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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Grund könnte sie haben? Sie kennt uns ja nicht einmal richtig.«
    Â»Bist du deswegen zu Runciter Associates gekommen?« Chip versuchte vergeblich, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. Sie dröhnte ihm in den Ohren und er empfand eine plötzliche Verachtung für sich selbst. »G. G. Ashwood hat dich entdeckt und in die Firma gebracht. War er in Wahrheit für Hollis tätig? Hat alles damit begonnen – nicht mit der Explosion, sondern damit, dass du zu uns gekommen bist ?«
    Pat lächelte.
    Und die Lobby des Hotels explodierte mitten in Joe Chips Gesicht.

13
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    Â 
    Dunkelheit brauste um ihn herum, klammerte sich an ihn wie dichte, feuchtwarme Wolle. Die Angst, die er empfunden hatte, vermischte sich mit der Dunkelheit, wurde zu etwas Gegenständlichem. Ich war nicht vorsichtig genug, dachte er. Ich habe Runciters Rat nicht befolgt. Ich gab ihr den Strafzettel.
    Â»Was ist los, Joe?«, hörte er Don Dennys besorgte Stimme. »Was ist mit Ihnen?«
    Â»Es geht mir gut.« Er konnte wieder etwas sehen; graue horizontale Linien bildeten sich vor seinen Augen, die Dunkelheit schien sich langsam aufzulösen. »Ich bin nur müde«, sagte er und dabei wurde ihm erst richtig klar, wie erschöpft sein Körper war. Er konnte sich nicht erinnern, sich je so erschöpft gefühlt zu haben. Nie zuvor in seinem ganzen Leben.
    Â»Kommen Sie, ich bringe Sie zu einem Sessel.« Chip fühlte, wie Denny ihn an der Schulter fasste und ihn führte – und er erschrak, dass das nötig war. Er machte sich los.
    Â»Es geht mir wirklich gut«, wiederholte er. Langsam erkannte er Dennys Umrisse und langsam tauchte auch die im Stil der Jahrhundertwende eingerichtete Lobby wieder auf,
mit ihren überladenen Kristallkronleuchtern, die ein diffuses gelbes Licht verbreiteten. »Ich muss mich nur setzen.« Er ließ sich auf einen Stuhl sinken.
    Â»Was haben Sie mit ihm angestellt?«, fragte Denny Pat scharf.
    Â»Sie hat mir nichts getan«, sagte Chip, bemüht, seine Stimme nicht umkippen zu lassen. Aber dann tat sie es doch. Als wenn sie irgendwie beschleunigt worden wäre, dachte er. Schrill, kreischend. Nicht meine eigene.
    Â»Das stimmt«, hörte er Pat sagen. »Ich habe weder ihm noch irgendjemand anderem etwas getan.«
    Â»Ich würde mich gerne hinlegen«, murmelte Chip.
    Â»Ich besorge Ihnen ein Zimmer«, sagte Denny nervös. Das Licht in der Lobby wurde wieder schwächer, es ging in ein dunkles, schwach pulsierendes Purpur über. »Sie bleiben in dem Stuhl da sitzen, Joe. Ich bin gleich wieder zurück.« Er ging eilig zum Empfang hinüber. Pat blieb bei Chip stehen.
    Â»Kann ich etwas für dich tun?«, fragte sie höflich.
    Â»Nein«, erwiderte er. Es kostete ihn große Anstrengung, dieses Wort zu artikulieren, es war, als klammerte es sich an eine Höhle in der Tiefe seines Herzens, eine Leere, die mit jeder Sekunde wuchs. »Vielleicht eine Zigarette«, sagte er dann und das Aussprechen dieses einen Satzes erschöpfte ihn völlig. Er fühlte, wie mühsam sein Herz schlug und wie ihn dies noch mehr belastete, zu Boden drückte wie eine riesige Hand. »Hast du eine?« Es gelang ihm, durch das purpurne Licht, durch die dumpf flackernde Glut einer labilen Realität zu ihr hochzusehen.
    Â»Tut mir leid – hab keine.«
    Â»Was … geschieht mit mir?«
    Â»Ein Herzanfall vielleicht.«
    Â»Glaubst du … dass es hier einen Hotelarzt gibt?«
    Â»Das bezweifle ich.«

    Â»Könntest du es... nicht mal feststellen... nachfragen?«, brachte er mühsam heraus.
    Â»Ich denke, es ist nur psychosomatisch, Joe. Du bist nicht wirklich krank. Es wird dir bald wieder besser gehen.«
    Don Denny kam zurück. »Ich habe ein Zimmer für Sie bekommen. Im zweiten Stock, Nummer 203.« Er stockte und Chip fühlte seinen prüfenden Blick, fühlte, wie geschockt er war. »Sie sehen furchtbar aus, Joe, ganz eingefallen, gerade so, als könnte man Sie fortblasen. Mein Gott, wissen Sie, wie Sie aussehen? Sie sehen aus wie Edie Dorn – als wir sie fanden.«
    Â»Ach, Unsinn«, rief Pat.

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