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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Jorys Missgeburten. Ich bin nicht so wie er.« Sie deutete auf den Fahrer. »Oder wie diese Geschäfte und Häuser und diese schmutzige Straße, wie alle diese Menschen und ihre vorsintflutlichen Autos. Hier, Mr. Chip.« Sie zog einen Umschlag hervor und reichte ihn ihm. »Das ist für Sie. Öffnen Sie ihn bitte gleich, wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.«
    Mit bleiernen Fingern riss er den Umschlag auf.
    Und fand darin ein eindrucksvoll verziertes Dokument, eine Art Zertifikat. Er war jedoch zu geschwächt, um es lesen zu können. »Was steht da?«, fragte er.

    Â»Es ist von der Firma, die UBIK herstellt«, erwiderte das Mädchen. »Es ist die Garantie auf eine kostenlose, lebenslange Belieferung, Mr. Chip. Kostenlos, weil mir Ihre Probleme in Geldangelegenheiten bekannt sind, Ihre – wie soll ich sagen – Idiosynkrasie. Auf der Rückseite finden Sie eine Liste aller Geschäfte, die UBIK führen. In Des Moines sind es zwei – und es gibt sie auch noch. Ich schlage vor, dass wir erst einmal dort hinfahren, bevor wir zum Essen gehen.« Sie beugte sich vor und gab dem Fahrer ein beschriebenes Stück Papier. »Fahren Sie uns zu dieser Adresse. Und bitte schnell, das Geschäft macht bald zu.«
    Chip lehnte sich zurück und rang nach Luft.
    Â»Bis zu dem Laden werden wir es noch schaffen«, sagte sie und tätschelte aufmunternd seinen Arm.
    Â»Wer sind Sie?«, fragte er.
    Â»Mein Name ist Ella. Ella Hyde Runciter. Die Frau Ihres Chefs.«
    Â»Und Sie sind bei uns, hier auf dieser Seite? In Kaltpackung?«
    Â»Das wissen Sie doch. Ja, eine lange Zeit schon. So lange, dass ich bald neu geboren werde. Jedenfalls sagt das Glen. Ich träume ständig von rauchigem, rotem Licht – es scheint mir kein jungfräulicher Schoß zu sein, aus dem man wiedergeboren wird.« Sie lachte ihr volles, warmes Lachen.
    Â»Sie sind die andere Kraft«, sagte Chip. »Jory zerstört uns, Sie versuchen uns zu helfen. Nach Ihnen kommt nichts mehr, genauso wie auch nach Jory nichts mehr kommt. Ich stehe den beiden letzten Wesen gegenüber.«
    Â»Ich halte mich eigentlich nicht für ein ›Wesen‹. Normalerweise bin ich Ella Runciter.«
    Â»Aber es ist wahr.«
    Â»Ja.« Sie nickte traurig.
    Â»Weshalb arbeiten Sie gegen Jory?«

    Â»Weil er in meinen Geist eingedrungen ist. Er hat mich auf die gleiche Art bedroht wie Sie. Sie wissen ja, was er tut, er hat es Ihnen im Hotel selbst gesagt. Manchmal ist er sehr stark und es gelingt ihm, mich zu verdrängen, wenn ich gerade mit Glen spreche. Aber es scheint, als werde ich mit ihm besser fertig als andere Halblebende – mit oder ohne UBIK. Besser jedenfalls als Ihre Freunde, selbst wenn sie sich gemeinsam zur Wehr setzen.«
    Â»Ja«, sagte Chip. So ist es, fügte er in Gedanken hinzu, die Ereignisse haben es bewiesen.
    Â»Wenn ich wiedergeboren werde, wird Glen keine Möglichkeit mehr haben, mich zu konsultieren. Ich habe also einen sehr selbstsüchtigen, praktischen Grund dafür, dass ich Ihnen helfe, Mr. Chip: Ich möchte, dass Sie an meine Stelle treten. Ich möchte, dass Glen jemanden hat, den er um Rat und Hilfe bitten kann, auf den er sich stützen kann. Sie wären da ideal – Sie würden im Halbleben genau das tun, was Sie im richtigen Leben getan haben. So gesehen, habe ich Sie nicht aus edlen Motiven vor Jory gerettet.« Sie hielt kurz inne, dann fügte sie hinzu: »Und ich hasse Jory, weiß Gott.«
    Â»Wenn Sie wiedergeboren werden, werde ich mich nicht mehr gegen ihn wehren können.«
    Â»Sie haben doch Ihren lebenslangen UBIK-Vorrat. Denken Sie an die Bescheinigung, die ich Ihnen gegeben habe.«
    Â»Kann ich Jory besiegen?«
    Â»Vernichten, meinen Sie? Nun, er ist nicht unverletzlich. Vielleicht finden Sie eines Tages heraus, wie Sie ihn neutralisieren können. Ich glaube, das ist das Äußerste, was Sie erreichen können. Dass Sie ihn voll und ganz vernichten können, bezweifle ich. Das hieße ja, Sie müssten ihn verspeisen – so wie er es mit den Halblebenden macht, die in seiner Nähe liegen.«

    Â»Dann werde ich Glen Runciter die Situation erklären und ihn veranlassen, Jory aus dem Moratorium zu entfernen.«
    Â»Das kann Glen nicht entscheiden.«
    Â»Aber wird nicht Vogelsang …«
    Â»Herbert erhält regelmäßig einen Haufen Geld von Jorys Familie –

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