die Ecke ins Wohnzimmer. Um uns hier zu erwischen, mussten sie gleich durch mehrere Wände schießen.
»Shaun!«, rief ich in der Hoffnung, dass er mich im Kugelhagel hörte. »Geh da weg, verdammt!«
»Die Wand hält noch!«, rief Shaun zurück. Auch Mahir eilte um die Ecke und stellte sich auf Maggies andere Seite. Er war blass und lächelte mich an.
Meine Hand glitt zu meiner Hüfte, da ich für gewöhnlich bewaffnet war, wenn ich Klamotten anhatte. Doch außer dem Gürtel war da nichts. »Verdammt, Shaun! Wenn du keinen Fluchtplan hast, musst du die Irren hier dazu bringen, uns Waffen zu geben!«
Die Frau, die man Katze nannte, rief: »Fremde dürfen bei uns keine Waffen tragen!«
»Meinst du nicht auch, dass das besondere Umstände sind?«, fragte ich.
Wie als Antwort
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