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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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sah ihnen durchs Fenster nach, als sie die Hügelflanke hinaufzogen. Klaut euch doch dumm und dämlich, sagte er sich. Trotzdem, was machte ein Landvermessungstrupp der UN in den FDR-Bergen?
    Um sich aufzumuntern, stöberte er herum, bis er eine Dose geräucherte Froschschenkel fand; er machte sie auf, setzte sich und verzehrte den Inhalt schlecht gelaunt; er hatte nichts von den Leckerbissen, aß die Dose aber methodisch leer.
    Â 
    Jack Bohlen sagte ins Mikrofon: »Schicken Sie einen anderen, Mr. Yee – ich bin Kott heute schon begegnet und habe ihn beleidigt.« Müdigkeit überfiel ihn. Natürlich bin ich Kott über den Weg gelaufen, zum ersten Mal in meinem Leben, und natürlich habe ich ihn prompt angepöbelt, dachte er bei sich. Und genauso natürlich – so ist das nun mal in meinem Leben – muss Arnie Kott am selben Tag beschließen, die Yee Company anzurufen und meine Dienste anzufordern. Das ist typisch für das Spielchen, das ich mit den mächtigen, seelenlosen Kräften des Lebens spiele.
    Â»Mr. Kott erwähnte, dass er Sie in der Wüste getroffen hat«, sagte Mr. Yee. »Sein Entschluss, uns anzurufen, beruht sogar auf diesem Treffen.«
    Â»Das gibt’s doch nicht.« Er war sprachlos.
    Â»Ich weiß nicht, worum es bei der Sache ging, Jack, aber es ist nicht weiter schlimm. Fliegen Sie nach Lewistown. Wenn es länger dauert als fünf Uhr, bezahle ich Ihnen das Anderthalbfache. Und Mr. Kott, der ja für seine Großzügigkeit bekannt
ist, ist so versessen darauf, seinen Chiffrierer wieder in Ordnung zu bekommen, dass er versprochen hat, Sie fürstlich zu bewirten.«
    Â»Also gut«, sagte Jack. Er brachte es beim besten Willen nicht auf die Reihe. Ihm war schleierhaft, was in Arnie Kott vor sich ging.
    Kurz darauf ließ er seinen Hubschrauber auf dem Dachlandeplatz des Gildehauses der Kanalarbeiter von Lewistown niedergehen.
    Ein Hausdiener schlenderte herbei und musterte ihn misstrauisch.
    Â»Mechaniker der Yee Company«, sagte Jack. »Arnie Kott hat mich bestellt.«
    Â»Okay, mein Junge«, erwiderte der Hausdiener und führte ihn zum Fahrstuhl.
    Er fand Arnie Kott in einem gut eingerichteten Wohnzimmer, wie man es auf der Erde hatte; der große, kahlköpfige Mann saß am Telefon und nickte nur, als Jack eintrat. Das Kopfnicken wies zu einem Schreibtisch, auf dem ein tragbares Chiffrierdiktaphon stand. Jack ging hinüber, nahm den Deckel ab und schaltete es an. Währenddessen setzte Arnie Kott sein Telefonat fort.
    Â»Klar weiß ich, dass das ein kniffliges Talent ist. Sicher, es hat seinen guten Grund, dass noch keiner Nutzen daraus ziehen konnte – aber was soll ich machen, aufgeben und so tun, als existierte es nicht, nur weil die Leute fünfzigtausend Jahre lang zu bekloppt waren, um die Sache ernst zu nehmen? Ich riskier’s.« Eine lange Pause. »Okay, Doktor. Danke.« Arnie legte auf. Zu Jack sagte er: »Waren Sie schon mal in Camp B-G?«
    Â»Nein.« Jack war damit beschäftigt, den Chiffrierer zu öffnen.
    Arnie kam herbeigeschlendert und stellte sich neben ihn. Jack spürte seinen scharfen Blick, während er arbeitete; das
machte ihn nervös, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als den Mann zu ignorieren und weiterzuwerkeln. Ein bisschen wie der Rektorschaltkreis, dachte er bei sich. Und dann fragte er sich wie schon so oft, ob er wieder einen Anfall bekäme; sicher, es war lange her, aber jetzt stand wieder eine einflussreiche Person in seiner Nähe und schaute ihn prüfend an, und es war ihm ein wenig so zumute wie damals beim Vorstellungsgespräch mit dem Personalchef von Corona.
    Â»Das eben am Apparat war Glaub«, sagte Arnie. »Der Psychiater. Schon von ihm gehört?«
    Â»Nein.«
    Â»Was treiben Sie so? Verbringen Sie Ihr ganzes Leben mit dem Kopf unter der Abdeckplatte von Maschinen?«
    Jack sah auf und begegnete dem starren Blick des Mannes. »Ich habe Frau und Kind. Das ist mein Leben. Mit dem, was ich hier mache, halte ich meine Familie über Wasser.« Er sprach ruhig. Arnie schien ihm das nicht übelzunehmen; er lächelte sogar.
    Â»Was zu trinken?«, fragte Arnie.
    Â»Kaffee, wenn Sie haben.«
    Â»Ich habe echten Heimatkaffee. Schwarz?«
    Â»Schwarz.«
    Â»Ja, Sie sehen aus wie ein Schwarzer-Kaffee-Typ. Meinen Sie, Sie kriegen die Maschine hier und jetzt wieder hin, oder müssen Sie sie

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