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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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ich Euch ein Versprechen abringen, ehe Ihr geht.“
    „Avec plaisir, und was wünscht Ihr?“, fragte Josie höflich.
    „Erweist mir heute beim Dinner die Ehre, meine Tischdame zu sein.“
    Josie lächelte. Er war wirklich reizend und nett, wie er nun lächelnd vor ihr stand und sich an einem flehenden Blick versuchte. Beinahe empfand sie Mitleid. Denn trotz seiner Avancen vermochte sie es nicht, ihm mehr als Sympathie entgegenzubringen.
    „Enchanté, Monsieur, es wäre mir ein großes Vergnügen.“
    Sie hoffte, ihm entging, dass ihr Lächeln ihre Augen nicht erreichte, als er ihr zum Abschied einen Kuss auf den Handrücken hauchte.
     
    Den ganzen restlichen Tag versuchte Josie, sich für Jonathan Ramsey zu erwärmen. Sie spielte in allen Facetten den Gedanken durch, seine Frau zu werden. Er war im Grunde genommen der ideale Mann für sie. Und sicherlich könnte sie es schlechter treffen. Besonders unter den gegebenen Umständen. Nur, wie sollte sie dem verliebten Bankier beichten, dass er in der Hochzeitsnacht vermutlich eine böse Überraschung erleben würde, wenn er annahm, sie sei unberührt. 
    Josie verfluchte sich insgeheim dafür, ihren drängenden Begierden nachgegeben zu haben. Und dennoch konnte sie es nicht bedauern. Vielmehr würde sie ihr Leben lang die Erinnerung an jene Momente wie einen kostbaren Schatz hüten. Allein der Gedanke an Blacksoul weckte in ihr eine unbändige Sehnsucht. Es verlangte sie nach seiner Berührung, nach seinem Kuss, der ihre Sinne benebelt hatte, und nach seinen starken Händen, in denen er ihr Herz hielt. 
    Und auch, wenn sie tatsächlich Ramseys Frau würde, zur Frau gemacht hatte sie ein ruchloser Pirat. 
    Den Bankier in dieser Hinsicht zu täuschen, war allerdings keine Alternative. Ihn darüber im Unklaren zu lassen, brachte sie nicht über sich. Dafür mochte sie den jungen Mann viel zu gerne. Vielleicht war er ja ausreichend genug in sie verliebt, um darüber hinwegzusehen. Dennoch verursachte ihr der Gedanke an die Hochzeitsnacht Übelkeit. Denn auch, wenn sie sich in seiner Gesellschaft wohlfühlte, über seine Scherze lachte und seinen geistreichen Bemerkungen lauschte, so fehlte doch etwas. Seine beiläufige Berührungen lösten in Josie keinerlei Gefühl aus.
    Es blieb ihr also nur eine Möglichkeit.
    Sie würde herausfinden müssen, ob Ramsey es nicht ebenso wie Blacksoul vermochte, sie zu entflammen. Sie nahm sich vor, dies spätestens beim morgigen Ball herauszufinden.
    Ein Kuss würde ihr die Antwort liefern!
     

Kapitel 18
     
    N achdem sich die Gäste an diesem Abend sehr früh in ihre Gemächer zurückgezogen hatten, saß Eduard Legrand in seinem Arbeitszimmer. Auch, wenn er seine geliebte Tochter nun wieder bei sich hatte, war er doch kein Mann, der sich damit zufriedengeben würde. Oh nein, der Pirat, der seine Tochter entführt hatte, sollte bezahlen. Wie es das Schicksal wollte, verweilte gerade der einzige Mensch, dem er dies zutraute, als Gast in seinem Haus.
    „Mein Freund, ich brauche Eure Hilfe“, setzte Eduard an und reichte seinem Gegenüber eine kubanische Zigarre.
    William Hawkins nahm dankend an. Nachdem er diese entzündet hatte und die ersten Rauchschwaden die Luft schwängerten, sah er auf:
    „Um was geht es?“, fragte er.
    Auch nach den vielen Jahren, in denen Legrand mit Hawkins Geschäfte machte, fühlte er sich in der Gegenwart des eleganten Mannes nicht wohl. Kalt schien ihm die passendste Beschreibung für ihn zu sein.
    „Ihr habt sicher davon gehört, dass Josie in den letzten Wochen bei Verwandten weilte. Dies ist nicht ganz richtig“, gestand Eduard.
    Überrascht hob Hawkins die Augenbrauen und schien nun etwas mehr Interesse an dem scheinbar pikanten Problem seines Gastgebers zu haben.
    „Nun, ich möchte nicht, dass irgendjemand von diesem schrecklichen Vorfall erfährt, aber ich kann auch nicht so tun, als wäre nichts passiert“, erklärte Josies Vater aufgebracht.
    „War sie durchgebrannt?“, fragte Hawkins grinsend.
    Legrand schien verwirrt und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Über dieses Thema zu sprechen, wühlte ihn doch sehr auf.
    „Aber nein. Viel schlimmer – sie wurde von Piraten entführt.“
    Hawkins lachte laut und schlug sich auf den Schenkel.
    „Mein lieber Eduard, die Zeit der Piraterie ist doch längst vorbei. Die Handvoll Seeräuber, die hier – abgesehen von mir – noch ihr Unwesen treiben, hätten das Mädchen gevögelt, und wenn sie ihnen langweilig geworden wäre, über Bord

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