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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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hier draußen macht.«
    »Ich frage mich, wieso sie nicht tot ist! Das hat schließlich jeder geglaubt.«
    »Willst du umkehren und sie fragen?«
    »Nein!« Becks’ Antwort kam so schnell, dass ich den Blick von der Straße nahm und sie stirnrunzelnd ansah. Sie seufzte. »Wenn sie hier draußen ist, hat sie sicher einen Grund dafür. Ich würde ihn zwar gern erfahren, aber ich respektiere das. Wir sind nicht deswegen hier.«
    »Stimmt wohl.« Ich richtete den Blick wieder auf die Straße. »Ich frage mich, ob Dr. Abbey davon weiß.«
    »Ich frage mich, ob es Dr. Abbey überhaupt kratzt.«
    »Das fragt man sich immer. Ich …« Mein Satz blieb unvollendet, da ich auf die Bremse stieg, sodass der Sicherheitsgurt schmerzhaft in meine Schulter schnitt. Becks wurde nach vorne geschleudert und stieß einen Schrei aus.
    »Shaun! Was soll das?«
    Ich gab ihr keine Antwort. Ich hob lediglich die Hand und deutete auf die struppige Gestalt am Ende des Feldwegs. Becks bekam große Augen, als ihr Blick meinem Finger folgte.
    »Shaun. Ist das … ist das ein Bär?«
    »Ja«, sagte ich und vermochte die Freude in meinem Ton nicht zu unterdrücken. »Hast du schon einmal einen Zombiebär erlegt?«
    »Könnte ich jetzt nicht behaupten.«
    »Vielleicht drehen wir doch noch mal um, um die Dusche zu benutzen.« Ich schnallte mich mit langsamen Bewegungen los. »Wer ihm als Erster in den Kopf schießt, darf als Erster duschen.«
    »Abgemacht«, sagte Becks und griff nach ihrer Knarre.

    Bitte kommt heil zurück. Bitte kommt heil zurück. Bitte kommt heil zurück. Bitte kommt heil zurück. Bitte kommt heil …
    Aus Geliebte Pusteblume , dem Blog von Magdalene Grace Garcia,
    26. Juli 2041. Unveröffentlicht.
    Meine liebste Nandini,
    Du wirst diesen Brief nur lesen, wenn ich während dieser vergeblichen Aktion, zu der ich mich aufmachen werde, sterben werde – eine weitere törichte Mission in einem Leben, das von solchen Missionen geprägt war. Bereust Du es zuweilen, dass Du einen Kerl zum Mann gewählt hast, der Dich auf immer verlässt, um einem flüchtigen platonischen Ideal der Wahrheit hinterherzujagen? Falls es so ist, mache ich Dir keine Vorwürfe. Mit diesem Brief gebe ich Dir meinen Segen, einen anderen zu heiraten, wann immer Du dafür bereit bist. Such Dir einen Buchhalter oder einen Computerprogrammierer – einen netten, soliden Professor, der sich nicht für einen solchen Wahnsinn hergibt.
    Oh, aber ich habe Dich geliebt! Vielleicht nicht von Anfang an, als Deine Eltern uns zusammengebracht und beschlossen haben, dass wir heiraten sollen. Aber es hat nicht so lange gebraucht, wie ich erwartet hätte. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich nicht der Ehemann war, den Du verdient hast. Du warst stets eine gute Ehefrau, und ich war Deiner nicht wert. Ich liebe Dich, meine Nan. Glaub mir das, wenn Du auch sonst nichts von dem glaubst, was ich je zu Dir gesagt habe. Ich liebe Dich, und ich bin über alle Maßen gesegnet, dass Du bereit warst, das Risiko auf Dich zu nehmen, mich zu heiraten.
    Aus einer von Mahir Gowda verfassten E-Mail,
    26. Juli 2041. Nicht versendet.

11
    Dr. Thomas lächelte nachsichtig über den Tisch zwischen uns hinweg. »Nun, Georgia, ich weiß, dass die letzten Wochen für Sie sehr stressig waren …«
    »Langeweile und Stress sind zwei Paar Stiefel«, sagte ich. »Das können Sie im Wörterbuch nachschlagen, wenn Sie möchten. Ich warte so lange.«
    Er tippte eine Notiz in seinen Tablet-Computer. »Unangemessener Humor ist ein Schutzmechanismus, nicht wahr?«
    »Nein, Shaun war ein Schutzmechanismus. Da er nicht da ist, muss ich einspringen.« Ich holte Luft und versuchte, unglücklich auszusehen. Das war nicht leicht. Ich hatte mir früher nie Gedanken darüber machen müssen, was meine Augen taten. Man sagt, die Augen seien der Spiegel der Seele, und ich war es gewohnt, Einwegspiegel zu haben. Nachdem ich kein retinales KA mehr hatte, gaben sie womöglich Dinge preis, ohne dass ich es merkte. »Werden Sie mir jemals sagen, was geschehen ist?«
    »Wenn Ihr Organismus wieder in der Lage ist, der Belastung standzuhalten«, sagte Dr. Thomas, während er eine neuerliche Notiz machte. »Dr. Shaw meint, Sie seien bei ihrer Untersuchung sehr kooperativ gewesen, und sie bestätigt Ihre Geschichte über den Haarschnitt. Es tut mir leid, dass ich an Ihren Worten gezweifelt habe.«
    »Ja, schon gut.« Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, wütend und unschuldig zugleich auszusehen. Wütend war einfach. Die

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