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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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hätte je von einem Einbruch in eine Niederlassung der Seuchenschutzbehörde erfahren. Oder von dem Korruptionsfall, der zum Tod von Dr. Kelly Connolly geführt hat, der Enkelin des Mannes, der damals die Nachricht über das Erwachen in die Welt gesetzt hat.«
    »Doch der Tropensturm Fiona wollte es anders«, übernahm ich ihren Gedankengang. »Wer immer diese Moskitos ausgesetzt hat, hatte nicht mit einer starken Brise gerechnet, die seine hässlichen kleinen Haustierchen auf amerikanischen Boden fegen würde. Der Zirkel wurde zum Schweigen gebracht, aber mit ihm unzählige Unschuldige. Es war ein Irrtum, aber es hat seinen Zweck erfüllt. Ihr habt doch nie irgendetwas davon gehört, oder?«
    »Nein.« Dad erhob sich und ging um mich herum, um sich neben Mom zu stellen. Becks nahm eine andere Position ein, um beide in ihrer Schusslinie zu haben. »Von diesen Dingen haben wir nie etwas gehört.«
    »Nun, entweder ich bin völlig übergeschnappt – und das ist nicht ganz auszuschließen, würde ich sagen, denn ich führe Selbstgespräche und all so was; aber falls ich verrückt bin, dann habe ich es immerhin geschafft, dass mein Team mir folgt. Oder jemand hat es in der Tat auf uns abgesehen. Und wer immer es ist, sie sind bereit, mit dem Kellis-Amberlee-Virus zu spielen, um uns aus den Schlagzeilen zu verbannen.« Ich holte Luft. »In Florida sind viele Kinder gestorben, Mom. Viele kleine Kinder. Und nicht, weil sie Hunden über den Weg liefen, die nicht richtig angekettet waren. Nicht, weil ihre Eltern etwas falsch gemacht haben. Sie wurden von Mücken gestochen und sind daran gestorben, und das ist nicht fair. Das ist genauso wenig fair wie das, was mit Phillip geschehen ist.«
    »Ich habe dir gesagt, du sollst nicht über ihn reden«, sagte sie. Diesmal lag keine Wut in ihrer Stimme, und in ihren Augen standen Tränen. Sie wirkte alt und müde und wie die Frau, die ich nur von Bildern kannte, die vor meiner Geburt aufgenommen worden waren. Sie wirkte wie eine Mutter, die mich hätte lieben können.
    »Bitte. Wir versuchen, nach Florida zu gelangen, weil die Familie eines unserer Teamkollegen dort war, als der Sturm losging. Seine Eltern starben. Doch seine kleine Schwester ist noch am Leben. Wir haben ihm versprochen, sie herauszuholen.«
    Dad schüttelte den Kopf. »Das kommt nicht infrage, Junge.«
    Was? , fragte George.
    »Was?«, fragte ich nur einen halben Herzschlag versetzt.
    »Sie observieren unser Haus seit Wochen. Selbst wenn wir euch verstecken wollten, könnten wir es nicht lange tun. Sie werden jeden Augenblick hier sein.« Er wandte sich seiner Frau zu, meiner Adoptivmutter, die erste wahre Irwin dieser Welt. »Stacy, es hängt an dir.«
    Sie zögerte. Dann nickte sie. Sie wandte sich wieder an uns und sagte: »Es ist völlig anders als bei Phillip, Shaun, denn wir konnten ihn nicht retten.« Sie drehte ihre Pistole um und reichte sie mir mit dem Griff voraus. »Lass es realistisch aussehen und mach, dass du wegkommst.«
    »Mom …«
    »Dir bleiben vielleicht noch drei Minuten. Vier, wenn du deinen Wagen stehen lässt und dafür meinen nimmst – aber das wirst du nicht tun, nicht wahr?« Ein halbes Lächeln verzerrte ihre Lippen. »Michael, bring Rebecca in die Garage und gib ihr einen tragbaren Störsender, wärst du so gut?«
    »Ja, meine Liebe«, sagte er. Dann hielt er inne, sah mich an und setzte hinzu: »Ich bin stolz auf dich, mein Sohn. Wir waren keine guten Eltern für dich und deine … für Georgia, aber ich bin dennoch stolz auf dich. Ich glaube, dass ich trotz allem das Recht darauf habe.«
    »Ja, Dad, das hast du.«
    »Danke.« Er bedeutete Becks, ihm zu folgen. »Kommen Sie, junge Dame.«
    Becks sah mich mit großen Augen an. Ich nickte ihr zu in der Hoffnung, sie würde es als Aufmunterung auffassen, und war mir nicht sicher, was ich tun würde, falls das nicht der Fall war. »Es ist in Ordnung, Becks«, sagte ich. »Ich bin gleich bei dir.«
    »Shaun …«
    »Geh ruhig. Ich verspreche dir, ich bin gleich da.«
    Sie sah noch immer unsicher drein, folgte ihm aber hinaus. Ihre Schritte entfernten sich durch den Flur, dann ging die Tür von der Küche in die Garage. Schließlich war nichts mehr von ihnen zu hören, und ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder meiner Mutter zu.
    »Bist du dir sicher?«, fragte ich.
    »Nein.« Sie lachte leise und hielt mir noch immer die Pistole hin. »Aber zum Teufel, wann war ich mir einer Sache jemals sicher? Ich glaube, das letzte Mal, dass ich mir

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