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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Durch den weitgehenden Ausfall der Telefonnetze und des Internets können sie bestenfalls noch durch persönliches Erscheinen bei einer Bank Geschäfte tätigen. Das heißt, die europäischen Börsen können und werden morgen öffnen. Es ist allerdings mit herben Kursabschlägen zu rechnen. Wahrscheinlich wird es zu einem verkürzten Handel kommen. Sobald die Nachricht eines gezielten Angriffs draußen ist, werden die Börsen weltweit ein Blutbad erleben. Der Wert deutscher Unternehmen wird radikal sinken, viele werden in den folgenden Monaten Opfer von Übernahmeversuchen durch ausländische Konzerne. Ganz zu schweigen von zahlreichen Klein- und Mittelbetrieben, denen die Mittel fehlen, um nach solchen Verlusten zu überleben. Auch wenn wir in dieser Situation zuerst an die Grundversorgung denken müssen, halte ich es für wichtig, auch diese mittel- bis langfristigen Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren.«
    Michelsen stellte fest, dass Rhess seine provokante Einleitung bislang gar nicht aufgelöst, sondern einfach weggeredet hatte. Sei’s drum. Auch eine Strategie. Ohnehin ging es um Wichtigeres.
    »Die brisantesten Themen haben wir bereits behandelt, bis auf eines: die Kommunikation untereinander und mit der Bevölkerung. Den Zustand muss man leider als katastrophal bezeichnen. Die öffentlichen Telefonnetze und die Mobilfunknetze sind größtenteils bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag zusammengebrochen. Dasselbe gilt für den BOS -Funk, das behördeninterne Funksystem. Es ist nur auf eine stromlose Zeit von etwa zwei Stunden angelegt …«
    »Himmel, wer genehmigt denn so etwas?!«, rief jemand in der Runde.
    Rhess ignorierte den Einwurf und fuhr fort: »Am Samstag war eine Kommunikation zwischen Bund, Ländern und Hilfsdiensten fast unmöglich. Erst im Lauf des heutigen Tages wurden die Ersatzsysteme so weit etabliert und die Notstromsysteme der wichtigsten Anlagen ausreichend nachgerüstet, dass wir wieder rudimentär in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren. Nach wie vor fehlt uns in viele Regionen eine feste Verbindung. Von dort bekommen wir beziehungsweise die Krisenzentralen in den Ländern gar keine Informationen oder nur tröpfchenweise, mal per Satellit, mal von Amateurfunkern oder über die Fernsehanstalten, die gut ausgestattet sind und senden können. Auch wenn sie außer in den Strominseln kaum jemand empfangen kann.«
    Michelsen bemerkte verständnisloses Kopfschütteln.
    »Die Bundeswehr könnte ein Feldnetz einrichten, das stellenweise für Entlastung sorgen würde. Das ist allerdings ebenfalls energieintensiv und auf ausreichend Versorgung mit Treibstoff angewiesen. Schleunigst einbeziehen sollten wir Amateurfunker, von denen es mehr gibt, als man denkt, und deren Ausrüstungen relativ robust sind. Auch sie stehen aber vor dem Problem, dass ihre Akkus irgendwann leer sind. Die Satelliten sind überlastet. Wir werden Kernfunkzeiten einrichten, damit wir die Kapazitäten besser nützen können.«
    Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: »Immens wichtig ist jetzt die Information der Bevölkerung. Natürlich gibt es Pläne, Warnungen und Broschüren, in denen jeder nachlesen kann, was er bei einem Stromausfall tun soll. Aber, Hand aufs Herz, wer von uns hat zuletzt in so etwas hineingeschaut, obwohl es sogar unsere Arbeitsbereiche betrifft? Tatsache ist, dass es eine Broschüre des Innenministeriums gibt, in der empfohlen wird, ein batteriebetriebenes Radio zu Hause zu haben. Aber wer von Ihnen hat so etwas? Und wenn, wer besitzt auch die notwendigen Batterien? Wir haben uns an eine Welt gewöhnt, die mit Fernsehen, Internet und Mobiltelefonen funktioniert. Einige von Ihnen besitzen vielleicht gar keine Festnetzanschlüsse mehr. Würde aber auch nichts helfen, denn die Notstromreserven der Ortsvermittlungsstellen betragen zwischen fünfzehn Minuten und acht Stunden. Auch die Mobilfunknetze sind tot. Selbst wenn sie in Betrieb wären, sind die Akkus der Mobiltelefone inzwischen leer, weil man sie nirgends mehr aufladen kann. Das Internet ist für den Durchschnittsbürger so gut wie nicht mehr nutzbar – und wenn, nur für jene, deren Computer noch mit Elektrizität versorgt werden. Dasselbe gilt für Fernsehen und Radio. Kurz: Die Menschen da draußen sind mehr und mehr auf Hörensagen und Gerüchte angewiesen. Das kann ganz schnell eine gefährliche Dynamik annehmen. Deshalb müssen wir die Kommunikation sicherstellen. Ich schlage vor, das über die Hilfsdienste zu

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