Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant

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»Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, uns ein Stück mitzunehmen.«
    Das klang ganz nach einem Test. »Natürlich nicht«, sagte ich und gab ihnen beim Einsteigen ein Zeichen, dass sie mir folgen sollten. Wie erwartet hatte Becks ihre Pistole gezogen und hielt sie so, dass das Armaturenbrett sie verdeckte. Mit einer Handbewegung forderte ich sie auf, die Waffe wegzustecken, bevor einer unserer neuen »Freunde« sie entdeckte.
    »Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?«, zischte sie kaum hörbar.
    »Nein«, sagte ich. Ich hätte noch mehr geantwortet, aber Paul und Ichabod waren am Wagen angekommen. »Es ist offen!«, rief ich.
    »Vielen Dank«, sagte Ichabod. Er öffnete die Hecktür und kletterte in den Wagen, dicht gefolgt von Paul. »Ich heiße Nathan. Das ist Paul.«
    »Nett. Euch kennenzulernen, Jungs«, sagte Paul.
    »Sehr erfreut«, sagte Becks mit einem professionellen Lächeln. Wer sie nicht kannte, hätte es kaum von einem aufrichtigen Ausdruck der Freude unterscheiden können. Wer sie kannte, wusste bei diesem Anblick, dass er seine Waffe schnappen und das Weite suchen sollte.
    »Du siehst wie ein Paul aus«, sagte ich und ignorierte Becks’ grimmigen Gesichtsausdruck. Wahrscheinlich gefiel es ihr nicht, dass Fremde in unserem Wagen saßen, aber sie würde es verkraften. Ich hörte Georgia in meinem Hinterkopf lachen. »Macht die Tür zu. Ich nehme an, ihr wisst, wo es langgeht?«
    Paul warf die Tür zu und erwiderte: »Fahr einfach weiter die Straße entlang. In zwanzig Metern siehst du die Abzweigung.«
    »Großartig.« Ich ließ den Motor an und fuhr langsam den unebenen Feldweg entlang. Zu meiner großen Überraschung wurde der Boden nach kurzer Zeit deutlich ebener. Der Wagen wurde nicht mehr durchgerüttelt, sondern fuhr plötzlich ganz ruhig dahin. Ich muss ein verdutztes Gesicht gemacht haben, denn Nathan und Paul brachen beide in Lachen aus.
    »Oh, Mann, damit kriegt man euch Neulinge jedes Mal!«, sagte Paul und schlug sich dabei mit seiner breiten Holzfällerhand aufs Knie. »Ab einem gewissen Abstand zur Landstraße halten wir diese Piste in Schuss. Schließlich weiß man nie, wann man mal lospreschen muss, ohne dass man sich dabei die Achse schrottet.«
    »Ja, das war extrem lustig«, sagte ich, und nur mit Mühe gelang es mir, die Wut in meinem Ton zu unterdrücken. Ich durfte nicht wütend werden. Becks war es schon zur Hälfte, und einer von uns beiden musste vernünftig bleiben.
    Das kann ich übernehmen , sagte George.
    Einer von uns, der einen Körper besaß, musste vernünftig bleiben, berichtigte ich mich stumm. »Und wo lang jetzt?«
    »Einfach geradeaus«, sagte Nathan. »Du erkennst die Abzweigung, wenn du sie siehst.«
    »Sicher«, gab ich zurück und drückte etwas mehr aufs Gas. Von drei Stundenkilometern beschleunigte ich auf beachtliche acht. Ein paar Sekunden später kam die Abzweigung zu einer breiten Schotterstraße in Sicht. Sie war fast vollständig von Bäumen überschattet. Ein Blick auf die Zweige reichte mir, um zu wissen, dass der Weg aus der Luft fast nicht zu erkennen war.
    Selbst Becks unterbrach das argwöhnische Beäugen unserer Mitfahrer, lehnte sich vor und musterte die Straße. Ihr Verdikt: »Cool.«
    »Ziemlich cool«, pflichtete ich ihr bei und bog in die Straße ein.
    Die Bäume, die die Straße beschatteten, ließen auch zur Seite hin kaum Ausblicke zu. Auch das war bestimmt beabsichtigt. Nachdem wir der Schotterpiste ungefähr fünf Minuten gefolgt waren, machte sie eine sanfte Biegung, und hinter den Bäumen kam ein Gebäude aus der Zeit vor dem Erwachen zum Vorschein, das so aussah, als hätte man seit jenen sorglosen Tagen der Vergangenheit kaum etwas daran verändert. Abgesehen von dem elektrischen Zaun um das Grundstück, über dem Stacheldraht verlief. Der Zaun passte nicht zu den Bildern von Gebäuden aus der Zeit vor dem Erwachen. Der Rest der Anlage war jedoch ziemlich sicher älter als ich und stammte aus den Tagen, als diese Gegend ein beliebtes Reiseziel für Touristen war und nicht das ruinierte Ende der Welt. Zwei Typen schoben das Tor auf.
    Auf einer Seite befand sich eine Reihe Tanksäulen, immer noch innerhalb der Umzäunung, aber in einigem Abstand zum Haus, als wäre sie nachträglich hinzugefügt worden. Daneben reihten sich Kabinen, die wie Dekontaminierungsduschen aussahen. Sie waren zwar aus Kunststoffplatten und Klebeband zusammengeschustert, aber diese Leute hatten anscheinend an alles gedacht.
    »Willkommen bei