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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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anteilig -, und was hätte ihn aufhalten können? Nichts – außer vielleicht seine eigene Dummheit.
    Er hatte eine Gildevorschrift übertreten, die zu den Grundregeln gehörte. Seiner Ansicht nach war es eine dämliche Vorschrift, aber nichtsdestotrotz … die Rache ist mein, sagt die Gilde der Extraterrestrischen Mechaniker, Zweigstelle Mars. O Mann, wie er diese Bastarde hasste; sein Hass hatte sein Leben zerstört, er wusste es – doch er unternahm nichts dagegen: Er wollte es so. Er wollte sie weiterhin hassen, diese gewaltige monolithische Organisation, wo immer er auf sie stieß.
    Sie hatten ihn dabei erwischt, wie er Reparaturen aus sozialen Beweggründen durchführte.
    Und das Teuflische daran war, dass es sich gar nicht um soziale Beweggründe gehandelt hatte, denn er wollte damit Gewinn erzielen. Es war lediglich eine neue Art gewesen, seinen Kunden die Rechnung zu stellen, und so neu eigentlich auch wieder nicht. Im Grunde handelte es sich um die älteste Methode der Welt, um Tauschhandel. Aber diese Einkünfte konnte man nicht so aufteilen, dass die Gilde einen Anteil daran erhielt. Er war mit einigen Hausfrauen, die draußen in abgelegenen Gegenden wohnten, ins Geschäft gekommen, sehr einsamen Frauen, deren Männer fünf Tage die Woche in der Stadt waren und erst am Wochenende nach Hause kamen.
Otto, der (wenigstens seiner Meinung nach) gut aussah, schlank, mit langem, zurückgekämmtem schwarzem Haar, hatte sich mit einer Frau nach der anderen getroffen; und als ein wütender Ehemann das herausfand, war er, statt Otto zu erschießen, zur Arbeitsvermittlung im Gildehaus gegangen und hatte eine formelle Klage eingereicht: Reparatur ohne angemessene Bezahlung.
    Gut, angemessen war sie nicht gewesen; das musste er zugeben.
    Und nun hatte er also diesen Job bei Norb Steiner, was bedeutete, dass er praktisch in der Einöde der FDR-Berge leben musste, auf Wochen hinaus der Gesellschaft entfremdet, während er die ganze Zeit immer einsamer und verbitterter wurde. Sein Bedürfnis nach engem persönlichem Kontakt hatte ihn überhaupt erst in diese Lage gebracht, und da saß er nun und hielt Rückschau auf sein Leben. Wie er so in der Lagerhalle auf das Erscheinen der nächsten Rakete wartete, ging ihm durch den Sinn, dass nicht einmal die Bleichmänner willens oder imstande wären, so zu leben wie er, so von allem abgeschnitten. Wenn wenigstens seine eigenen Schwarzmarktgeschäfte Erfolg gehabt hätten! Er hatte sich wie Norb Steiner jeden Tag um den Planeten geschwungen und eine Person nach der anderen besucht. War es seine Schuld, dass die Waren, die er für die Einfuhr auswählte, so gut gingen, dass sogar die großen Tiere sich dafür interessierten? Er hatte einen zu guten Riecher bewiesen; sein Warenangebot hatte sich zu gut verkauft.
    Auf die großen Schieber war er genauso wütend, und auch auf die großen Gilden. Er hasste Größe an sich; Größe hatte das amerikanische System des freien Unternehmertums zerstört und den Kleinunternehmer ruiniert – tatsächlich war er selbst vielleicht der letzte wahre Kleinunternehmer im Sonnensystem. Das war sein eigentliches Verbrechen: Er hatte
versucht, den American way of life zu leben, statt immer nur davon zu reden.
    Â»Zum Teufel mit denen«, sagte er sich. Er saß auf einer Kiste, umgeben von Kanistern, Kartons und Paketen und den Bestandteilen mehrerer auseinandergenommener Raketen, die er wieder auf Vordermann bringen sollte. Vor dem Fenster des Blechschuppens … so weit das Auge reichte, nur stumme, trostlose Felsanhöhen mit einigen wenigen Sträuchern, verdorrt und abgestorben.
    Und wo steckte Norb Steiner in diesem Augenblick? Zweifellos ließ er es sich gerade in einer Bar oder einem Restaurant oder im feudalen Wohnzimmer einer Frau gut gehen, pries seine Waren an, überreichte Dosen mit geräuchertem Lachs und bekam dafür …
    Â»Zum Teufel mit allen «, murmelte Otto, erhob sich und ging auf und ab. »Wenn sie es so wollen, sollen sie doch. Diese Tiere.«
    Bei den kleinen Israelinnen … dort steckte Steiner jetzt, in einem Kibbuz voll heißer, schwarzäugiger, volllippiger, großbusiger sexy Weiber, die braungebrannt waren von der Arbeit auf den Feldern, bei der sie nichts als Shorts und Baumwollblusen trugen, die sich der Figur anschmiegten, ohne BHs, nur diese festen, großen Brüste – man

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