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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Womöglich sind sie ihm auf die Schliche gekommen.«
    Â»Ich gehe lieber gleich heim und schau, ob ich etwas für Mrs. Steiner tun kann. Vielleicht kann ich die Kinder eine Weile zu uns nehmen.« Könnte es meine Schuld gewesen sein?, fragte Silvia sich. Hat er es womöglich getan, weil ich
ihnen heute Morgen das Wasser verweigerte? Durchaus denkbar, denn er war zu Hause; er war noch nicht zur Arbeit gegangen.
    Es könnte also wirklich unsere Schuld sein, dachte sie. Die Art, wie wir sie behandelt haben – wer von uns ist denn jemals richtig nett zu ihnen gewesen und hat sie respektiert? Aber es sind so entsetzlich weinerliche Leute, bitten einen dauernd um Hilfe, betteln und leihen … wer könnte so jemanden schon respektieren?
    Sie ging ins Haus und zog sich im Schlafzimmer ihre langen Hosen und das T-Shirt an. June Henessy wich ihr nicht von der Seite.
    Â»Ja«, sagte June, »du hast recht – wir sollten alle in die Bresche springen und helfen, wo wir nur können. Ich frage mich, ob sie wohl bleiben oder zur Erde zurückkehren wird. Ich ginge heim – bin ja selber schon drauf und dran, heimzugehen, so trostlos ist es hier.«
    Silvia schnappte sich Portemonnaie und Zigaretten, verabschiedete sich von June und machte sich den Graben entlang auf den Rückweg nach Hause. Atemlos traf sie gerade noch rechtzeitig ein, um zu sehen, wie der Polizeihubschrauber am Himmel verschwand. Die haben ihr Bescheid gegeben, stellte sie fest. Im Hinterhof fand sie David mit den vier Steiner-Mädchen; sie waren eifrig am Spielen.
    Â»Haben sie Mrs. Steiner mitgenommen?«, rief sie David zu.
    Der Junge sprang sofort auf und kam aufgeregt zu ihr. »Mom, sie ist mit ihm geflogen. Ich pass auf die Mädchen auf.«
    Das habe ich befürchtet, dachte Silvia. Die vier Mädchen blieben am Damm sitzen und spielten zeitlupenhaft und apathisch ein Spiel mit Schlamm und Wasser, ohne dass eines von ihnen aufsah oder sie begrüßte; sie wirkten teilnahmslos,
zweifellos durch den Schock, den die Nachricht vom Tod des Vaters bei ihnen ausgelöst hatte. Nur die kleinste ließ erkennen, dass allmählich wieder Leben in sie kam, aber sie hatte die Nachricht wahrscheinlich von vornherein nicht richtig begriffen. Schon, dachte Silvia, hat der Tod dieses Kleingeistes seine Folgen und Auswirkungen auf andere, und Kälte breitete sich aus. Sie spürte den eisigen Hauch auch in ihrem Herzen. Und ich konnte ihn noch nicht einmal leiden, dachte sie.
    Beim Anblick der vier Steiner-Mädchen erbebte sie. Muss ich mich jetzt mit diesen schwabbeligen, plumpen, geistlosen Unterschichtkindern herumschlagen?, fragte sie sich. Die Antwort drängte sich ihr auf und schob jeden anderen Gedanken beiseite: Ich will nicht! Sie empfand Panik, weil deutlich war, dass ihr nichts anderes übrigblieb; sie spielten ja schon auf ihrem Land, in ihrem Garten – sie hatte sie längst am Hals.
    Hoffnungsvoll fragte das kleinste Mädchen: »Miz Bohlen, könnten wir noch etwas Wasser für unseren Damm haben?«
    Wasser, ständig wollen sie Wasser, dachte Silvia. Ständig schröpfen sie uns, als wäre es ein ihnen angeborener Wesenszug. Sie ignorierte das Kind und sagte stattdessen zu ihrem Sohn: »Komm rein – ich muss mit dir reden.«
    Sie gingen zusammen ins Haus, wo die Mädchen nichts mitkriegen konnten.
    Â»David«, sagte sie, »ihr Vater ist tot, es kam gerade im Radio. Darum war auch die Polizei hier und hat ihre Mutter geholt. Wir müssen eine Weile aushelfen.« Sie versuchte zu lächeln, aber es war nicht möglich. »So wenig wir die Steiners leiden können …«
    David platzte heraus: »Ich hab nichts gegen sie, Mom. Wie kommt’s, dass er gestorben ist? Hatte er einen Herzanfall? Haben ihn wilde Bleichmänner angegriffen, war es das?«

    Â»Ist doch egal, wie er gestorben ist – wir müssen uns jetzt überlegen, was wir für die Mädchen tun können.« Ihr Kopf war leer; sie konnte nicht mehr klar denken. Sie wusste nur, dass sie die Mädchen nicht in ihrer Nähe haben wollte. »Was können wir tun?«, fragte sie David.
    Â»Vielleicht, ihnen was zu essen machen. Sie haben mir erzählt, dass sie noch nichts gegessen haben – ihre Mutter wollte ihnen gerade was machen.«
    Silvia verließ das Haus und ging den Pfad hinunter. »Ich mache euch was zu essen, Mädels, jeder von euch, die möchte.

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