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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Drüben in eurem Haus.« Sie wartete einen Moment lang und machte sich dann auf den Weg zum Steiner-Haus. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass ihr nur das kleinste Kind folgte.
    Das älteste Mädchen schluchzte mit tränenerstickter Stimme: »Nein danke.«
    Â»Du solltest aber was essen«, sagte Silvia, obwohl sie erleichtert war. »Komm mit«, sagte sie zu dem kleinen Mädchen. »Wie heißt du denn?«
    Â»Betty«, erwiderte das kleine Mädchen schüchtern. »Könnte ich wohl ein Brot mit Ei haben? Und Kakao?«
    Â»Wir werden sehen, was da ist.«
    Später, als das Kind sein Eibrot aß und den Kakao trank, nutzte Silvia die Gelegenheit, um das Steiner-Haus zu erkunden. Im Schlafzimmer fand sie etwas, das sie interessierte: das Bild eines kleinen Jungen mit großen, dunklen, leuchtenden Augen und lockigem Haar; er sah, dachte Silvia, wie eine verzweifelte Kreatur aus einer anderen Welt aus, einer herrlichen und doch grauenhaften Welt jenseits ihrer eigenen.
    Sie trug das Bild in die Küche und fragte Klein-Betty, wer der Junge sei.
    Â»Das ist mein Bruder Manfred«, antwortete Betty, den Mund
voll Ei und Brot. Dann begann sie zu kichern. Zwischendurch kamen zögernd ein paar Worte hervor, und Silvia merkte, dass die Mädchen ihren Bruder niemandem gegenüber erwähnen sollten.
    Â»Warum lebt er denn nicht bei euch?«, fragte Silvia neugierig.
    Â»Er ist doch im Camp. Weil er nicht sprechen kann.«
    Â»Was für eine Schande«, sagte Silvia und dachte: In diesem Camp in Neu-Israel, ganz klar. Kein Wunder, dass die Mädchen ihn nicht erwähnen sollen; er ist eines von diesen abnormen Kindern, von denen man hört, die man aber nie sieht. Der Gedanke machte sie traurig. Heimliche Tragödie im Steiner-Haushalt; das hätte sie nie vermutet. Und Mr. Steiner hatte sich in Neu-Israel das Leben genommen. Sicher hatte er seinen Sohn besucht.
    Dann hat es also nichts mit uns zu tun, entschied sie, als sie das Bild wieder an seinen Platz im Schlafzimmer stellte. Mr. Steiners Entschluss beruhte auf einer persönlichen Angelegenheit. Sie fühlte sich dadurch erleichtert.
    Seltsam, dachte sie, wie man sofort mit Schuldgefühlen und Verantwortungsbewusstsein reagiert, wenn man von Selbstmord hört. Wenn ich nur dies nicht getan hätte oder das … ich hätte es verhindern können. Ich bin schuld. Und in diesem Fall war es gar nicht so; sie war für die Steiners ein völliger Außenseiter und hatte an ihrem eigentlichen Leben gar nicht teilgenommen, sich das in einem Anflug neurotischer Schuldgefühle nur eingebildet.
    Â»Siehst du deinen Bruder manchmal?«, fragte sie Betty.
    Â»Ich glaub, letztes Jahr hab ich ihn gesehen«, sagte Betty zögernd. »Er hat Fangen gespielt, und es waren noch viele andere Jungs da, größer als ich.«
    Nun betraten die drei älteren Steiner-Mädchen im Gänsemarsch die Küche und stellten sich am Tisch auf. Schließlich
brach es aus der Ältesten heraus: »Wir haben es uns überlegt, wir hätten doch gern was zu essen.«
    Â»In Ordnung«, sagte Silvia. »Ihr könnt mir helfen, die Eier zu pellen. Warum geht ihr nicht David holen, und ich gebe ihm auch gleich was? Würde euch das nicht Spaß machen, alle zusammen zu essen?«
    Sie nickten stumm.
    Â 
    Arnie Kott kam gerade die Hauptstraße von Neu-Israel hoch, als er vor sich eine Menschenmenge und Autos sah, die am Straßenrand stehen blieben, und er hielt einen Moment inne, ehe er sich in Richtung von Anne Esterhazys Geschenkartikelladen für zeitgenössische Kunst wandte. Da geht doch irgendwas vor, sagte er sich. Ein Raubüberfall? Krawall auf offener Straße?
    Aber er hatte keine Zeit, der Sache weiter nachzugehen. Er setzte seinen Weg fort und erreichte schließlich den kleinen modernen Laden, den seine einstige Gattin führte; die Hände in den Hosentaschen schlenderte er hinein.
    Â»Jemand zu Hause?«, rief er jovial.
    Keiner da. Sicher ist sie kurz fortgegangen, um nach dem Tumult zu sehen, sagte sich Arnie. Schöner Geschäftssinn; hatte nicht mal den Laden abgeschlossen.
    Gleich darauf kam Anne atemlos in den Laden zurückgerannt. »Arnie«, sagte sie bei seinem Anblick erstaunt. »O mein Gott, weißt du, was passiert ist? Gerade habe ich noch mit ihm geredet, einfach nur geredet, vor höchstens einer Stunde. Und jetzt ist er tot.« Tränen traten

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