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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Denny’s«, sagte Nathan.
    Ich sah ihn kurz über die Schulter an, während ich durchs Tor fuhr und vor einem zweiten Zaun anhielt. Dieser zweite Zaun zog sich nur um das Hauptgebäude. »Ich dachte, das war eine Restaurantkette.«
    »Das war es auch. Und das hier war eine Filiale.« Er grinste. »Wir hier draußen sind praktische Leute.«
    »Wirklich?« Blinzelnd wandte ich mich wieder dem Gebäude zu. »Ich habe noch nie eins mit intakten Fenstern gesehen.«
    »Wir hatten Glück hier draußen«, sagte er. »Dieses Denny’s war bereits geschlossen, als das Erwachen losging. Wegen einer wirtschaftlichen Flaute, wie es hieß, und dann kamen die Zombies, bevor jemand eingestehen musste, dass wir eine ausgewachsene Wirtschaftskrise hatten. Gut getimt für alle Beteiligten.«
    »Außer für diejenigen, die gefressen wurden«, bemerkte Becks.
    »Klar, das stimmt, für die wahrscheinlich nicht«, gab Paul zu. Er machte die Tür auf und stieg aus. Seine Stiefel knirschten auf dem Kies. »Kommt. Schauen wir mal, ob wir uns handelseinig werden.«
    Nathan kletterte ebenfalls aus dem Wagen. Die beiden gingen ganz ungezwungen auf das umgebaute Restaurant zu. Für einen Moment blieb ich, wo ich war, und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Bäume.
    Becks schnallte sich gerade los und hielt dabei inne. »Was?«
    »Wir sind im Wald. Selbst wenn es dort draußen keine Bären gibt, sollte es Hirsche geben. Aber warum sind unsere Freunde so gelassen?« Ein Glitzern hoch in einem der Bäume – an einer Stelle, an der eigentlich nichts zu glitzern hatte – erregte meine Aufmerksamkeit. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob die anderen es sahen oder nicht, deutete ich mit dem Finger darauf. »Da. Sie haben Kameras in den Bäumen. Vielleicht auch Scharfschützen. Sie haben uns auf der Straße bereits beschattet und ihre Leute in Position gebracht.«
    »Du hast es echt drauf, dass es einem Mädchen ganz warm ums Herz wird, Mason. Hat dir das schon mal einer gesagt?«
    »Das ist eine meiner größten Stärken«, sagte ich und kletterte über meine Sitzlehne, um durch die Hecktür auszusteigen. Dabei nahm ich eine Kiste mit Tauschwaren mit. Becks folgte meinem Beispiel und grummelte etwas vor sich hin. Nicht zum ersten Mal war ich froh, dass George die einzige Frau war, die einen direkten Zugang zu meinen Gedanken hatte.
    Du würdest überschnappen, wenn außer mir noch jemand hier drin wäre , sagte George.
    Ich unterdrückte ein schnaubendes Lachen und sagte nichts.
    Nathan und Paul warteten am zweiten Zaun, als Becks und ich auf sie zugingen. Das Tor stand offen, und nirgends war eine Bluttesteinheit zu sehen. Nathan musste die Verwunderung in unseren Mienen aufgefallen sein. Mit einer abgehackten, vogelartigen Bewegung zuckte er die kantigen Schultern und sagte: »Hier draußen können wir uns die übertriebene Paranoia aus eurer Zivilisation nicht leisten. Wenn wir keinen triftigen Grund haben zu glauben, dass jemand sich angesteckt hat, behandeln wir Seuchenausbrüche auf die altmodische Weise.«
    »Mit Kugeln«, fügte Paul hinzu für den Fall, dass wir zu blöd waren, um zu kapieren, was Nathan meinte.
    »Ja, danke für den Hinweis«, sagte ich mit der Kiste in der Hand. »Reden wir hier über unsere Geschäfte, oder gehen wir erst rein?«
    »Aber sicher doch«, sagte Nathan. »Indy hat Kaffee aufgesetzt.« Mit einem Wink lud er uns ein, ihm zu folgen, und trat in den umzäunten Bereich. Paul blieb draußen. Nachdem wir erst mal durch das Tor hindurch waren, wandten sie uns nicht mehr gleichzeitig den Rücken zu. Clever. Ich schätze Menschen, die paranoid und clever zugleich sind. Normalerweise sind das die, die aus jeder Lage lebendig herauskommen.
    »Besteht vielleicht die Möglichkeit, eine Cola zu bekommen?«, fragte ich. Becks sah mich böse an, während wir ihm folgten. Es überraschte mich nicht, dass Paul hinter uns das Tor schloss und auf der anderen Seite blieb.
    »Ich mag es nicht, wenn wir den Wagen unbeaufsichtigt zurücklassen«, sagte Becks.
    »Falls du fürchtest, wir würden ihn plündern, kannst du unbesorgt sein«, sagte Nathan. »Wenn ihr den letzten Checkpoint passiert habt, geben wir euch Benzin, Vorräte und was ihr sonst noch so braucht, und niemand wird eure Sachen anrühren, wenn ihr sie nicht freiwillig eintauschen wollt. Wir hier haben Anstand. Deshalb hat der Doc euch vermutlich auch gesagt, dass ihr hierherkommen sollt.«
    Ich zuckte kaum merklich zusammen. Eines unserer ehemaligen

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