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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Erst recht, wenn man wie sie bei zehn Grad im Büro Schal und Winterjacken tragen musste. Sie boten einen lächerlichen Anblick. Wickley träumte sich nach Bangalore.
    »Drei Betreiber melden Probleme bei mehreren Kraftwerken, die sie sich nicht erklären können. Sie hätten gern Unterstützung von uns.«
    »Dann müssen wir dafür sorgen, dass sie die bekommen. Womit kämpfen sie konkret?«
    »Wissen wir noch nicht genau. Das Problem ist, dass sich unsere Serviceleute üblicherweise online einloggen und die Systeme ansehen. Aber solange das Internet nicht vernünftig funktioniert, ist das unmöglich.«
    »Dann müssen wir jemanden hinschicken.«
    »Wir können froh sein, wenn wir noch Leute hier haben, die sich auskennen. Wenn wir die jetzt auch noch wegschicken … und zu wem sollen wir sie zuerst schicken? Und wie?«
    Er rieb die Hände aneinander, führte sie zum Mund, hauchte sie an.
    »Finden Sie einen Weg!«
    »Wir suchen bereits danach. Aber es ist wie mit dem Diesel. Immer ist jemand anderes zuerst dran, weil wichtiger.«
    In Wickleys Ohren entstand ein seltsames Rauschen, das sich in ein Dröhnen verwandelte. Er hatte bereits zwei Hörstürze hinter sich. Einen weiteren brauchte er so dringend wie ein Loch im Kopf. Das Geräusch wurde immer lauter, entwickelte ratternde Untertöne.
    »Was ist das?«, fragte der Technikvorstand.
    »Hören Sie es auch?« Wickley versuchte, seine Erleichterung zu verbergen. Es war die falsche Zeit für Zeichen der Schwäche.
    Der Lärm füllte jetzt seinen Kopf. Ein Schatten verdunkelte die Fenster des Vorstandsbüros. Wickley erkannte eine dunkelblaue Silhouette, dann den rasenden Rotor eines Hubschraubers, der sich langsam auf den Parkplatz vor dem Haus senkte.
    »Was zum …«
    Sie stürzten zum Fenster und beobachteten, wie das Fluggerät zwischen den Autos aufsetzte. Gleich darauf sprangen vier Gestalten heraus, beladen mit schweren Taschen, die sie auf den Boden warfen. Zwei von ihnen liefen geduckt zum Gebäude, zwei blieben stehen. An der Seite des Hubschraubers konnte Wickley einen Schriftzug entziffern.
    »Polizei?«
    »Was wollen die denn hier?«, rief der Technikvorstand ungläubig.
    Aus dem Inneren des Helikopters wurden Kisten gereicht, die von den zwei Verbliebenen in Empfang genommen und neben den Taschen abgestellt wurden. Schließlich sprangen zwei weitere Passagiere hinaus. Einer gab ein Zeichen, der Hubschrauber hob ab und zog in einer langen Kurve hinauf und davon. Die ganze Aktion hatte nicht länger als drei Minuten gedauert.
    Jemand klopfte an die Tür.
    Sie saßen in einem kleinen Besprechungszimmer hinter dem Empfangsraum, in das Wickley sie geführt hatte. Der Vorstandsvorsitzende musterte Hartlandt, dann räusperte er sich und sagte: »Unter welchem Titel führen Sie diese Untersuchung?«
    Hartlandt hatte in seiner Karriere beim Bundeskriminalamt gelernt, auch mit Führungskräften internationaler Großunternehmen umzugehen. Ihm missfiel Wickleys Überheblichkeit, doch er war sie gewohnt und blieb ruhig.
    »Ermittlungen zur Bildung einer terroristischen Vereinigung, einfach gesagt. Ich nehme nicht an, dass Sie darin verwickelt sind«, lancierte er eine dezente Spitze. »Aber jemand in Ihrer Firma könnte es sein. Falls das so ist, wollen Sie das sicher so schnell wie möglich geklärt wissen, oder?«
    Wickley wog Hartlandts Aussagen ab. »Unsere SCADA -Systeme?«, fragte er. »Unmöglich!«, fügte er entrüstet und entschieden hinzu.
    Hartlandt hatte diese Reaktion erwartet. Er packte die Statistik aus, die Europol ihm geschickt hatte, breitete das Blatt vor dem Vorstandsvorsitzenden aus und erklärte ihm die Fakten.
    »Das muss ein Irrtum sein«, beharrte Wickley.
    »Irrtum oder nicht«, erwiderte Hartlandt. »Wir müssen der Sache nachgehen. Stellen Sie uns bitte eine Liste aller Mitarbeiter zusammen, die an diesen Projekten gearbeitet haben. Außerdem möchten wir uns heute noch mit den verantwortlichen Führungskräften zusammensetzen. Meine Mitarbeiter hier sind IT -Forensiker des Bundeskriminalamts. Sie werden Ihre Leute dabei unterstützen, mögliche Fehler zu finden.«
    »Das wird nicht ganz so einfach sein, fürchte ich«, gestand Wickley schließlich.
    Hartlandt sah, dass ihm dieses Zugeständnis nicht leichtfiel. Er sagte nichts und wartete, dass der andere fortfuhr.
    »Unsere Notstromversorgung war auf einen Fall wie diesen nicht eingerichtet. Viele Mitarbeiter können wegen Treibstoffmangels und ausgefallener öffentlicher

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