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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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ertrug ihre Nähe kaum, denn, sobald er sie sah, fragte er sich, wie es wäre, ein Mann zu sein, der um diese Frau werben konnte. In diesen Momenten hasste er Hawkins noch mehr. Denn das Leben, in dem er genau das hätte tun können, hatte ihm dieser genommen.
    Auf der Flucht vor seinen Gefühlen und seinen niederen Instinkten, die er, wie er gestehen musste, noch weniger kontrollieren konnte als seine Erinnerungen, hatte er auch heute wieder viele Stunden am Steuer verbracht. Doch erst in diesem Zustand körperlicher Erschöpfung war er sicher, nicht mehr die Kraft zu haben, sich Josie zu nähern.
    Er dankte Smithe, der es sich vor der Kapitänskabine gemütlich gemacht hatte, und schickte ihn in seine Koje.
    Dann trat er ein und verriegelte die Tür. Eigentlich hatte er vorgehabt, erneut die Route zu berechnen, aber da er selbst den ganzen Tag das Steuerrad in den Händen gehalten hatte, war er sicher, nicht vom Kurs abgekommen zu sein. Willie Hawkins war in greifbarer Nähe, das hatte er im Gefühl. Er schenkte sich ein Glas Rum ein und stürzte es in einem Zug hinunter. Sofort füllte er sein Glas erneut, und der klare Inhalt brannte sich den Weg seine Kehle hinab. Schließlich goss er sich ein drittes Mal ein, ehe er es auf der Kleidertruhe neben seinem Bett abstellte. Mit der angenehmen Schwere des Rums im Blut schlüpfte Adam aus den Stiefeln, legte seinen Säbel ab und, nach einem prüfenden Blick auf die schlafende Gefangene, auch sein Hemd. Wie immer hatte ihm Smithe Wasser und Seife bereitgestellt. Er schöpfte das kalte Nass mit den Händen und wusch sich das Salz von der Haut. Die Meeresbrise trug so viel davon mit sich, dass man es sogar schmecken konnte, wenn man sich die Lippen leckte. 
    Zum ersten Mal seit Tagen fühlte Adam sich entspannt. Er war erschöpft, müde und leicht angetrunken. Sicher würde er heute Nacht Schlaf finden und sich nicht wieder nur ruhelos herumwälzen. Er löschte die Laterne und schlüpfte unter seine Decke.
    Tatsächlich schien er eingeschlafen zu sein, denn er erwachte, als erstickte Laute an sein Ohr drangen. Mit einem Satz war er aus dem Bett, griff seinen Säbel und trat hinter dem Paravent hervor. 
    Josie schrie und schlug um sich. Adam suchte die Kabine ab, aber es war niemand zu sehen. Wachsam entzündete er eine Laterne. Tatsächlich war niemand hier. Auch eine Überprüfung der Tür zeigte, dass diese nach wie vor verschlossen war. Ein weiterer Schrei der Frau ließ Adam zu ihr eilen, neben ihr zu Boden sinken. Sanft rüttelte er sie an den Schultern.
    „Josephine! Schätzchen, wach auf!“
    Tränen rannen aus den geschlossenen Augen über ihre Wange, und sie keuchte, als sie sich seiner Berührung bewusst wurde.
    „Non, bitte nicht! Loslassen!“, kreischte sie, dabei wild um sich schlagend.
    Ein schrecklicher Albtraum quälte sie, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen, zu ihr durchzudringen. Immer wieder hämmerten ihre Fäuste auf ihn ein, während er beruhigende Worte in ihr Ohr murmelte. Wie ein Kind hob er sie hoch, trug sie zu seinem Bett und sprach weiter leise auf sie ein. Er setzte sich und hielt sie fest in seinen Armen. Strich ihr das Haar aus dem Gesicht und die Tränen von der Wange. Nach einigen Minuten wurde ihr Wimmern leiser, ihre Gegenwehr schwächer und schließlich öffnete sie mit einem letzten Seufzen die Augen.
    Schiere Verzweiflung sprach aus ihrem Blick, und sie schien Schwierigkeiten zu haben, sich zu orientieren.
    „Was …, wo …“, flüsterte sie mit heißerer Stimme.
    Adam schob sie etwas von sich und lächelte sie beruhigend an.
    „Es ist alles gut. Du hast nur geträumt. Geht es wieder?“, hakte er nach.
    Josie nickte, noch immer benommen. Die Intensität ihres Traumes bereitete ihr eine Gänsehaut. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nur mit Blacksouls weitem Hemd bekleidet war und er selbst nicht mehr als seine hautenge Kniebundhose trug. Sie wollte nicht so nah bei ihm sein, aber das Grauen hielt sie noch immer in seinen eisigen Klauen. Die Bilder des Traumes standen ihr selbst jetzt noch vor Augen, und sie flüchtete sich in das sichere Gefühl seiner beschützenden Arme.
    „Es war horrible“, flüsterte sie und wischte sich mit den Händen übers Gesicht, als gelänge es ihr so, den Traum aus ihrem Kopf zu vertreiben.
    „Du musst keine Angst mehr haben.“
    Behutsam streichelte er ihr den Rücken. Josie erzitterte, als sie seinen heißen Atem in ihrem Nacken verspürte.
    „Ich weiß, aber die Bilder – sie

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