Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz
sie war ernst gemeint â¦
Plötzlich fiel ihm auf, dass etliche FuÃgänger wie geistesabwesend in den Himmel starrten. Er blickte ebenfalls nach oben, schirmte seine Augen vor der Sonne ab â und sah ein einmotoriges Flugzeug, das in groÃer Höhe etwas in den Himmel schrieb. Er las:
LASSEN SIE SICH NICHT HäNGEN, JOE!
Leicht gesagt, dachte Chip. Und ebenso einfach, es da hinzuschreiben. Mit einer düsteren Vorahnung â und mit den ersten Anzeichen wirklicher Angst â trottete er in Richtung Meremont Hotel.
Â
Don Denny erwartete ihn in der hohen, mit rotem Teppich ausgelegten Lobby. »Wir haben sie gefunden«, sagte er. »Es ist vorbei â für sie jedenfalls. Es war wirklich kein sehr angenehmer
Anblick. Und jetzt ist auch noch Fred Zafsky verschwunden. Ich dachte, er säÃe im zweiten Auto â und die anderen dachten, er wäre mit uns gefahren. Er muss noch beim Bestattungsinstitut sein.«
»Es geht jetzt immer schneller«, erwiderte Chip. Er fragte sich, was das UBIK wohl ausgerichtet hätte â das ein ums andere Mal in greifbare Nähe rückte, doch immer wieder entschwand. Sie würden es wohl niemals erfahren. »Kann man hier irgendwo einen Drink bekommen?«, fragte er Denny. »Haben Sie Geld? Meines ist wertlos.«
»Das Bestattungsinstitut zahlt alles. Auf Runciters Anweisung.«
»Auch die Hotelrechnung?« Das kam Chip merkwürdig vor. Wie war das geregelt worden? »Sehen Sie sich doch bitte einmal diesen Strafzettel an â solange wir noch allein sind.« Er reichte Denny das Stück Papier. »Ich habe auch den Rest der Nachricht. Deswegen war ich so lange fort.«
Denny studierte den Strafzettel gründlich. Dann gab er ihn Chip zurück. »Runciter denkt also, dass Pat Conley lügt«, sagte er.
»Ja.«
»Wissen Sie, was das bedeutet?« Dennys Stimme hatte jetzt einen scharfen Ton. »Es bedeutet, sie hätte das alles ungeschehen machen können. Alles, was uns nach Runciters Tod zugestoÃen ist.«
»Es könnte sogar noch mehr bedeuten«, erwiderte Chip langsam.
Denny fixierte ihn nachdenklich. »Ja, Sie haben recht, Sie haben völlig recht.« Verständnis machte sich in seinem Gesicht breit, angsterfülltes Verständnis.
»Aber ich habe wirklich keine Lust, noch weiter darüber nachzudenken«, sagte Chip. »Es ist schlimmer, viel schlimmer,
als wir bisher angenommen haben, schlimmer als das, was etwa Al Hammond gedacht hat. Was schon schlimm genug war.«
»Aber es könnte so sein.«
»Ja. Ich habe ständig versucht, die Ursache zu finden. Ich war überzeugt, dass, wenn ich erst einmal wüsste, weshalb â¦Â« Aber damit hat Al nicht gerechnet, dachte Chip. Wir beide haben nicht daran gedacht. Aus gutem Grund.
»Sagen Sie den anderen nichts davon«, riet Denny. »Vielleicht ist es ja doch nicht wahr und selbst wenn, würde es ihnen nichts nützen, wenn sie es wüssten.«
»Was wüssten?«, fragte Pat Conley. »Was würde ihnen nichts nützen?« Sie stellte sich zu ihnen, mit ruhigen, wissenden, fröhlichen Augen. »Furchtbar, das mit Edie Dorn, nicht wahr? Und das mit Fred Zafsky. Ich glaube, mit ihm ist es auch vorbei. Da bleiben wirklich nicht mehr viele von uns übrig. Ich bin gespannt, wer der Nächste ist.« Sie schien überhaupt nicht beunruhigt, hatte sich völlig unter Kontrolle. »Tippy ist auf ihr Zimmer gegangen. Sie hat zwar nicht gesagt, dass sie müde ist, aber wir können wohl davon ausgehen. Meint ihr nicht auch?«
Nach einer kurzen Pause erwiderte Denny: »Ja, davon können wir ausgehen.«
»Wie war das noch mit dem Strafzettel, Joe?« Pat streckte ihre Hand aus. »Kann ich ihn mal sehen?«
Er gab ihn ihr und dachte: Das ist der Moment. Alles ist jetzt, in der Gegenwart, in diesem einen Augenblick.
»Woher kannte denn der Polizist meinen Namen?«, fragte sie, nachdem sie einen Blick auf den Strafzettel geworfen hatte. Sie sah hoch, sah zuerst Chip und dann Denny an. »Warum steht hier etwas über mich?«
Sie erkennt die Handschrift nicht, dachte Chip. Sie ist ihr nicht vertraut. »Es ist von Runciter«, sagte er und dann: »Du
machst das alles, Pat, nicht wahr? Dein Talent. Wir sind deinetwegen hier.«
»Und Sie töten uns«, sagte Denny. »Einen nach dem anderen. Aber warum?« Er wandte sich an Chip: »Welchen
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