BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
und Einweisen von Fahrzeugen.
»Die USA , Russland, Türkei, China, Japan und Indien bereiten die Entsendung erster Hilfsmannschaften vor.«
Bollard legte den Hörer auf, ohne mit jemandem gesprochen zu haben, wie Manzano feststellte.
»Wir müssen diesen Wahnsinn stoppen«, sagte einer.
Die anderen blieben stumm.
Ratingen
Hartlandt hatte ihre Einsatzzentrale in einem der Konferenzräume hinter der Empfangshalle von der Talaefer AG eingerichtet. Die Tische waren zu einem länglichen Rechteck zusammengestellt. An einem Ende standen die Laptops von Hartlands Leuten. Die andere Hälfte diente für Besprechungen. Die Notstromgeneratoren hinter dem Gebäude lieferten ausreichend Energie für ihre Computer und einige sanitäre Anlagen im Erdgeschoss sowie für die Server. Fahrstühle und obere Etagen hatten die Haustechniker abgekoppelt. Selbst Wickley hatte sich von seinem Chefbüro im obersten Stock zu ihnen herabbegeben müssen. Er hatte sich ein provisorisches Büro auf demselben Flur eingerichtet, wenn auch mit ein paar Zimmern Abstand. Jetzt allerdings saß er mit ihnen und einigen seiner Mitarbeiter am Tisch und fasste die Lage im Unternehmen zusammen.
»Unser SCADA -Führungsteam umfasst sieben Leute, von denen heute zwei da sind, die gesamte Belegschaft beträgt rund hundertzwanzig Leute. Details dazu erklärt Ihnen Herr Dienhof.«
Der Angesprochene, ein großer, hagerer Mann mit einem grauen Haarkranz und Vollbart, nahm ein Blatt Papier zur Hand, las es kurz und sagte: »Drei unserer Manager sind im Urlaub, wir konnten sie noch nicht erreichen. Zwei weitere wohnen in Düsseldorf, allerdings mussten sie offensichtlich in ein Notquartier umziehen. Und wir wissen noch nicht, in welches. Vielleicht können Sie uns bei dieser Suche unterstützen, Sie haben sicher besseren Zugang zu den Behörden«, wandte er sich an Hartlandt.
»Ich kümmere mich darum«, bestätigte dieser.
»Vom Rest der Mannschaft konnten wir bislang nur zehn kontaktieren. Bei den anderen waren wir noch nicht, weil wir nicht genug Leute und Fahrzeuge mit Treibstoff dafür haben, oder wir haben sie ebenfalls nicht zu Hause angetroffen.«
Er legte das Blatt zur Seite.
»Geben Sie uns eine Liste mit Namen und Adressen«, bat Hartlandt. »Wir werden versuchen, sie zu finden.«
Dienhof nickte. »Was die SCADA -Systeme betrifft, so konnten wir erst heute Morgen mit Analysen beginnen. Im Moment können wir noch nicht abschätzen, wie lange es dauern wird. Je mehr Leute wir hier hätten, desto besser. Die Systeme basieren zwar auf einigen gemeinsamen Grundmodulen, werden aber für jeden Kunden individuell zugeschnitten. Natürlich schauen wir uns zuerst einmal diese gemeinsamen Faktoren an. Falls unsere Systeme für die Probleme tatsächlich mitverantwortlich sind, müsste die Ursache am ehesten dort zu finden sein, weil ja viele Kraftwerke davon betroffen sein sollen.«
»In Ordnung«, sagte Hartlandt. »Arbeiten Sie weiter. Wir sehen zu, dass wir möglichst viele Ihrer Leute finden und herbringen.«
Mit einem schnellen Blick verglich Hartlandt Name und Adresse auf seiner Liste mit jenen auf dem Türschild des Einfamilienhauses. Dimitri Polejev. Klingeln war sinnlos. Er rief laut den Namen, mehrmals. Als niemand antwortete, öffnete er mit einem Dietrich routiniert die Gartentür.
So wie er waren gerade vier seiner sechs Leute und fünf regionale Polizeibeamte unterwegs und klapperten die Adressen der Talaefer-Mitarbeiter ab. Nach der Lagebesprechung bei dem Unternehmen hatten sie die Beamten informiert und für die Aufgabe freistellen lassen. Autos hatten sie von einem lokalen Mietwagenverleih. Für jeden hatten sie eine Route zusammengestellt. Die rund hundertzwanzig Mitarbeiter, die sie finden mussten, wohnten in einem Umkreis von siebzig Kilometern. Jeder Uniformierte und Hartlandts Leute hatten an der behördlichen Versorgungsstelle ihre Wagen vollgetankt. Dann hatten sie sich auf den Weg gemacht. Hartlandt war seit fast drei Stunden unterwegs. Polejev war Nummer elf auf seiner Liste.
An der Haustür klopfte Hartlandt laut und rief noch einmal den Namen. Endlich wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet. Hartlandt sah die dünne Sicherungskette, die sofort reißen würde, träte er mit Wucht gegen die Tür. Er stellte sich vor und fragte, ob Herr Polejev da sei.
»Bin ich«, antwortete der Mann hinter der Tür.
»Wir brauchen Sie und Ihre Kollegen aus der IT bei Talaefer«, erklärte ihm Hartlandt.
Polejev schloss die Tür, zog
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