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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Hunderte von Meilen Landschaft geschaffen – das war Schwerstarbeit. Ich hatte einen Riesenappetit danach. Tatsächlich war das der Grund dafür, dass ich die anderen so bald verspeisen musste, nachdem Sie eingetroffen waren. Ich musste mich wieder auffüllen.«
    Â»Weshalb 1939? Weshalb nicht unsere eigene Zeit?«
    Â»Die Anstrengung. Ich kann die Objekte nicht davon abhalten, sich zurückzubilden. Da ich alles ganz allein tun musste, war es bald zu viel für mich. Zuerst erschuf ich unser 1992, aber ziemlich schnell ging es den Bach runter. Die Münzen, die Milch, die Zigaretten – all die Phänomene, die Sie bemerkt haben. Und dann drang Runciter immer wieder von außen ein. Das erschwerte es noch zusätzlich. Tatsächlich wäre alles besser gelaufen, wenn er sich nicht dauernd eingemischt hätte.« Jory grinste verschlagen. »Aber ich habe mir wegen der Rückbildung keine Sorgen gemacht, ich wusste ja, dass Sie annehmen würden, es läge an Pat Conley. Schließlich bewirkte ihr Talent etwas Ähnliches. Ich dachte eigentlich, ihr würdet sie töten. Es hätte mich gefreut.« Er grinste immer breiter.
    Â»Was hat es noch für einen Sinn, das Hotel und das Leben draußen auf der Straße aufrechtzuerhalten? Jetzt, wo ich alles weiß?«
    Â»Aber ich mache es doch immer so.« Jorys Augen weiteten sich.
    Â»Ich bringe dich um«, rief Chip plötzlich und mit hoch erhobenen Händen stürzte er sich auf den Jungen, versuchte ihn am Hals zu greifen, an der Gurgel.
    Jory biss zu. Seine großen Schaufelzähne senkten sich tief in Chips rechte Hand. Dann starrte er Chip an, ohne mit der
Wimper zu zucken, während sich die Zähne tiefer und tiefer bohrten. Chip spürte den Schmerz im ganzen Körper. Nun frisst er mich auch, schoss es ihm durch den Kopf. »Nein«, sagte er laut und schlug Jory ins Gesicht, immer wieder. »Das UBIK vertreibt dich.« Er schlug Jory auf die Augen. »Mit mir kannst du das nicht machen.«
    Â»Grrrr«, knurrte Jory und kaute auf Chips Hand herum wie ein Schaf. Bis der Schmerz unerträglich wurde und Chip nach Jory trat. Die Zähne ließen die Hand los. Chip sprang nach hinten und sah, wie Blut aus den Bisswunden strömte. Mein Gott, dachte er und rief: »Mit mir kannst du das nicht machen, was du mit den anderen gemacht hast.« Er griff nach der UBIK-Dose, die Jory fallen gelassen hatte, richtete die Düse auf seine Hand und drückte auf den roten Plastikknopf. Ein schwacher Hauch von Partikeln kam heraus, der sich wie ein Film über das zerbissene, zerfetzte Fleisch legte. Der Schmerz verflog sofort. Die Wunde heilte vor seinen Augen.
    Â»Na los, bringen Sie mich doch um«, höhnte Jory. Er grinste immer noch.
    Â»Nein, ich gehe jetzt hinunter.« Chip ging unsicher auf die Tür zu und öffnete sie. Draußen im Halbdunkel – der Korridor. Vorsichtig tastete er sich hinaus. Der Boden schien aber fest zu sein.
    Â»Gehen Sie nicht zu weit«, sagte Jory. »Ich kann kein allzu großes Gebiet in Betrieb halten. Wenn Sie etwa in ein Auto steigen und meilenweit fahren … kommen Sie irgendwann an einen Punkt, wo alles versagt. Und Ihnen würde das genauso wenig gefallen wie mir.«
    Â»Was habe ich schon zu verlieren?« Chip ging zum Aufzug hinüber und drückte den Knopf.
    Â»Ich habe meine Schwierigkeiten mit Aufzügen«, rief ihm Jory hinterher. »Sie sind sehr kompliziert. Vielleicht sollten Sie lieber die Treppe benutzen.«

    Chip wartete einen kurzen Augenblick, dann ging er die Treppe hinunter, dieselbe Treppe, die er vor nicht allzu langer Zeit heraufgekrochen war, Stufe für Stufe, in einer übermenschlichen Anstrengung.
    Das ist also eine der beiden Kräfte, die hier am Werk sind, dachte er. Jory ist diejenige, die uns vernichtet, die uns bereits vernichtet hat, alle außer mir. Nach Jory gibt es nichts mehr, ist alles zu Ende. Ob ich aber auch die andere Kraft treffen werde? Vermutlich nicht so rasch, wie es nötig wäre. Er sah sich noch einmal seine Hand an – sie war wieder völlig in Ordnung.
    Als er in die Lobby kam, blickte er sich staunend um, die Leute dort, der Kronleuchter an der Decke … In vielerlei Hinsicht hatte Jory wirklich einiges geleistet, trotz der Rückbildung zu diesen älteren Formen. Er prüfte den Boden unter seinen Füßen. Er ist real, dachte er, ich kann darauf

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