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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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rot.
    „Hm, oui, oui, … es ist nichts, ich habe mich nur geschnitten“, wehrte sie ab und streckte dem Maat zum Beweis ihren Daumen entgegen.

 Kapitel 11
     
    A dam kam sich vor wie ein Tier! Wie ein wildes Tier. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wurde ihm sein Schiff zu eng. Er schien zu bersten, so groß war der Druck, der auf ihm lastete. Er war sich der unzufriedenen Blicke in seinem Rücken bewusst, erkannte die zusammengesteckten Köpfe, die auseinanderfuhren, sobald er sich näherte. Lange würde der Frieden nicht mehr wahren. Nach dem Überfall auf die Charon waren die Männer zwar etwas entspannter, denn die erbeutete Prise hob die Laune. Trotzdem lag der Ärger schon in der Luft.
    Außerdem hielt Adam die Nähe dieser verführerischen Sirene nicht länger aus. Um sich ihr nicht noch einmal zu nähern, schwor er sich, seine Kabine nicht mehr zu betreten. Ihre Zurückweisung riss ihm das Herz aus der Brust. Langsam erkannte er, dass es nicht nur ihr Körper war, nach dem er sich verzehrte. Sie hatte Mut, die kleine Lady, und sie war ehrlich. Sie verfolgte ihn in seinen Träumen, ihre leidenschaftlichen Küsse waren ihm zu Kopf gestiegen. Es wurde Zeit, sie schnellstmöglich von Bord zu schaffen. Denn er fürchtete, sie ansonsten nicht mehr gehen lassen zu können.
    Die Abscheu vor seinen eigenen Gedanken, seinem Verlangen nach Josie und dem, was er ihr beinahe angetan hätte, war so groß, dass er sich am liebsten selbst richten würde, wie er es gestern mit den beiden Handlangern von Hawkins getan hatte. Er war keinen Deut besser. Im Gegenteil, er war ein Heuchler! Jagte jahrelang hinter diesen Drecksäcken her, weil sie es gewagt hatten, den Frauen, die unter seinem Schutz standen, Gewalt anzutun. Und dann warf er sich selbst wie ein brünstiger Hirsch auf die unschuldige Josephine Legrand.
    War er etwa inzwischen zu dem geworden, was er selbst so verabscheute? Was er hasste? Hatte er tatsächlich keinen Funken Ehre mehr im Leib? Zum Glück konnte seine Familie nicht sehen, in welch verachtenswerte Kreatur er sich verwandelt hatte. Erst, wenn er jeden einzelnen von Catherine Nelsons Peinigern gefunden haben würde, konnte er nach England zurückkehren, ihrer Familie sagen, dass ihr Tod gerächt ist und ihre Seele Frieden finden kann. Und vielleicht – wenn ihm Horatio vergeben würde –, konnte dann auch seine Seele endlich Frieden finden.
    Zumindest sah es so aus, als bekäme er schon bald die Möglichkeit, Hawkins zu töten. Der Kapitän der Charon hatte zwar behauptet, nur wenige Seemeilen hinter der Kerberos gesegelt zu sein, um dieser den Rücken freizuhalten. Dennoch waren die Segel von Hawkins Schiff nicht am Horizont auszumachen.
    „Alle Segel in den Wind!“, rief er seinen Männern zu. Er würde aus der Deathwhisper alles herausholen, was er konnte, um endlich an sein Ziel zu gelangen. Ein kritischer Blick in den Himmel verhieß jedoch nichts Gutes. Dunkle Wolkenberge türmten sich vor ihnen auf, und helle Blitze entluden sich in der Ferne. Mit voll gesetzten Segeln in den Sturm, das konnte ihm den erhofften Vorteil bringen – oder ihn alles kosten.
     
     
    „Was ist denn los?“, fragte Josie.
    Smithe war aufgebracht. Blacksoul weigerte sich, auch nur einen Fuß in seine Kabine zu setzen, und so musste er wieder alles erklären.
    „Ein Sturm. Wir segeln direkt hinein. Es kann ungemütlich werden. Setzt oder legt Euch am besten hin, damit Euch die Brecher nicht von den Beinen reißen. Passt auf, dass Euch nichts gegen den Kopf schlägt, und macht um Himmels willen kein Feuer! Keine Lampen, das ist viel zu gefährlich. Habt Ihr alles verstanden?“
    Josie nickte.
    „Oui, aber warum …?“
    „Fragt nicht, tut, was ich Euch sage, dann wird nichts geschehen. Jeder einzelne Mann an Bord wird gebraucht. Muss ich Euch einschließen, oder bleibt Ihr freiwillig hier drinnen?“
    „Einschließen? Mon Dieu, non! Was, wenn wir sinken? Dann …“
    „Wir sinken nicht.“
    „Non, s‘il vous plaît – nicht abschließen. Ich verspreche es. Ich bleibe hier und tue, was du sagst.“
    Er musterte sie abschätzend. Konnte er ihren Beteuerungen Glauben schenken? Schließlich nickte er und trat hinaus in den Sturm. Der eisige Luftzug trug Regen in die Kabine und die schlingernden Bewegungen wurden stärker. Josie kroch auf ihr Lager.
     
    Adam war vom Sturm durchnässt. Der Wind peitschte über das Schiff. Hohe Brecher spülten über die Bordwand und rissen alles fort, was nicht niet- und

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