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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Propeller-Kappe surrte hektisch, während er Chip drei davon gab.
    Â»Ich berechne Ihnen nur so viel, wie sie hier für eine Tasse Kaffee nehmen.« Bei diesen Worten fiel Chip ein, dass er noch nicht gefrühstückt hatte und dass er Ella mit leerem Magen gegenübertreten würde. Nun, er konnte stattdessen ein Amphetamin nehmen; das Hotel gab sie sicher kostenlos aus, als besonderen Service.
    Von Vogelsang hielt sich den Hörer ans Ohr. »Ich höre gar nichts. Nicht einmal ein Freizeichen. Jetzt … ein Störgeräusch. Aus großer Entfernung. Ganz schwach.« Er hielt Chip den Hörer hin, der ihn nahm und ebenfalls lauschte.
    Doch er konnte auch nur das weit entfernte Geräusch hören. Tausende von Meilen, so schien es. Gespenstisch. Auf seine Weise genauso verwirrend wie Runciters Stimme – wenn sie es überhaupt gewesen war. »Ich gebe Ihnen den Poscred zurück«, sagte er, nachdem er aufgelegt hatte.
    Â»Nicht nötig«, erwiderte von Vogelsang.
    Â»Aber Sie haben ja seine Stimme gar nicht gehört.«
    Â»Lassen Sie uns zum Moratorium fliegen. Wie Mr. Hammond es mir aufgetragen hat.«
    Â»Al Hammond ist mein Angestellter. Ich entscheide. Und ich fliege erst nach New York, bevor ich mit Ella spreche. Ich denke, es ist wichtiger, dass wir den Verband informieren. Hat Hammond Ihnen gegenüber erwähnt, ob alle Inerten Zürich verlassen haben?«
    Â»Alle außer dem Mädchen, das die Nacht hier mit Ihnen im Hotel verbracht hat.« Etwas verlegen sah sich der Moratoriumsleiter im Zimmer um. »Ist sie nicht hier?«
    Â»Welches Mädchen?« Chips ohnehin schon gedrückte Stimmung sank in den tiefsten Keller.

    Â»Das hat Mr. Hammond nicht gesagt. Er empfand es wohl als indiskret, mir in Anbetracht der Umstände ihren Namen zu nennen. Hat sie nicht …«
    Â»Hier ist niemand aufgetaucht.« Wer ist es gewesen? Pat Conley? Oder Wendy? Chip hastete im Zimmer herum, um seine Angst los zu werden. Ich hoffe nur, dass es Pat war, dachte er.
    Â»Der Wandschrank«, sagte von Vogelsang.
    Â»Bitte?« Chip blieb stehen.
    Â»Vielleicht sollten Sie einmal hineinsehen. Diese teuren Zimmer haben äußerst geräumige Wandschränke.«
    Chip drückte auf den Öffnungsmechanismus des Wandschranks, die Türen glitten leise zur Seite.
    Auf dem Boden des Schranks lag ein zusammengesunkenes Häufchen, vertrocknet, fast schon mumifiziert, bedeckt von etwas, was früher offenbar einmal Stoff gewesen war. Chip bückte sich und drehte den Haufen um. Er war federleicht. Unter seiner Berührung streckten sich die knochigen Glieder und machten ein Geräusch wie raschelndes Papier. Das Haar war unglaublich lang; strähnig und verfilzt bedeckte es wie eine schwarze Wolke das Gesicht.
    Â»Das ist alt«, krächzte von Vogelsang. »Vollkommen ausgetrocknet. Als würde es hier schon jahrhundertelang liegen. Ich werde hinuntergehen und den Geschäftsführer informieren.«
    Â»Das kann doch keine erwachsene Frau sein«, murmelte Chip. Das waren doch die Überreste eines Kindes, fügte er in Gedanken hinzu. »Das ist nicht Pat oder Wendy.« Er hob das Haarknäuel vom Gesicht. »Als hätte es in einem Ofen gelegen«, sagte er dann. »Bei sehr hoher Temperatur, für eine lange Zeit.« Die Explosion, dachte er. Die Hitze der Bombe.

    Schweigend starrte er auf das verschrumpelte, hitzegeschwärzte Gesicht. Und er wusste, wer es war. Mit einiger Mühe konnte er sie erkennen.
    Wendy Wright.
    Â 
    Irgendwann im Laufe der Nacht musste sie ins Zimmer gekommen sein, überlegte Chip, und dann war irgendetwas in ihr oder um sie herum in Gang gekommen. Sie hatte es gespürt – und sich verkrochen, sich im Wandschrank versteckt, sodass er nichts mitbekam. Dort hatte sie die letzten Stunden – oder Minuten – ihres Lebens verbracht; er hoffte, dass es nur Minuten gewesen waren. Wie eine Naturgewalt war es über sie hereingebrochen, aber sie hatte sich nicht bemerkbar gemacht, hatte ihn nicht geweckt. Oder vielleicht hat sie es versucht und es ist ihr nicht gelungen, dachte er. Vielleicht war es erst danach, nachdem sie versucht hatte, mich zu wecken, dass sie in den Wandschrank gekrochen ist.
    Ich hoffe wirklich, dass es schnell gegangen ist.
    Â»Können Sie nicht irgendetwas für sie tun?«, fragte er von Vogelsang. »Im Moratorium?«
    Â»Dafür ist es wohl zu spät. Es

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