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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Kontakt ab. Sehen Sie doch mal auf dem Tisch da nach, ob dort eine Spraydose UBIK steht.«
    Denny fand die bunte Spraydose und hielt sie hoch. »Da ist sie. Aber sie scheint leer zu sein.« Er schüttelte sie.
    Â»Fast leer«, sagte Chip. »Besprühen Sie sich mit dem Rest. Los, machen Sie schon.« Er machte eine ermunternde Geste.
    Â»Bitte sprechen Sie nicht, Mr. Chip.« Der Arzt lauschte in das Stethoskop. Dann rollte er Chips Ärmel hoch und wickelte den Blutdruckmesser um seinen Arm.
    Â»Wie geht es meinem Herzen?«
    Â»Scheint normal zu sein. Vielleicht etwas zu schnell.«
    Â»Sehen Sie?«, wandte sich Chip an Denny. »Ich bin wieder gesund.«
    Denny blickte ihn ernst an. »Aber die anderen ringen mit dem Tod, Joe.«
    Chip stützte sich auf. »Alle?«
    Â»Alle, die noch übrig sind.« Denny hielt die Spraydose weiter in der Hand, benutzte sie aber nicht.
    Â»Auch Pat?«
    Â»Als ich im zweiten Stock aus dem Aufzug stieg, fand ich sie. Es muss gerade bei ihr los gegangen sein. Sie schien sehr überrascht, konnte es offenbar überhaupt nicht fassen.« Denny stellte die Spraydose wieder auf den Tisch. »Sie glaubte wohl, sie sei für das alles verantwortlich. Mit ihrem Talent.«

    Â»Ja, stimmt, das glaubte sie. Weshalb benutzen Sie nicht das UBIK?«
    Â»Zum Teufel, Joe, wir werden sterben. Sie wissen es genauso gut wie ich.« Denny nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. »Nachdem ich Pat gesehen hatte, ging ich in die anderen Zimmer, um zu erfahren, wie es um die Übrigen steht. Wie es um uns steht. Deshalb hat es so lange gedauert, bis wir hierhergekommen sind. Ich ließ sie alle von Dr. Taylor untersuchen. Ich konnte es nicht fassen, dass sie sich so rasch auflösen würden. Die Beschleunigung ist verdammt angestiegen. Allein in der letzten Stunde …«
    Â»Nehmen Sie das UBIK«, fiel ihm Chip ins Wort. »Oder ich werde Sie damit ansprühen.«
    Denny hob die Spraydose hoch, schüttelte sie wieder und richtete dann die Düse auf sich. »Also gut, wenn Sie es wünschen. Es spricht eigentlich nichts dagegen. Das ist ohnehin das Ende, oder? Ich meine, sie sind alle tot. Nur Sie und ich sind noch übrig und das UBIK wird sich in ein paar Stunden verflüchtigt haben. Und Sie werden kein neues bekommen können. Also werde zu guter Letzt ich übrig bleiben.« Er drückte fest auf den Knopf der Dose – und verschwand in einer glitzernden Flut kleiner, auf und ab tanzender Metallteilchen.
    Dr. Taylor blickte auf. Sie beide, Dr. Taylor und Chip, sahen, wie sich die Wolke verdichtete, wie sich funkelnde Flecken auf dem Teppich und an der Wand bildeten.
    Dann löste sich die Wolke wieder auf.
    Aber die Gestalt, die jetzt dort stand, mitten in einem verdampfenden UBIK-Fleck, war nicht Don Denny.
    Es war ein junger Mann, abstoßend mager, mit schwarzen Knopfaugen und verfilzten Augenbrauen. Er hatte ein weißes bügelfreies Hemd, Jeans und Lederslippers an, Kleidungsstücke etwa aus der Mitte des Jahrhunderts. Auf seinem länglichen
Gesicht bemerkte Chip ein Lächeln, aber es war ein schiefes, höhnisches Lächeln, als wäre etwas verrutscht. Keine zwei Merkmale passten zusammen – die ringeiförmigen Ohren nicht zu den chitinartig gepanzerten Augen, die glatten Haare nicht zu den buschigen Augenbrauen. Und dann seine Nase, dachte Chip – zu schmal, zu scharf und viel zu lang. Auch sein Kinn passte in keiner Weise harmonisch zu den übrigen Gesichtszügen. Es hatte eine tiefe Einbuchtung, fast einen Riss, der bis auf den Knochen zu gehen schien … Es schien so, als hätte derjenige, der diese Kreatur erschaffen hatte, ihm dort einen heftigen Schlag versetzt, einen Schlag, der ihn hätte vernichten sollen. Aber das Material war zu widerstandsfähig gewesen, es war nicht geborsten, nicht auseinandergesplittert. Der Junge existierte gegen den Willen der Macht, die ihn erschaffen hatte. Er verhöhnte diese Macht, er verhöhnte alles.
    Â»Wer bist du?«, fragte Chip.
    Der Junge rang die Hände, es war wie eine Art Zucken. »Manchmal nenne ich mich Matt und manchmal Bill«, sagte er dann. »Aber die meiste Zeit bin ich Jory. Das ist mein richtiger Name … Jory.« Graue Zahnstummel kamen zum Vorschein, während er sprach. Und eine schmutzige Zunge.
    Â 
    Für kurze Zeit herrschte Stille. Dann fragte Chip: »Wo ist Denny? Er hat dieses

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