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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Schlüssel für sein Schließfach trug er immer bei sich, wenn er das Haus verließ. Dort fand er die falschen Papiere und das Geld. Der Flughafenbetrieb lief normal, nur die europäischen und US -amerikanischen Destinationen fehlten auf den Anzeigetafeln.
    Wenn die Polizei ihre Zentrale gefunden hatte, kannten sie vermutlich auch schon die Ursache der Ausfälle und konnten diese beheben. Es war nur eine Frage der Zeit, bis erste Flüge wieder in die wichtigsten europäischen Städte abhoben. Blieb die Frage, wie genau sie über ihre Truppe Bescheid wussten. Sie verdächtigten ihn zumindest, dabei zu sein. Je mehr sie von den anderen kannten, desto mehr würden sie bei der Erstürmung des Gebäudes vermissen, saß doch die Hälfte von ihnen in Mexico. Die fehlenden würden sie womöglich auf der Flucht wähnen und den Flughafen überwachen. Aber da traute er seinen neuen Papieren, dem veränderten Haarschnitt und dem Schnurrbart. Ob sie Mexico City auch enttarnt hatten? Er suchte sich einen bequemen Platz mit Blick auf einen der Fernseher, die Nachrichten brachten. Auch wenn er sie nicht hören konnte, die Bilder würden ihm genug erzählen. Er konnte warten. Ihre Vorkehrungen würden ihre Arbeit fortführen. Sollten die ruhig glauben, dass alles vorbei war. Er wusste es besser.
    Den Haag
    »Es ist vorbei«, erklärte Bollard am Bildschirm. Die Übertragung pixelte sein Gesicht immer wieder, ließ seine Bewegungen wie die eines Roboters wirken. »Wir haben fast alle von unserer Liste, bis auf Pucao und Jusuf.«
    In der Europol-Zentrale war trotzdem niemandem zum Feiern zumute. Zu schwer lasteten die vergangenen Tage auf den Anwesenden. Ihnen allen war bewusst, dass die Katastrophe noch längst nicht vorbei war.
    »Gibt es Anhaltspunkte für ihren Verbleib?«, fragte Direktor Ruiz.
    »Noch nicht. Wir wissen nicht einmal, ob sie hier waren. Ist der Strom schon wieder da bei euch?«
    »Leider noch nicht«, entgegnete Christopoulos.
    »Ich habe eine Bitte, Janis: Fahr zu meiner Frau und richte ihr aus, dass es mir gut geht. Kannst du das für mich tun?«
    »Mache ich«, sagte der Grieche.
    »Gib dich gut zu erkennen«, mahnte Bollard. »Sie ist sehr vorsichtig dieser Tage. Ich melde mich wieder.« Sein Gesicht verschwand vom Bildschirm.
    »Und ich gehe jetzt schlafen«, sagte Manzano in Shannons Kamera, die noch immer alles filmte.
    Ybbs-Persenbeug
    Herwig Oberstätter blickte über die drei roten Riesen in der Generatorenhalle des Südkraftwerks. In seiner rechten Hand knackte der Lautsprecher des Funkgeräts.
    Mit einem Spezialboten des Militärs war das Update von Talaefer vor drei Stunden eingetroffen.
    »Das ist alles?«, wunderten sich die IT -Techniker. Die Anzeigen. Jemand hatte einen Programmteil manipuliert, der die Anzeigen verrücktspielen ließ.
    Das verantwortliche Unternehmen ist ruiniert, dachte Oberstätter. Aufträge bekommen die nie wieder, Schadenersatzklagen würden ihm den Rest geben.
    Nachdem die Techniker das korrigierte Widget eingespielt hatten, begannen im Leitstand nun Oberstätter und seine Kollegen mit den Tests und den Vorbereitungen für die Betriebsaufnahme. Keine Probleme. Trotzdem behielt Oberstätter einen Rest Skepsis, als er in die Generatorenhalle ging. Er wusste, dass seine Kollegen im Leitstand jetzt über die Geräte gebeugt standen, die Anzeigen kontrollierten und auf die nächste Fehlermeldung warteten.
    Zuerst hörte er nichts. Nur an dem Vibrieren der Luft erkannte er, dass der Leitstand die Donauströmung über die Turbinen auf die Generatoren übertragen hatte, was in den Spulen zum ersten Mal seit Tagen Spannung induzierte. Aus dem Zittern der Luft wuchs ein leises, tiefes Brummen, steigerte sich, klang satter, stabilisierte sich in einem milden Dröhnen, das Oberstätter innerlich begrüßte wie den ersten Schrei eines Neugeborenen.

Tag 13 – Donnerstag

Rom
    Auch in der vergangenen Nacht hatte Valentina Condotto kein Auge zugetan. Nun saß sie im Kontrollzentrum, nachdem die IT -Forensiker die Arbeitsplätze für einsatzbereit erklärt hatten. Noch war es draußen dunkel, doch aus den meisten Kraftwerken, die deaktiviert worden waren, kam die Meldung der Fehlerbehebung. Sie waren startbereit. Zudem stellten benachbarte Übertragungsnetzbetreiber in Österreich und der Schweiz an den internationalen Kuppelnoten schon Spannung bereit. Sie mussten ihre Netze nicht einmal schwarzstarten. Auf der großen Tafel färbten sich die ersten Linien an den nördlichen Grenzen

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