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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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zustimmend und trat ballernd vor. »Becks! Abmarsch, und sag mir, wo wir hinmüssen!«
    »Schon dabei, Chef!« Sie eilte mir zur Seite, sodass sich unsere Schultern fast berührten, und wir bewegten uns vorwärts. Da nichts die Tür beschwerte, fiel sie krachend zu. »Dr. Abbey ist in ihrem Büro im zweiten Stock! Sie halten die Stellung, aber nicht mehr lange!«
    »Verstanden!« Ich zielte und feuerte erneut, während ich im Stillen meine Kugeln zählte. Wir waren zu zweit. Das war gut. Denn das bedeutete, dass wir nachladen konnten, wenn uns die Munition nicht gerade zur selben Zeit ausging. Für den Notfall – und dies konnte man als Notfall durchgehen lassen – hatte ich noch eine zweite Pistole im Gürtel. Aber ich hatte keinen elektrischen Schlagstock oder – noch praktischer – eine Batterie Granaten. Künftig würde ich nur noch vollständig bewaffnet herumlaufen.
    »Sieh es mal so.« Becks schoss einen ehemaligen Labortechniker in den Hals, worauf dieser nach hinten taumelte. Wir drangen weiter vor und bewegten uns wie ein gut eingespieltes Zweiergespann. »Falls uns die Munition ausgeht, können wir sie eine Weile an dir herumknabbern lassen.«
    »Das erleichtert mich ungemein.« Ich drückte erneut ab. Einer der älteren Infizierten ging zu Boden. »Hast du ’ne Ahnung, mit wie vielen von diesen Dingern wir es hier zu tun haben?«
    »Absolut nicht.«
    »So gefällt mir das.« Allmählich beruhigte sich mein Atem, und das Adrenalin in meinem Blut verebbte. Die Endorphine, die es ersetzten, waren wohltuend, meine gute alte Lieblingsdroge. Wegen dieses Kicks war ich früher mit einem unverschämten Grinsen und einem Baseballschläger auf die Jagd gegangen. Dieses Gefühl, zu fliegen, zu schweben. Dieses Gefühl der Unverwundbarkeit. Doch mit Georgias Tod hatte ich meine Flügel verloren. In Augenblicken wie diesen konnte ich das beinahe vergessen. Denn ich vernahm keine Stimme in meinem Kopf, die da nicht hingehörte. Statt der gähnenden Leere, die mich normalerweise erfüllte, wenn George nicht mit mir sprach, war da Zufriedenheit. Dafür hatte ich früher gelebt. Heute konnte ich das nicht mehr, aber, mein Gott, wie sehr ich es vermisste!
    Feuern. Ein Schritt vor. Feuern. Becks duckte sich hinter mich. Ich gab ihr Deckung, während sie nachlud. Indem ich meine zweite Pistole zog, erkaufte ich uns ein paar mehr Schritte, bevor Becks das Gleiche für mich tun musste.
    »Das ist nicht nett«, murmelte ich. »Becks? Hast du noch ein Magazin dabei?«
    »Nein«, gab sie grimmig zurück.
    »Dachte ich mir. Auf mein Zeichen rennen wir los.«
    Ich brauchte sie nicht anzusehen, um zu wissen, was sie für ein Gesicht machte. »Das ist eine gehirnamputierte Idee.«
    »Hierbleiben ist nicht besser! Entweder hat Dr. Abbey auf eigene Faust gesammelt, oder die Einheimischen haben ihre Freunde eingeladen. Wie auch immer.« Ich zielte, schoss und erlegte einen weiteren Zombie. »Uns gehen die Kugeln aus, bevor uns die Zombies ausgehen. Entweder wir laufen, oder wir verrecken. Was ist dir lieber?«
    »Ich bin für Laufen.«
    »Gut. Eins …« Wieder feuerte ich. Der Schuss ging daneben und streifte den Infizierten nur, auf den ich gezielt hatte.
    »Zwei …«
    »Drei!« Ich stieß Becks in Richtung Treppe und eröffnete ein Trommelfeuer, um ihr Deckung zu geben. In einem Punkt hatte sie recht gehabt: Wenn einer von uns beiden angenagt wurde, dann musste das ich sein. Ein Biss, und das Spiel war für sie vorbei. Für mich hingegen waren ein paar Narben ein fairer Preis, um Becks lebend aus der Sache herauszubekommen.
    Sie können dich trotzdem töten , zischte George.
    »Vielleicht habe ich es verdient«, erwiderte ich und lief Becks hinterher.
    Treppen haben ein Gutes: Zombies können sie zwar hoch- und runtergehen, aber sie können das nicht schnell tun. Wenn sie es versuchen, sieht das ziemlich lustig aus, solange du nicht Gefahr läufst, von einem die Stufen hinunterpurzelnden Infizierten mitgerissen zu werden, nachdem er über seine eigenen Beine gestolpert ist. Als wir unten ankamen, waren bereits einige Zombies gestürzt.
    Dem ersten verpasste Becks eine Kugel und lief weiter, sodass ich mich um die beiden anderen kümmern musste. Beide trugen Laborkittel. Mit lautem Stöhnen streckten sie die Hände nach mir aus, und ich verzog das Gesicht, als ich über sie hinwegsetzte. Ich blieb lange genug stehen, um mich umzudrehen und ihnen in die Köpfe zu schießen. Um absolut sicher zu sein, dass sie nicht nur

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