Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
Vom Netzwerk:
»Edie Dorn ist tot. Joe ist nicht tot. Nicht wahr, Joe?«
    Â»Ich möchte jetzt raufgehen, mich hinlegen«, flüsterte Chip.
    Irgendwie gelang es ihm aufzustehen. Sein Herz schien zu flackern, die Schläge wurden langsamer, hörten einen Moment lang auf, setzten dann wieder ein. Und plötzlich schlug es wie wild, wie ein Eisenhammer auf Beton; bei jedem Schlag erzitterte sein Körper vom Kopf bis zu den Füßen. »Wo ist der Fahrstuhl?«, keuchte er.
    Â»Kommen Sie, ich führe Sie hin.« Denny legte seine Hand wieder auf Chips Schulter. »Sie sind leicht wie eine Feder, Joe. Was ist los mit Ihnen? Versuchen Sie, es mir zu erklären.«
    Â»Er kann es nicht«, sagte Pat.
    Â»Wir sollten ihm einen Arzt holen – sofort.«
    Â»Nein«, widersprach Chip. Es wird besser werden, wenn ich mich hinlege, sagte er sich. Es schien ihm, als würde eine mächtige ozeanische Strömung an ihm zerren, ihn drängen, genau das zu tun, sich hinzulegen, sich auf dem Rücken auszustrecken, allein, in seinem Hotelzimmer, wo ihn niemand sehen konnte. Ich will hier weg, dachte er. Ich will allein sein. Aber weshalb? Er konnte es nicht sagen. Es war wie ein Instinkt, nicht zu erklären, nicht zu verstehen.

    Â»Doch, ich hole einen Arzt, Joe«, sagte Denny. »Pat, bleiben Sie hier bei ihm. Lassen Sie ihn nicht aus den Augen. Ich bin gleich wieder zurück.« Er ging weg, Chip sah seine sich entfernende Gestalt, er schien zusammenzuschrumpfen, sich aufzulösen. Schließlich war er ganz verschwunden und nur noch Pat war da, aber sie konnte ihm das Gefühl von Einsamkeit nicht nehmen. Trotz ihrer körperlichen Nähe empfand er eine beinahe vollkommene Isolation.
    Â»Also, Joe«, sagte sie nach einer Weile. »Was soll ich für dich tun? Sag es mir und ich tue es.«
    Â»Der Fahrstuhl«, flüsterte er.
    Â»Ich soll dich zum Fahrstuhl führen? Gerne.« Sie ging voran und er folgte, so gut es ihm möglich war. Er hatte den Eindruck, als liefe sie außergewöhnlich schnell, wartete nicht, sah sich nicht um – es war beinahe unmöglich, sie nicht aus dem Blick zu verlieren. Ist das meine Fantasie, fragte er sich, dass sie so schnell zu gehen scheint? Nein, es muss an mir liegen; ich verlangsame, werde durch die Schwerkraft zurückgehalten. Seine Welt bestand nur noch aus Masse, er konnte sich nur noch als ein Objekt begreifen, das extremem äußerem Druck ausgesetzt war. Ein einziger Zustand. Eine einzige Empfindung.
    Â»Nicht so schnell«, sagte er zu ihr. Wo immer sie war. Er konnte sie jetzt nicht mehr sehen. Er blieb stehen, war nicht in der Lage weiterzugehen. Er keuchte, fühlte, wie es von seinem Gesicht tropfte und wie ihm salzige Feuchtigkeit in den Augen brannte. »Warte.«
    Pat tauchte wieder auf. Er erkannte, wie sich ihr Gesicht näherte und sie ihn ansah. Ihr völlig gelassener Gesichtsausdruck, ihre maßvolle Aufmerksamkeit, ihre wissenschaftliche Gleichgültigkeit. »Soll ich dir das Gesicht abtrocknen?«, fragte sie ihn. Sie zog ein Taschentuch hervor, klein und zierlich. Sie lächelte, dasselbe Lächeln wie zuvor.

    Â»Nein, bring mich einfach nur zum Fahrstuhl.« Er zwang sich dazu, weiterzugehen. Ein Schritt. Zwei. Schon konnte er den Fahrstuhl erkennen. Die Leute, die davor warteten. Die altmodische Anzeigetafel über den Türen. Der Zeiger, der zwischen drei und vier zitterte, dann langsam auf die Drei absank.
    Â»Er wird gleich da sein«, sagte Pat. Sie holte Zigaretten und Feuerzeug aus ihrer Tasche, zündete sich eine an und blies eine graue Rauchschwade durch ihre Nase. »Es ist ein sehr alter Aufzug.« Sie ließ die Arme locker baumeln. »Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, das ist einer dieser alten Eisenkäfige. Machen Sie dir Angst?«
    Der Zeiger ging jetzt über die Zwei hinweg, näherte sich der Eins und senkte sich dann endgültig nach unten. Die Türen wurden zur Seite geschoben.
    Chip sah die Stäbe des Käfigs, die Gitterkonstruktion. Er sah den uniformierten Fahrstuhlführer auf seinem Hocker sitzen, seine Hand am Schaltbrett. »Aufwärts«, rief er. »Bitte nach hinten durchgehen.«
    Â»Da steige ich nicht ein«, sagte Chip.
    Â»Warum denn nicht?«, fragte ihn Pat. »Glaubst du, das Kabel könnte reißen? Hast du davor Angst? Ich merke, du hast Angst.«
    Â»Das ist genau das, was Al gesehen hat.«
    Â»Na

Weitere Kostenlose Bücher