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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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sind bestimmt keine Spuren von Halbleben mehr festzustellen, nicht, wenn die Verwesung so weit fortgeschritten ist. Ist es … das Mädchen?«
    Â»Ja.«
    Â»Sie sollten dieses Hotel lieber verlassen. Sofort. Zu Ihrer eigenen Sicherheit. Hollis – es ist Hollis, nicht wahr – wird mit Ihnen dasselbe machen wollen.«
    Â»Die vertrockneten Zigaretten. Das zwei Jahre alte Verzeichnis im Schiff. Die saure Milch und der abgestandene Kaffee. Das veraltete Geld.« Immer dasselbe: das Alter. »Und sie sagte schon auf dem Mond: ›Ich fühle mich alt.‹« Chip versuchte, seine Angst, die in Entsetzen umzuschlagen drohte, unter Kontrolle zu bringen. Und dann noch die Stimme im
Telefon, dachte er. Runciters Stimme. Was hatte das zu bedeuten?
    Er konnte nichts erkennen, keine Bedeutung. Runciters Stimme passte zu keiner der Theorien, die er sich ausmalen konnte.
    Â»Strahlung«, sagte von Vogelsang. »Womöglich ist sie Radioaktivität ausgesetzt gewesen, einer hohen Dosis.«
    Â»Ich glaube, es war die Explosion«, erwiderte Chip. »Die Explosion, die Runciter getötet hat.« Kobaltteilchen, dachte er, heißer Staub, der sich auf sie herabgesenkt, den sie eingeatmet hat. Aber dann müssten wir ja alle auf diese Weise sterben, wir alle haben den Staub eingeatmet. Ich, Al, die anderen Inerten. Also kann man nichts mehr tun. Es ist zu spät. Daran haben wir nicht gedacht – dass die Explosion eine Mikro-Atomreaktion gewesen sein könnte.
    Kein Wunder, dass Hollis uns entkommen ließ. Und doch …
    Das war eine Erklärung für Wendys Tod und die ausgetrockneten Zigaretten – aber nicht für das Verzeichnis, nicht für die Münzen, nicht für die verdorbene Milch und den schlechten Kaffee. Auch Runciters Stimme war damit nicht zu erklären, dieser weinerliche Monolog, der über das Telefon kam und abbrach, als von Vogelsang den Hörer abnahm – als jemand anders zuzuhören versuchte, dämmerte Chip.
    Ich muss nach New York zurück, dachte er. Alle anderen sind dort, alle, die dabei waren, als die Bombe auf dem Mond explodierte. Wir müssen uns beraten – nur so können wir eine Erklärung finden. Bevor wir alle, einer nach dem anderen, sterben wie Wendy Wright. Oder auf eine noch schlimmere Art, wenn das überhaupt möglich ist.
    Â»Lassen Sie bitte die Hoteldirektion einen Plastikbeutel schicken«, sagte er zu von Vogelsang. »Ich werde sie darin mit nach New York nehmen.«

    Â»Ist das nicht eine Angelegenheit für die Polizei? Ein so furchtbarer Mord? Man sollte sie informieren.«
    Â»Bitte besorgen Sie mir den Beutel.«
    Â»Na schön. Es ist Ihre Angestellte.« Der Moratoriumsleiter ging zur Tür.
    Â»Das war sie einmal«, sagte Chip. »Jetzt nicht mehr.« Vielleicht ist es in gewisser Weise richtig so, dachte er. Ich nehme dich mit mir, Wendy, ich bringe dich nach Hause.
    Aber anders, als er es geplant hatte.
    Â 
    Â»Joe müsste jeden Moment eintreffen«, sagte Al Hammond zu den Inerten, die rund um den Konferenztisch saßen. Er blickte auf seine Armbanduhr; sie schien stehengeblieben zu sein.
    Â»In der Zwischenzeit«, schlug Pat Conley vor, »können wir uns ja im Fernsehen die Nachrichten ansehen. Vielleicht hat Hollis die Meldung von Runciters Tod bereits durchsickern lassen.«
    Â»In der Zeitung stand nichts darüber«, warf Edie Dorn ein.
    Â»Die TV-Nachrichten sind da viel aktueller.« Pat gab Hammond ein Fünfzigcentstück für den Fernseher, der am anderen Ende des Konferenzraumes hinter dem Vorhang stand, ein eindrucksvolles 3-D-Farb-Polyphon-Gerät, Runciters ganzer Stolz.
    Â»Soll ich die Münze für Sie hineinstecken, Mr. Hammond«, fragte Sammy Mundo eifrig.
    Â»Wenn Sie unbedingt wollen«, erwiderte Hammond gedankenversunken und warf Mundo die Münze zu – der sie auffing und zu dem Apparat hinüberging.
    Unruhig rutschte Walter W. Wayles, Runciters Rechtsberater, auf seinem Stuhl hin und her, seine feingeäderten, aristokratischen Hände nestelten am Verschluss seiner Aktenmappe. »Sie hätten Mr. Chip nicht in Zürich zurücklassen dürfen«, sagte er. »Wir können nichts tun, wenn er nicht hier
ist – und dabei ist es von größter Wichtigkeit, dass alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit Mr. Runciters Testament so schnell wie möglich geregelt werden.« »Sie haben das Testament

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