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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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war er zu blau gewesen, um den Kofferraum seines Schwebeautos zu öffnen. »Hat das nicht Zeit bis nach neun?« G. G. Ashwoods erratische, energiegeladene Besessenheit ging ihm ohnehin auf die Nerven – um sieben Uhr vierzig morgens war sie absolut unerträglich, schlimmer als jeder Gläubiger.
    Â»Chip, mein Freund, ich habe hier etwas wirklich Reizendes, ein umherwandelndes Wunderwerk, das deinen Messapparat zum Vibrieren bringen und der Firma neues Leben einhauchen wird, was sie ja dringend brauchen kann. Und außerdem …«
    Â»Was für ein Anti ist es denn? Telepath?«
    Â»Das erzähle ich dir alles. Ich weiß es auch nicht genau. Hör zu, Chip.« Ashwoods Stimme wurde leiser. »Das ist vertraulich.
Ich kann unmöglich hier unten stehen und laut vor mich hinreden. Es könnte jemand zuhören. Ich fange schon die Gedanken irgendeines Kerls im Parterre auf. Er …«
    Â»Na gut«, sagte Chip resignierend. Wenn G. G. Ashwood erst mit einem seiner Monologe begonnen hatte, konnte man ihn ohnehin nicht bremsen. »Gib mir fünf Minuten, damit ich mich anziehen und nachsehen kann, ob ich irgendwo in der Wohnung ein bisschen Kaffee finde.« Er konnte sich vage erinnern, dass er gestern Abend noch im Supermarkt der Wohnanlage eingekauft hatte, ja dass er die grüne Bezugsmarke verwendet hatte – was bedeutete, dass er entweder Kaffee, Tee, Zigaretten oder Importschnupftabak gekauft hatte.
    Â»Sie wird dir gefallen«, stellte Ashwood mit energischer Stimme fest. »Obwohl sie, wie es öfter passiert, die Tochter von einem …«
    Â»Sie?«, fragte Chip alarmiert. »Meine Wohnung ist nicht zur Besichtigung geeignet. Ich bin mit meinen Zahlungen an die Gebäudereinigung im Rückstand – sie sind seit Wochen nicht mehr hier gewesen.«
    Â»Ich werde sie fragen, ob sie das stört.«
    Â»Du brauchst sie nicht zu fragen. Mich stört es. Ich werde sie unten im Laden testen und zwar während der Arbeitszeit.«
    Â»Ich habe ihre Gedanken gelesen – es macht ihr nichts aus.«
    Â»Wie alt ist sie?« Vielleicht ist sie noch ein Kind, dachte Chip. Eine ganze Reihe neuer, begabter Inerter waren Kinder, die ihre Fähigkeit entwickelt hatten, um sich vor ihren Psi-Eltern zu schützen.
    Â»Wie alt bist du, Herzchen?«, hörte er Ashwood jemanden neben sich fragen. »Sie ist neunzehn«, tönte es kurz darauf aus der Sprechanlage.

    Na gut, kein Kind. Aber nun war Chip doch neugierig. G. G. Ashwoods aufgeregte Beharrlichkeit hing meistens mit einer attraktiven Frau zusammen und womöglich auch in diesem Fall. »Gib mir fünfzehn Minuten«, sagte er. Wenn er schnell machte, sich eine gründliche Reinigung sparte und das Frühstück ausfallen ließ, könnte er vielleicht bis dahin eine halbwegs ordentliche Wohnung zustande bringen. Zumindest schien es ihm einen Versuch wert zu sein.
    Er schaltete ab und suchte dann im Küchenschrank nach einem Besen (Handbedienung oder Automatik) oder einem Staubsauger (Heliumbatterie oder Netzanschluss). Nichts davon war zu finden. Offenbar hatte ihm die Materialausgabe des Gebäudes nie derartige Geräte ausgehändigt. Schön, das jetzt herauszufinden, dachte er. Er wohnte ja gerade mal vier Jahre hier.
    Er griff zum Videophon und wählte 214, die Nummer der Gebäudewartung. »Hören Sie«, sagte er, als sich das Wartungswesen meldete. »Ich bin jetzt in der Lage, einen Teil meines Geldes abzuzweigen, um die Rechnungen für die Reinigungsroboter zu bezahlen. Könnten Sie sie gleich rüberschicken, um meine Wohnung in Ordnung zu bringen? Ich werde die Rechnung sofort und komplett bezahlen, wenn sie fertig sind.«
    Â»Sir, Sie werden die Rechnung bezahlen müssen, bevor wir überhaupt anfangen.«
    Chip nahm seine Brieftasche und kippte den ganzen Vorrat an Magic Credit Keys heraus, von denen die meisten längst ungültig waren. Seine Beziehung zu Geld und zur Bezahlung dringender Schulden würde sich vermutlich in diesem Leben nicht mehr ändern. »Ich kann Ihnen für die Rechnung meinen Triangular Magic Key hinterlegen«, sagte er zu seinem nebulösen Gesprächspartner. »Das entzieht meine Zahlungsverpflichtung Ihrer Zuständigkeit. In
Ihren Unterlagen erscheint sie dann als vollständig abgegolten.«
    Â»Zuzüglich Verzugszinsen und Mahngebühr.«
    Â»Die decke ich mit meiner …«
    Â»Mr.

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