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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Dauer. Das einzig Beständige im Leben ist der Wandel. Stimmt’s, Gütiger Dad?«
    Â»Ja, Klein-Jackie«, sagte Gütiger Dad, »so muss es sein.«
    Jack stellte die Energieversorgung der Lehrmaschine ab und begann ihr Getriebe auseinanderzunehmen, um das verschlissene Zahnrad entfernen zu können.
    Â»Sie haben den Fehler also gefunden«, sagte der Rektorschaltkreis, als Jack eine halbe Stunde später wieder zum Vorschein kam und sich das Gesicht mit dem Ärmel abwischte.
    Â»Ja.« Er war erschöpft. Seine Armbanduhr verriet ihm, dass es erst vier war; er hatte noch eine Stunde Arbeit vor sich.
    Der Rektorschaltkreis begleitete ihn zum Parkplatz. »Ich bin angenehm berührt, dass Sie sich so prompt um unsere Nöte gekümmert haben«, sagte er. »Ich werde Mr. Yee anrufen und mich bei ihm bedanken.«
    Jack nickte und kletterte in den Hubschrauber, sogar für ein Abschiedswort zu ausgelaugt. Bald darauf stieg er auf; das Entenei der von der UN geleiteten Public School wurde
unter ihm kleiner und verschwand. Ihre erdrückende Gegenwart wich, und er konnte wieder atmen.
    Er schnipste den Sender an und sagte: »Mr. Yee. Hier Jack. Ich bin fertig mit der Schule. Was jetzt?«
    Nach einer Weile antwortete Mr. Yees pragmatische Stimme. »Jack, Mr. Arnie Kott aus Lewistown hat bei uns angerufen. Er bittet uns, sein Chiffrierdiktaphon nachzusehen, das ihm furchtbar wichtig ist. Alle anderen aus dem Team sind verhindert, also schicke ich Sie hin.«

6
    Arnie Kott besaß das einzige Cembalo auf dem Mars. Aber es war verstimmt, und er konnte niemanden finden, der sich darum kümmerte. Wie man es auch drehte und wendete, es gab einfach keinen Cembalostimmer auf dem Mars.
    Seit einem Monat versuchte er seinem zahmen Bleichmann jetzt schon beizubringen, dass er sich der Sache annehmen sollte; Bleichmänner hatten ein gutes Ohr für Musik, und besonders dieser schien genau zu begreifen, was Arnie wollte. Heliogabalus hatte die Übersetzung eines Handbuchs zur Wartung von Tasteninstrumenten in die Sprache der Bleichmänner erhalten, und nun erwartete Arnie täglich Ergebnisse. Aber inzwischen konnte man auf dem Cembalo einfach nicht spielen.
    Arnie Kott war mürrisch von seinem Besuch bei Anne Esterhazy in Lewistown zurückgekehrt. Der Tod des Schwarzmarkthändlers Norbert Steiner war ein harter Schlag unter die Gürtellinie gewesen, und Arnie wusste, dass er etwas unternehmen musste, wahrscheinlich etwas Drastisches und noch nicht Dagewesenes, um das wettzumachen. Es war jetzt drei Uhr nachmittags. Was hatte ihm der Ausflug nach Neu-Israel gebracht? Bloß eine schlechte Nachricht. Mit Anne war wie üblich nicht zu reden gewesen; sie wollte mit ihren laienhaften Kampagnen und Klagen weiterwursteln, und wenn sie sich dabei auf dem ganzen Mars lächerlich machte – es kümmerte sie nicht.

    Â»Zum Teufel mit dir, Heliogabalus«, sagte Arnie wutentbrannt, »du bringst dieses gottverdammte Instrument jetzt zum Klingen, oder ich schmeiße dich aus Lewistown raus. Dann kannst du wieder mit deinen restlichen Artgenossen in der Wüste Käfer und Wurzeln fressen.«
    Der Bleichmann, der neben dem Cembalo auf dem Boden saß, zuckte zusammen, warf Arnie Kott einen scharfen Blick zu und vertiefte sich wieder in das Handbuch.
    Â»Hier wird aber auch nie was repariert«, maulte Arnie.
    Der ganze Mars, fand er, war ein einziges Tohuwabohu; der ursprüngliche Zustand hatte an Perfektion gegrenzt, und von da an war alles, sie und ihr Eigentum, in rostige Teile und nutzlose Trümmer zerfallen. Manchmal kam es ihm vor, als leite er eine riesige Müllhalde. Und dann fiel ihm wieder der Reparaturhubschrauber der Yee Company ein, dem er in der Wüste begegnet war, und der Kasper, der ihn geflogen hatte. Parteilose Bastarde, sagte sich Arnie. Denen sollte man mal einen Dämpfer verpassen. Aber sie wissen, was sie wert sind. Lebenswichtig für die Wirtschaft des Planeten; es stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Wir beugen uns keinem und so weiter. Mit finsterer Miene, die Hände in den Hosentaschen, lief Arnie im großen Vorzimmer des Lewistown-Hauses auf und ab, seinem zweiten Wohnsitz neben dem Apartment im Gildehaus.
    Man stelle sich vor: Wagt doch der Knilch mir zu widersprechen, überlegte Arnie. Bei so viel Selbstvertrauen muss er schon ein verflucht guter Mechaniker sein.
    Und weiter dachte Arnie: Den Burschen knöpf ich mir

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