Blacksoul - In den Armen des Piraten
den Paravent trat. Das Licht der Laterne beschien das zarte Wesen auf seinem Bett, und seine Männlichkeit regte sich. Fluchend wandte er sich ab, löschte die Laternen und schob sich den zweiten Sessel so hin, dass er seine Füße darauflegen konnte, während er im anderen versuchte, eine bequeme Position einzunehmen. Das würde eine ungemütliche Nacht werden, so viel stand fest.
Kapitel 7
A ls Josie am nächsten Morgen erwachte, stieg ihr der Duft von frischem Kaffee in die Nase, und sie rieb sich verschlafen die Augen.
„Bist du endlich aufgewacht?“
Sie wickelte sich die Decken fest um den Leib und trat unsicher hinter dem Paravent hervor. Blacksoul war frisch rasiert, sein Haar im Nacken zusammengebunden. Anders als am Vortag, als sie ihn beinahe unbekleidet an Deck gesehen hatte, war er an diesem Morgen ordentlich angezogen. Er saß an seinem Schreibtisch und sah sie erwartungsvoll an. Anscheinend hatte er gerade irgendwelche Papiere studiert.
Josie sah etwas verlegen an sich hinunter und nickte.
„Monsieur, s'il vous plaît, wäre es möglich, dass wir über die ganze Sache sprechen? Ich …“
Hilflos stockte sie, denn sie wusste nicht, worum sie bitten sollte. Um Gnade oder gar um Hilfe? Von ihm nach New Orleans gebracht zu werden, oder darum, sie am Leben zu lassen? Wenn sie doch nur erahnen könnte, was seine Absicht war.
„Bevor wir uns in aller Ruhe über dich, deinen Verbleib auf meinem Schiff und deine Aufgaben in dieser Zeit unterhalten werden, schlage ich vor, du kleidest dich an.“
Er deutete auf einen Stapel Kleidungsstücke, der auf dem Tisch lag. Dann vertiefte er sich wieder in seine Papiere.
„Merci.“
Josie verschwand hinter dem Wandschirm und beeilte sich, in Hose und Hemd zu schlüpfen. Die Hose war ein gutes Stück zu lang, und sie krempelte sie bis zu ihren Knöcheln hoch. Das Hemd hingegen war etwas eng. Nur mit Mühe ließen sich die oberen Knöpfe schließen. Sie fühlte sich sehr unwohl, so dem Kapitän gegenübertreten zu müssen. Mit wenig Erfolg versuchte sie, ihr Haar zu glätten, und zupfte einzelne Strähnen zurecht. Mehr würde sie in dieser Situation nicht aus sich herausholen können.
Als sie fertig war, sah Adam auf. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln.
Lächeln? War das möglich? So schnell, dass sie dachte, es sich eingebildet zu haben, war es auch wieder verschwunden, und Adam kam mit zusammengepressten Lippen auf sie zu.
„Frühstück?“, bot er an und deutete auf einen der Sessel.
Josie nickte und setzte sich. Dankbar und schüchtern lächelnd, griff sie sich eine der Brotscheiben und biss herzhaft hinein.
Obwohl Adam vorgehabt hatte, vernünftig und in Ruhe mit Josie das weitere Vorgehen zu besprechen, stellte er jetzt fest, dass dies nicht so einfach werden würde. Wie die geborene Unschuld saß sie da. Den Blick gesenkt, mit dem Hemd, welches sich so über ihren vollen Brüsten spannte, dass es zwischen den einzelnen Knöpfen tiefe Einblicke gewährte, und dem Haar, so zerzaust, als hätte ein leidenschaftlicher Liebhaber es ihr in der Nacht in Unordnung gebracht.
Herrje, wie sollte das nur gut gehen?
Anscheinend hatte er eine ganze Weile damit zugebracht, sie anzustarren, denn gerade, als er das Wort ergreifen wollte, leckte sie sich die letzten Krümel aus dem Mundwinkel und etwas Honig von der Fingerspitze. Sofort stand Adams Körper in Flammen, und er ballte die Hände zu Fäusten. So konnte es nicht weitergehen. Er würde ihr eines seiner eigenen Hemden geben, damit zumindest ihre Brüste ihn nicht länger zum Narren halten konnten.
Erinnerungen kamen auf. Schmerzliche Erinnerungen. Erinnerungen an Abigail Winthers. Die letzte Frau, die er an Bord gehabt hatte. Die Anstandsdame der jungen Catherine Nelson. Auch deren Schönheit hatte ihn abgelenkt. So sehr, dass er Hawkins Schiff erst bemerkt hatte, als es bereits zu spät gewesen war.
„… wollt Ihr gar nichts?“, riss ihn Josies Frage aus seinen Gedanken.
„Wie bitte?“
„Esst Ihr selbst etwa nichts?“, wiederholte sie ihre Frage.
Adam wischte sich die plötzlich schweißnassen Hände an der Hose ab und griff nach seinem Glas.
Rum. Obwohl der Rum seine Schuld nicht verringern konnte, betäubte er doch den Schmerz. Solch einen Fehler wie damals durfte er nicht noch einmal machen. Auch um seiner selbst willen nicht.
„Jetzt nicht.“
„Alors, Monsieur, was habt Ihr nun mit mir vor?“
Josie wischte sich die Hände ab und sah ihn abwartend
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