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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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der »Energiespar«-Mail versandt worden war.
    Hatten sie deshalb keine Kommunikation mehr dazu gefunden? Weil diese außerhalb der überwachten Kanäle geführt wurde? Waren ihnen Polizei und Nachrichtendienste der halben Welt womöglich längst auf den Fersen?
    Selbst wenn sie Namen herausbekommen hatten, wandten andere ein, hatten sie kaum eine Chance, uns zu finden. Sie hatten ihre Spuren gut verwischt, falsche gelegt. Taten es noch. Niemand brauchte sich zu ängstigen. Auch für danach hatten sie alles vorbereitet. Neue Namen, neue Ausweise, neue Leben. Sie versicherten sich gegenseitig, ab sofort genauer aufzupassen. Auch wenn sie vor die Tür gingen. Doch selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand sie daran hinderte, ihre Mission selbst zu Ende zu führen, hatten sie vorgesorgt. Sie konnten vielleicht gestoppt werden. Ihre Sache würde niemand aufhalten.
    Transall
    »Jackpot«, flüsterte Bollard über den Laptop gekrümmt. Niemand hörte ihn im Lärm der Propellermaschine.
    Kurz nach der Entdeckung der möglichen Terrorzentrale in Istanbul war Bollard per Hubschrauber zum deutschen Fliegerhorst Wahn am Flughafen Köln/Bonn geflogen worden. Dort war er in eine Transall-Maschine der deutschen Bundeswehr umgestiegen, in der gleichzeitig GSG -9-Teams aus dem nahen Sankt Augustin eintrafen.
    Die Satellitenverbindung im Flugzeug funktionierte. Während des Flugs hatte Bollard sich über die neuen Erkenntnisse der RESET -Analyse und der übrigen Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten.
    Selbstverständlich würde er an einem möglichen Einsatz nicht direkt teilnehmen, dazu war er weder befugt noch ausgebildet. Direktor Ruiz wollte jedoch einen Europol-Vertreter mitschicken, der mit den Ermittlungen vertraut war. So saß er nun in der lauten Maschine zwischen sechzig durchtrainierten Männern, denen man die Erschöpfung der vergangenen Tage nicht ansah. Bollard verstand nicht, worüber sie sich unterhielten. Dem gelegentlichen Lachen nach schienen sogar Scherze dabei zu sein. Er selbst saß an einem Tischchen, um das sich vier Sitze gruppierten. Zwei davon besetzten die Kommandanten der Teams. Jetzt drehte er den Computer so, dass auch sie den Bildschirm sehen konnten.
    Er wies sie auf die neuesten Bilder des Istanbuler Hauses hin. Unscharfe, körnige Aufnahmen zeigten zwei Männer beim Verlassen und Betreten des Gebäudes, einen dritten und eine Frau in Fenstern desselben.
    »Pedro Munoz«, erklärte Bollard triumphierend und deutete auf die erste Überwachungsaufnahme. Dazu blendete er ein Porträtfoto des Genannten ein.
    »John Bannock. Maria Carvalles-Tendido. Hernandes Sidon.«
    Auch von ihnen lud er Bilder auf den Schirm, damit die Umsitzenden die Gesichter mit jenen der Überwachungsfotos vergleichen konnten.
    »Ich schätze, Ihre Männer können sich auf einen Einsatz einstellen.«
    Brauweiler
    Gespannt saß Jochen Pewalski, Leiter der Systemführung Netze der Amprion GmbH, vor den Bildschirmen und beobachtete den Versuch des zuständigen Netzbetreibers im südlichen Ostdeutschland, das Netz wiederaufzubauen. Er und seine Familie waren bisher ganz gut über die Runden gekommen. Die Notstromanlage im Keller hatte sie mit Elektrizität, die eigens für solche Fälle errichtete Zisterne mit Wasser versorgt. Zunehmend schwieriger war der Umgang mit bedürftigen Nachbarn und Verwandten aus der näheren Umgebung geworden. Pewalski hatte sie strikt abgewiesen, seine Frau war nicht immer so konsequent gewesen. Zumindest stundenweise hatte sie die Frierenden eingelassen, Hungernde und Durstende verköstigt. Was auf Kosten ihrer eigenen Reserven ging. Pewalski hatte für drei Wochen eingelagert. Noch musste er sich keine Sorgen machen.
    Seit vorgestern hatte der Andrang nachgelassen, nachdem der letzte Tropfen des Notdiesels verbraucht war.
    Er selbst hatte ohnehin nicht viel davon gehabt, außer der Gewissheit, dass es seiner Familie einigermaßen gut ging. Seine Zeit hatte er in erster Linie in der Zentrale verbracht. Seit Tagen arbeitete er mit einer Rumpfmannschaft, und inzwischen konnte er nicht einmal mehr alle Arbeitsplätze in einer der wichtigsten europäischen Netzleitzentralen besetzen. Oft musste er selbst an einen der Tische mit den vielen Bildschirmen. So wie jetzt. Sein Nachbar war ein wenig aufgerückt. Er behielt seinen Schirm zwar im Auge, wollte aber mitverfolgen, ob es den Kollegen im Osten gelingen würde, einen weiteren Teil des Netzes aufzubauen, nachdem die Terminals und Server ihrer

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