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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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gewesen, die mir eine Waffe verschafft hatten. Aber ich sehnte mich so sehr danach.
    Das Einzige, was mich zurückhielt, war das Wissen, dass Shaun noch irgendwo am Leben war. Sie würden mich erschießen, wenn ich davonlaufen würde. Ich war klug genug, dies zu begreifen. Und dann wäre Shaun wieder allein in einer Welt, in der Menschen einem Mädchen wie mir, das ganz unschuldig einfach nur tot ist, solche Dinge antaten. Man musste ihn warnen. Und ich musste lange genug überleben, damit ich ihn warnen konnte. Sollte ich sterben, konnten sie eine neue Georgia Mason schaffen. Aber ich wollte Georgia Mason sein. Nicht irgendein anderes Mädchen, das meine Erinnerungen teilte, sondern ich .
    Den ganzen Weg zurück zu meiner Zelle runzelte Dr. Thomas die Stirn. Er sagte kein Wort, und die Wachleute taten es ihm gleich. Als wir dort angelangt waren, drückte er seine Handfläche auf den Sensor, und die Tür ging auf. Erst jetzt brach er das Schweigen. »Müssen Sie auf die Toilette?«
    »Im Augenblick nicht«, gab ich zurück. »Aber ich habe Hunger.«
    »Sie sind noch immer auf Schonkost gesetzt, aber ich schaue mal, ob ich Ihnen eine Suppe bringen lassen kann.« Sein Blick wanderte zu meinem Haar, worauf sich seine Züge verhärteten. »Sie müssen vielleicht etwas warten. Wie ich merke, haben Sie darin wenig Erfahrung.«
    »Ich habe Dr. Shaw nicht darum gebeten, mir die Haare zu schneiden.« Die Art, wie er mich betrachtete, brachte mich viel zu sehr auf, als dass ich darauf achtete, was ich sagte. »Sie hat es getan, damit die Elektroden besser halten. Elektroden, die sie mit Schleimpilzen festgeklebt hat, wohlgemerkt. Ich denke, dass ich damit teuer genug für diesen Haarschnitt gezahlt habe.«
    »Aber ich bin überzeugt, dass Sie sich auch nicht gewehrt haben, Georgia. Wenn Sie die Toilette nicht aufsuchen müssen, können Sie nun in Ihr Zimmer gehen.«
    »Danke«, sagte ich säuerlich und ging hoch erhobenen Hauptes hinein. Hinter mir glitt die Tür zu, sodass ich scheinbar alleine im Raum zurückblieb. Doch das war eine Lüge. Wie immer. Ich wurde beobachtet, sehr wahrscheinlich sogar von Dr. Thomas selbst, der vermutlich vor dieser dämlichen Spiegelwand stand. Nie hätte ich gedacht, dass ich meine schadhaften Augen einmal vermissen würde. Doch inzwischen war ich gestorben und hatte erfahren müssen, dass es schlimmere Dinge gab, als die ganze Zeit mit einer Sonnenbrille herumlaufen zu müssen. Zum Beispiel, bespitzelt zu werden und einfach nichts dagegen machen zu können.
    Da es nichts gab, womit ich mich ablenken konnte, legte ich mich ins Bett. Irgendwann wurde das Licht gedimmt. Ich schloss die Augen, stellte mich schlafend und wartete ab.
    Schließlich wurde aus vorgetäuschtem Schlaf echter. Das Geräusch der zur Seite gleitenden Tür weckte mich. Ich richtete mich kerzengerade auf und blinzelte gegen das Licht aus dem Korridor, um die Gestalt zu erkennen, die in der Tür stand. Selbst als ich die Augen mit meiner Hand abschirmte, vermochte ich nicht mehr als eine Silhouette auszumachen.
    »Alles in Ordnung, Georgia«, sagte eine vertraute Stimme – Gregory. Er bedeutete mir, mit einer schlichten, aber deutlichen Geste, dass ich aufstehen sollte. »Kommen Sie. Wenn Sie verstehen wollen, was hier wirklich geschieht, müssen Sie mit mir kommen.«
    »Ich komme«, sagte ich. Ich holte tief Luft, um meine Nerven zu beruhigen. Dann schlüpfte ich aus dem Bett und ging zur Tür, hinter der ich hoffentlich Antworten auf meine Fragen bekommen würde.

Buch 2
    Verlorene Seelen

    Scheiß auf das Schuldgefühl des Überlebenden. Ich bin nicht der, der hier Schuldgefühle haben sollte. Die Leute, die aus mir den letzten Überlebenden gemacht haben, die sollten Schuldgefühle haben. Und sie sind es, die sich in die Hosen machen sollten.
    SHAUN MASON
    Ich glaube an drei Dinge auf dieser Welt. Dass die Wahrheit uns befreit; dass Lügen Gefängnisse sind, die wir uns selbst errichten; und dass Shaun mich liebt. Alles andere ist zweitrangig.
    GEORGIA MASON

Morgen früh werden mein Boss und Becks nach Berkeley aufbrechen, um mit seinen durchgeknallten Eltern zu verhandeln. Warum? Damit sie eine Karte erhalten, mit der sie an den von der Regierung errichteten Straßensperren zwischen hier und Florida vorbeikommen. Vielleicht. Wenn die durchgeknallten Eltern von meinem Boss sie nicht verkaufen, um die Quoten anzukurbeln. Und wenn sie erst einmal dort sind, müssen sie sich mit Regierungspatrouillen, randalierenden

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