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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Leitstelle wieder funktionstüchtig waren.
    »Markersbach und Goldisthal laufen ja schon einmal«, stellte Pewalski fest. Die beiden Pumpspeicherkraftwerke nahe der tschechischen Grenze waren schwarzstartfähig. Sie hatten es einfach, mussten nur das Wasser aus den höher gelegenen Speicherreservoirs durch die Turbinen strömen lassen, und Strom wurde erzeugt. Das hieß, sie konnten ohne Hilfe von außen den Betrieb aufnehmen. Er betete, dass die Verantwortlichen rechtzeitig begriffen hatten, wie wichtig volle Becken für den Wiederaufbau der Netze sein würden, und dass sie nicht in der Not oder unter dem Druck regionaler Politiker für ein paar Stunden leuchtender Lampen geleert hatten.
    Sobald dies gelungen war, würden die Operatoren versuchen, von Markersbach aus über die Leitung durch Röhrsdorf nach Bärwald das dortige Braunkohlekraftwerk Boxberg anzuwerfen. Thermische Kraftwerke wie Boxberg kamen von allein nicht mehr so leicht hoch, wenn sie einmal abgeschaltet und die Generatoren ausgekühlt waren. Für den Neustart benötigten sie hohe Energiedosen von auswärts. Pewalski hoffte, dass die Kommunikation mit Markersbach gut organisiert war, da diese immerhin zwei Turbinensätze im Phasenschieberbetrieb laufen lassen mussten. Das Braunkohlekraftwerk Lippendorf würde durch die Leitung über Remptendorf aus Goldisthal versorgt.
    Sollte dieser kleine Netzaufbau gelingen, würde von dort aus die östlichste Regelzone der Bundesrepublik nach und nach aufgebaut und wie auch die mittlere Regelzone mit Spannung versorgt werden.
    »Komm!«, flüsterte Pewalskis Nachbar, »komm!«
    Berlin
    Alle waren sie wieder auf den Bildschirmen versammelt, inklusive der neuen Köpfe aus Portugal, Spanien und Griechenland. Für die NATO -Spitze musste diesmal ein Bildschirm genügen, zugeschaltet war auch das Weiße Haus.
    Auf den sechs Bildschirmen in der untersten Reihe sah Michelsen verschiedene Ansichten der Gebäude in Istanbul und Mexico City aus der Perspektive von Überwachungs- und Helmkameras. Die Bilder aus Istanbul, wo schon Nacht herrschte, waren grün und schemenhaft, in Mexico City schien die Sonne.
    Michelsen hatte die vorangegangenen Diskussionen nicht mitbekommen. Doch seit der Entdeckung der mutmaßlichen Terrorzentralen war nie echter Zweifel aufgekommen, sie so schnell wie möglich zu deaktivieren. Sämtliche Kommunikation dafür war über absolut abhörsichere Systeme geführt worden, die Angreifer durften keine Ahnung von ihrer Entdeckung haben. Einheiten der türkischen Spezialtruppe Bordo Bereliler würden gemeinsam mit den Männern der GSG 9 und des Secret Service in Istanbul angreifen. In Mexico City waren vor Kurzem zweihundert Navy Seals eingetroffen, die zusammen mit mexikanischen Truppen den Einsatz durchführen würden.
    Auf ein gemeinsames Kommando hin würden an zwei verschiedenen Enden der Welt Einsatzteams synchron losschlagen. Zuerst würden den Gebäuden auf einen Schlag sämtliche Internet- und Stromverbindungen gekappt. Dann waren die Spezialeinheiten dran.
    »Die Hinweise sind erdrückend«, erklärte der Bundeskanzler. »Wir geben ein ›Go‹. Hat irgendjemand Einwände?«
    Nicht einmal die NATO -Generäle, deren China-These unter die Räder gekommen war, meldeten sich zu Wort.
    Die Polizisten und Soldaten hatten den ausdrücklichen Befehl bekommen, die Zielpersonen unter allen Umständen lebend zu ergreifen. Auch wenn die Netzwiederherstellung in Europa erfreuliche Fortschritte machte, wollte niemand das Risiko eingehen, dass womöglich wichtiges Wissen mit dem Tod der Attentäter verloren ging. Zumal diese in den USA anders vorgegangen waren als in Europa, die Techniker also nicht von europäischen Lösungen auf amerikanische schließen konnten.
    »Dann geben wir unseren Leuten den Befehl zum Einsatz«, schloss der US -Präsident.
    Istanbul
    Er brauchte frische Luft. Jeder von ihnen saß achtzehn Stunden oder mehr pro Tag vor den Bildschirmen, da musste man auch einmal raus. Er nahm den Weg durch den Keller. Diesen Durchbruch hatten sie extra geschaffen. Auch wenn er wusste, dass sich einige der anderen nicht an die Sicherheitsmaßnahme hielten, er blieb dabei. So trat er erst zweihundert Meter von ihrem Quartier entfernt durch den Ausgang des Nachbargebäudes an die Nachtluft. Draußen herrschten nicht mehr als fünf Grad über Null. Trotzdem belebte um diese Abendzeit reges Treiben die Straße, der Verkehr staute sich. Kaum vorstellbar, dass dieses Leben nur wenige hundert Kilometer

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