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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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schön, Joe. Die einzige andere Möglichkeit, in dein Zimmer zu gelangen, ist, die Treppen zu benutzen. Aber du kannst keine Treppen steigen, nicht in dieser Verfassung.«
    Â»Doch, ich gehe über die Treppe hinauf.« Chip drehte sich um und suchte nach dem Aufgang. Ich kann ihn nicht finden, schoss es ihm durch den Kopf. Der Druck, der auf ihm lastete, drohte seine Lungen zu zerquetschen, er konnte kaum mehr atmen. Er musste stehen bleiben und sich darauf konzentrieren, Luft zu bekommen – nur das war wichtig.
Es ist vielleicht ein Herzanfall, dachte er. In dem Fall kann ich wirklich keine Treppen steigen. Aber die Sehnsucht, der übermächtige Wunsch, allein zu sein, war inzwischen noch stärker geworden. In einem leeren Raum zu sein, völlig unbeobachtet, völlig still, nicht reden zu müssen, sich nicht bewegen zu müssen, sich nicht nach irgendjemand richten zu müssen, kein Problem lösen zu müssen. Niemand soll wissen, wo ich bin, sagte er sich – das schien ihm unerklärlicherweise besonders wichtig. Er wünschte sich so sehr, unbekannt und unsichtbar zu sein, unbemerkt weiterzuleben. Vor allem Pat, dachte er, soll nicht in meiner Nähe sein.
    Â»Hier«, sagte sie und führte ihn leicht nach links. »Genau vor dir. Halt dich am Geländer fest und geh langsam, Schritt für Schritt nach oben. Schau.« Sie stieg einen Treppenabsatz hoch, tänzelnd, hin- und herhüpfend, und dann den nächsten. »Denkst du, du schaffst es?«
    Â»Ich … will nicht, dass du mitkommst«, erwiderte er.
    Â»Oh, mein lieber Schatz.« Sie gurrte halb spöttisch, halb bekümmert, ihre dunklen Augen funkelten. »Hast du Angst, dass ich deinen Zustand ausnutze? Dass ich dir irgendetwas antue, irgendetwas Schlimmes?«
    Â»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte einfach … allein sein.« Er hielt sich am Geländer fest und zog sich auf die erste Stufe. Von dort aus blickte er die Treppenflucht hinauf, versuchte, das Ende zu erspähen, herauszufinden, wie hoch die Treppe war, wie viele Stufen er noch vor sich hatte.
    Â»Aber Mr. Denny hat mich gebeten, bei dir zu bleiben«, sagte Pat. »Ich kann dir etwas vorlesen und dir Sachen holen, die du brauchst. Ich kann dich versorgen.«
    Er nahm eine weitere Stufe. »Allein«, keuchte er.
    Â»Kann ich dir wenigstens beim Hinaufsteigen zuschauen. Mal sehen, wie lange du brauchst – wenn du es überhaupt schaffst.«

    Â»Ich schaffe es schon.« Er setzte seinen Fuß auf die nächste Stufe, griff nach dem Geländer und zog sich weiter. Sein angeschwollenes Herz drückte ihm die Luft ab. Er schloss die Augen und atmete schwer.
    Â»Ich frage mich, ob Wendy es genau so gemacht hat«, sagte Pat. »Sie war die Erste, nicht?«
    Chip japste nach Luft. »Ich … habe … sie … geliebt.«
    Â»Oh, das weiß ich. G. G. Ashwood hat es mir erzählt – er hat deine Gedanken gelesen. G. G. und ich waren sehr gut befreundet, musst du wissen. Man könnte sogar sagen, wir haben ein Verhältnis gehabt. Ja, so könnte man es nennen.«
    Â»Also … haben wir richtig … vermutet«, sagte Chip und tat einen tiefen Atemzug. Dann nahm er eine neue Treppenstufe und mit äußerster Anstrengung eine weitere. »Dass … du und Ashwood zusammen mit … Ray Hollis geplant habt … uns zu infiltrieren.«
    Â»Das stimmt.«
    Â»Unsere besten Inerten … und Runciter … uns alle auszulöschen.« Er schaffte eine weitere Stufe. »Wir sind nicht … halblebend … wir sind nicht …«
    Â»Oh, ihr könnt sterben . Ihr seid noch nicht tot, aber ihr sterbt gerade alle, einer nach dem anderen. Weshalb davon reden? Weshalb wieder davon anfangen? Du hast es ja selbst vor einer Weile gesagt, und wenn ich ehrlich bin, es langweilt mich, das immer und immer wieder durchzukauen. Du bist wirklich ein langweiliger Pedant, Joe. Fast so langweilig wie Wendy Wright. Ihr zwei hättet ein hübsches Paar abgegeben.«
    Â»Deshalb musste Wendy zuerst sterben … nicht weil sie sich von der Gruppe entfernt hatte … sondern weil …« Chip krümmte sich zusammen, als sein Herz wieder loshämmerte. Er wollte gerade eine neue Stufe nehmen, aber diesmal trat er daneben. Er stolperte – und fand sich zusammengekauert
auf der Treppe wieder, so wie Wendy im Wandschrank, dachte er, zusammengekauert wie

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